Der Blick auf die Torschützenliste ist schon erstaunlich. Es führt: Jean-Pierre Nsame (29) mit 15 Treffern vor Cedric Itten (26) mit 14 Toren. Beide spielen bei YB. Aber sie spielen selten zusammen. Bedeutet: Einer schaut oft zu.
Nsame zum Beispiel stand in 26 Spielen «nur» 17-mal in der Startelf. 8-mal kam er als Joker (einmal gegen Servette blieb er ganz auf der Bank). Bei Itten sind die Zahlen nahezu gleich, ausser, dass er wegen einer Rotsperre zweimal fehlte, also 25 Spiele gemacht hat.
Nsame/Itten sind wegen ähnlicher Profile oft Joker
Das sei natürlich ein Luxusproblem, sagt Trainer Raphael Wicky. Und: «Das spricht für die individuelle Klasse von Nsame und Itten. Es sind beides Top-Strafraumstürmer, die einfach torgefährlich sind. Aber es spricht auch fürs Team, dass wir uns viele Torchancen herausspielen.» Die beiden hätten aber ähnliche Profile, weshalb er drumherum andere Profile auswähle, die besser passten. Deshalb hätten sie auch nicht häufig zusammengespielt. Die anderen Profile sind jene eines wirblig-schnellen Spielers wie Meschack Elia oder eines unberechenbar-schnellen wie Joël Monteiro.
Dieser Teilzeitarbeiter-Status hat Nsame aber nicht daran gehindert, mit seinem 2:0 gegen GC nun Guillaume Hoarau (39) als besten Meisterschafts-Torschützen der Neuzeit einzuholen. Beide stehen sie nun bei 94 Toren. Als besten Schützen über alle Bewerbe hatte Nsame seinen Landsmann, der sich auf «seiner» Insel La Réunion sein fussballerisches Gnadenbrot verdient, schon mit dem Führungstor in Genf beim 1:2 am 1. April abgelöst. Nsame hat nun 120. Hoarau 118.
Geni Meiers Rekord für die Ewigkeit: 313 Tore!
Allerdings: Gegen die alten Kämpen aus der YB-Hochblütezeit in den 50er-Jahren kommen die beiden Franzosen nicht mal ansatzweise an: Legende (Bomben-)Geni Meier hat über alle Wettbewerbe sagenhafte 313 Tore geschossen. Ernst Wechselberger 151. In der Meisterschaft hat Meier 248-mal getroffen, Wechselberger 113.
Zurück in die Gegenwart. Wicky ist voll des Lobes über seinen Schützling. «Er ist ein ‹Killer in the Box›, wie man in der Fussballsprache sagt. Unglaublich, wie stark er im Sechzehner ist. Was er hier in den letzten Jahren geleistet hat, ist sehr speziell.»
Schafft «Schämpu» den Torschützenkönig-Hattrick?
Und so ist Nsame nun auf bestem Weg, den Torschützenkönig-Hattrick zu schaffen (nach 2020/21 und 2019/20). Die Namen, die es dreimal schafften, sind gross: Seydou Doumbia, Christian Gimenez, Peter Risi, Fritz Künzli, Rolf Blättler, Jacky Fatton, Seppe Hügi und Alessandro Frigerio. Doumbia holte einen Titel mit Basel. Geni Meier schaffte es nur einmal. Also würde Nsame auch hier eine neue YB-Bestmarke setzen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |