Schon in der Pause des Spiels in Vaduz wollte der Sportchef unbedingt mit dem Rotsünder sprechen, und am Montag gleich nochmals. Aber nicht um ihm eine Standpauke zu halten, «sondern in erster Linie um zu analysieren, was passiert ist», so Spycher. Das Resultat der Analysen? «Das bleibt intern.»
Spycher will Nsame nicht von jeglicher Schuld freisprechen, findet aber auch Argumente für den zweifachen Sieger der Wahl zum besten Spieler der Liga. «Es liegt in der Natur der Sache, dass die besten Spieler provoziert werden. Man muss sie deshalb auch schützen. Es darf natürlich nicht sein, dass man rücksichtslos auf Jean-Pierre losgehen kann, nur weil er kräftig gebaut ist. Und er darf sich auch verteidigen, wenn er neunzig Minuten lang viel über sich ergehen lassen muss. Aber er muss cleverer sein und sich im Rahmen der Regeln verhalten.»
Versuch eines Wegstossens
Spycher sieht im Schlag gegen Yannick Schmids Hals keine Boshaftigkeit, sondern den Versuch eines Wegstossens, um sich Raum zu verschaffen, der unglücklich endete. «Am Ende sieht das dann dämlich aus, keine Frage. Das habe ich Jean-Pierre auch in aller Deutlichkeit gesagt. Daran muss er arbeiten.»
Die Rechnung von BLICK wonach Nsame nun in sieben Monaten dreimal vom Platz geflogen ist, will der Sportchef so auch nicht stehen lassen. «Für uns ist er nicht in sieben Monaten, sondern in dreieinhalb Jahren bei YB drei Mal vom Platz gestellt worden. Und eigentlich sind es zweimal, denn die Rote Karte gegen Cluj war eine Kompensation des Refs. Bei den anderen beiden Platzverweisen konnten wir keine Bösartigkeit entdecken. Nein, Jean-Pierre ist ein fantastischer und im Normalfall sehr korrekter Spieler, weshalb wir den Stab ganz sicher nicht öffentlich über ihn brechen.»
Busse sei ganz normal
Eine Busse setzt es dennoch ab. «Jeder Spieler, der wegen eines Fouls, das nicht einzig im Dienst der Mannschaft geschehen ist wie eine Notbremse, wird zur Kasse gebeten. Das ist ganz normal.» Über die Höhe verrät Spycher natürlich nichts.
So fehlt der Torschützenkönig YB mindestens im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 18. Februar – das Strafmass für seine Rote Karte gegen Cluj hat die Uefa nach wie vor nicht kommuniziert – und zwei Meisterschaftsspiele. Das hat der Disziplinarrichter so entschieden, weil er auf grobe Unsportlichkeit entschieden hat. Also fehlt der Franko-Kameruner am Mittwoch gegen Lausanne und am Sonntag gegen gegen Sion. Heisst auch: Sein Backup Jordy Siebatcheu kommt wohl zu drei Einsätzen von Beginn weg. Und das macht YB nicht wirklich schwächer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |