Keine zehn Minuten sind gespielt, da liegt der FC Sion im Derby auswärts gegen Genf mit 0:3 im Hintertreffen, soll in der Pause gar den Trainer entlassen haben. Die Lust am Spiel kann einem da schon mal vergehen, oder? Dürfte aber nicht, wenn man Captain einer Mannschaft ist, die ganz tief im Abstiegskampf steckt. Und schon gar nicht, wenn es nach Michel Pont (68), von 2001 bis 2014 Assistent der Schweizer Nati, geht. Nach Mario Balotellis (32) lustlosem Auftritt sagt Pont bei RTS: «Natürlich könnte man sagen, dass es sich um Zombies (in der Mannschaft, d. Red.) handelt. Aber es sind keine Zombies. Es ist ein Zombie, der alles zerstört – und das ist Balotelli.»
Trikot getauscht und dann ausgewechselt
Was Pont auf die Palme bringt? Die Arbeitsmoral und Körpersprache des Sittener Captains. Balotelli präsentiert sich lauffaul, verwirft immer wieder die Hände, lamentiert und diskutiert, statt seine Mitspieler zu motivieren und mitzureissen. «Es ist nicht möglich, mit einem Typen, der die Stimmung zerstört, als Captain weiterzumachen», so Pont.
«Super Mario» wird bereits zur Pause ausgewechselt. Als hätte er geahnt, dass sein Arbeitstag schon bald vorbei wäre, hat er Trikot sowie einige nette Worte mit seinem ehemaligen Man-City-Kollegen Gaël Clichy schon nach 45 Minuten ausgetauscht. Nach seinem Ausflug ans Mailänder Derby im Champions-League-Halbfinal unter der Woche ein weiteres Indiz, dass der Abstiegskampf mit Sion für Balotelli nicht zuoberst auf seiner Prioritätenliste steht?
«Es sieht fast danach aus», findet auch SRF-Experte Kay Voser in seiner Halbzeitanalyse. «Seine Körpersprache gefällt mir überhaupt nicht. Er ist Captain dieser Mannschaft, sollte ein Vorbild sein, winkt aber die ganze Zeit nur ab. Das steckt die anderen automatisch auch an.»
Pont hat mittlerweile «die Schnauze voll» vom exzentrischen Stürmer. «Man kann sich nicht über eine Institution wie den FC Sion lustig machen. Ich persönlich halte das mit diesem Balotelli nicht mehr aus.» Würde es nach Pont gehen, wäre Balotelli nächste Woche wohl nicht mehr im Aufgebot, geschweige denn als Captain.
Ob es der neue Trainer, wenn David Bettoni (51) denn wirklich entlassen wurde, auch so sehen wird, wird sich nächste Woche zeigen. Dann empfängt Sion Meister YB und ist – ob mit oder ohne Balotelli – dringend auf Punkte angewiesen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |