Meister YB lanciert vegane Wurst im Wankdorf
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Fan-Wunsch wird erfüllt:Meister YB lanciert vegane Wurst im Wankdorf

Noch 6 Tage bis Anpfiff
Das wird alles neu in der Super League!

Die Super League startet nächstes Wochenende in ihre 21. Saison. Bis auf den Namen ändert sich in unserer obersten Fussball-Liga so ziemlich alles. Sogar ein obligates Kopf-Screening wurde eingeführt.
Publiziert: 16.07.2023 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2023 um 13:43 Uhr
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Ab der neuen Saison hilft den Schiedsrichtern der Super League die Technologie auch bei Abseitsentscheidungen ...
Foto: PIUS KOLLER
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Die Super League existiert seit der Saison 2003/04. In den bisherigen 20 Saisons wurde sie jeweils mit zehn Teams und immer im selben Modus ausgetragen. Jetzt kriegt unsere oberste Liga ein neues Gewand. Der Name bleibt zwar, die Liga wird aber aufgestockt und der Modus angepasst.

Das sind nur die gewichtigsten Änderungen, aber bei weitem nicht die einzigen. Am Samstag ist Anpfiff. SonntagsBlick nennt die Neuerungen auf die neue Saison hin.

Kalibrierte Linie

Der technologische Fortschritt hält weiter Einzug in der Super League. Nach der Einführung des VAR (Video Assistant Referee) im Sommer 2019 steht nun der höchsten Spielklasse auch die kalibrierte Abseitslinie zur Verfügung. Wer jetzt an die dreidimensionale Grafik denkt, welche wir uns von der WM in Katar gewohnt sind, wird enttäuscht. Dieses Gadget kann sich die Super League nicht leisten. Unser technologisches Hilfsmittel ist weniger spektakulär, es ist eine Art verschiebbarer Balken, der immer im richtigen Winkel zur gezeigten Kameraperspektive steht.

Kopf-Screening

In vielen grossen Ligen im Ausland ist es schon längst Pflicht, jetzt führt es auch die Super League ein: das obligatorische Kopf-Screening für Spieler vor Saisonstart. Um besser mit Kopfverletzungen umgehen zu können, muss bis Transferschluss bei jedem Kaderspieler eine neurologische Basisuntersuchung von Hirnfunktionen durchgeführt werden. Grundlage der neurologischen Basisuntersuchung sind verschiedene Tests, wodurch die bei einer Kopfverletzung potenziell betroffenen Hirnfunktionen (wie Balance, Koordination, Augenbewegungen, Kognition) und Symptome erfasst werden.

Diese individuellen Ausgangswerte sind im Falle einer Kopfverletzung bei der Erstuntersuchung auf dem Platz und im Hinblick auf den Entscheid, ob der Spieler in die Partie zurückkehren darf, sehr hilfreich. «Kann ein Fussballer weiterspielen? Oder nicht? Und wann darf er wieder spielen? Bei diesen Fragen sind Testvergleiche mit den persönlichen Ausgangswerten hilfreich, da jeder Mensch individuelle neurologische Werte aufweist. Besteht beim verletzten Spieler eine Abweichung von den Ausgangswerten oder sonstige neurologische Auffälligkeiten, muss er ausgewechselt werden», sagt Nina Feddermann.

Die Neurologin und Sportneurowissenschaftlerin der Universität Zürich unterstützt die Liga fachspezifisch bei der Lancierung und Umsetzung dieses Projekts. Feddermann berät auch die Fifa sowie das International Football Association Board Ifab und hat zusammen mit einer Expertengruppe ein einheitliches Protokoll ausgearbeitet, nach welchem Teamärzte am Spielfeldrand vorgehen sollen. Mit den Kopf-Screenings sollen krasse Fehlentscheide verhindert werden. Wie jene bei Nati-Spieler Fabian Schär im März 2019 gegen Georgien. Damals lag der Verteidiger nach knapp einer halben Stunde Spielzeit bewusstlos am Boden und spielte dennoch durch. Erst nach dem Spiel wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert.

Neue Spektakelspieler

Der Franzose Thierno Barry (20) war Torschützenkönig in Belgiens 2. Liga. Basels neue «Nr. 11» sagt: «Meine Stärken sind die Geschwindigkeit und das Toreschiessen.» Der FCB sei der perfekte Klub, um sich weiterzuentwickeln, sagt er, «auch Mo Salah war hier». Der neue Luzern-Stürmer Teddy Okou (25) ist ebenfalls Franzose und kommt als Torschützenkönig der Challenge League von Lausanne-Ouchy. Okou ist schnell, wirblig und dribbelstark. Er ist mit seinen 165 Zentimeter zwar gleich 30 Zentimeter kleiner als Barry, doch auch er hat das Zeug dazu, um in der Super League eine grosse Nummer zu werden.

Anzahl Teams

Aus 10 mach 12! Nach 20 Saisons mit jeweils 10 Teams in der Super League wurde unsere höchste Spielklasse auf diesen Sommer hin auf 12 Mannschaften aufgestockt. Neu in der Super League sind auf einen Schlag drei Klubs aus dem Kanton Waadt: Lausanne Sport, Yverdon und Lausanne-Ouchy. In die Challenge League abgestiegen ist Sion.

Schotten-Modus

Mit der Ligaaufstockung kommt auch ein neuer Modus. Erst hat sich die Mehrheit der Klubs für Playoffs entschieden, nach einem Referendum von FCZ-Boss Ancillo Canepa hat sich dann der «Schotten-Modus» durchgesetzt. Heisst: In einer ersten Phase spielt jedes Team dreimal gegeneinander, danach wird die Rangliste in der Mitte geteilt. Alle Teams nehmen die Punkte aus den ersten 33 Runden mit. In beiden Gruppen wird je eine Runde à fünf Spiele pro Klub durchgeführt. Die Klubs der «Championship Group» spielen um den Meistertitel und um die Europacup-Plätze. Die Klubs der «Relegation Group» spielen gegen den Abstieg, wobei der Letztplatzierte direkt absteigt und der Zweitletzte wie bis anhin eine Barrage (zwei Spiele) gegen den Zweitplatzierten der Challenge League bestreitet.

Ausländische Besitzer

Der FC Yverdon Sport hat einen neuen Mehrheitsaktionär. Es ist eine Gruppe um die beiden Amerikaner Jeffrey Saunders und Jamie Welch. Saunders wird auch als Präsident amten. Der scheidende Besitzer Mario Di Pietrangelo wird neu im Bereich Sponsoring und Marketing tätig sein. Die Besitzerverhältnisse der Super-League-Klubs haben sich damit weiter ins Ausland verlagert. Jetzt gehören 42 Prozent der Klubs ausländischen Investoren: nebst Yverdon auch die beiden anderen Aufsteiger Lausanne und Lausanne-Ouchy sowie GC und Lugano.

1 Million Franken Rookie-Prämien

Viele erhoffen sich dank der minimierten Abstiegsgefahr wegen der Ligaaufstockung, dass mehr junge Spieler die Chance auf regelmässige Einsätze bekommen werden. Die Liga selbst hat ebenfalls einen zusätzlichen Anreiz geschafft, damit Klubs ihre Youngsters forcieren. Sie schüttet in dieser Saison erstmals einen Pott von einer Million Franken an Rookie-Prämien aus. Der Verteilerschlüssel der «Nachwuchs-Trophy» ist ein einfacher Dreisatz: Die Million wird unter den Klubs nach Anzahl Spielminuten der Schweizer U21-Spieler verteilt.

Anzahl Spiele

Insgesamt gibts in der neuen Super League 38 Spieltage – das sind zwei mehr als bis anhin. Die Meisterschaft hat neu 230 Partien pro Saison zu bieten, bisher waren es 182 Spiele. Was bedeutet, dass die Winterpause kürzer und die englischen Wochen (drei Spiele innert einer Woche) mehr werden. Gut möglich, dass dank Ligaaufstockung und Modusänderung auch ein, zwei Super-League-Rekorde purzeln: Jean-Pierre Nsames Torrekord aus der Saison 2019/20 mit 32 Saison-Goals zum Beispiel oder auch der zuschauermässige Runden-Rekord (36. Runde 2022/23) von insgesamt 110’078 Stadionbesuchern.

Neue Stadion-Screens

Der FC Basel hat über den Sommer nicht nur an seiner Mannschaft gebastelt, sondern auch im Stadion. Der St.-Jakob-Park ist ab sofort mit dem grössten Stadion-Screen aller Schweizer Stadien ausgestattet. Die Masse: 147,5 m2 pro Wand. Auch der FC St. Gallen hat aufgerüstet: Rund um den Innenraum des Kybunparks hat es einen neuen LED-Ring (350 m), zudem gibts ebenfalls einen neuen Screen.

Hightech-Fan-Schal

Der FC St. Gallen hat eine digitale Innovation lanciert. Als erster Sportklub bietet man sein Saisonabo in Form eines Fan-Schals an. Der interaktive Schal ist nicht nur Eintritt, er hilft auch dabei, das Stadion grün-weiss erscheinen zu lassen. Rund 10'000 Saisonkarten wurden übrigens bisher bereits verkauft.

Verlängertes Transferfenster

Die Schweiz hat ihr Transferfenster verlängert. Statt wie bisher bis am 31. August dürfen ab sofort Schweizer Klubs bis am 7. September Transfers tätigen. So will man erreichen, dass unsere Klubs noch die Möglichkeit haben, um zu reagieren, sollten ihnen kurz vor Schliessung des internationalen Transferfensters am 31. August noch Spieler weggekauft werden.

Ungleiches Bruderpaar

Brüderpaare in der Super League? Gabs schon einige: Die Rodriguez’, Schneuwlys, Xhakas, Kochs, Karlens oder Ajetis beispielsweise haben einst mit- oder gegeneinander gespielt. Ab sofort gibts ein neues Bruderpaar in der höchsten Spielklasse. Eines, welches sich auf dem Platz jedoch nie über den Weg laufen wird! Weils verboten ist. Mirel Turkes (32) ist seit 2022 Super-League-Schiedsrichter und darf keine Partien des FC Winterthur leiten. Da sein jüngerer Bruder Aldin Turkes (27) ab dieser Saison für den FC Winterthur auf Torjagd geht. Sie kennen es jedoch nicht anders: Letzte Saison leitete Mirel 16 Partien in der Challenge League, keines davon mit Lausanne Sport, da sein Bruder da unter Vertrag stand.

Mehr Schiris

Je mehr Partien ausgetragen werden, desto mehr Schiedsrichter werden benötigt: In weiser Voraussicht hat der SFV bereits während der letzten Saison vier Refs aus der Challenge League vorzeitig nachgezogen. Auf diese Saison hin verstärkt das Quartett um Mirel Turkes, Anojen Kanagasingam, Johannes von Mandach und Nico Gianforte die Gilde der Super-League-Schiedsrichter. Diese umfasst jetzt 15 Refs – 14 Männer und Esther Staubli als einzige Frau. Auch die Challenge League wird mit 4 Refs aufgestockt. Zwei davon sind Schiedsrichterinnen – Michèle Schmölzer und Désirée Grundbacher. Drei Frauen pfeifen neu in den zwei höchsten Ligen der Schweiz. «Das macht uns sehr stolz», sagt Schiri-Boss Dani Wermelinger.

So sieht der Saison-Start aus

Super League, 1. Runde

Samstag, 22. Juli
18.00 Uhr: GC – Servette
18.00 Uhr: St. Gallen – Basel
20.30 Uhr: Winterthur – Luzern (SRF2)

Sonntag, 23. Juli
16.30 Uhr Zürich – Yverdon

Dienstag, 25./ Mittwoch, 26. Juli
20.30 Uhr Stade-LS_Ouchy – Lugano

Challenge League, 1. Runde

Freitag, 21. Juli
19.30 Uhr: Xamax – Schaffhausen
19.30 Uhr: Thun – Nyon
20.15 Uhr: Aarau – Baden (Blue Zoom)Sonntag, 23. Juli
14.15 Uhr: Bellinzona – Wil
14.15 Uhr: Vaduz – Sion

Super League, 1. Runde

Samstag, 22. Juli
18.00 Uhr: GC – Servette
18.00 Uhr: St. Gallen – Basel
20.30 Uhr: Winterthur – Luzern (SRF2)

Sonntag, 23. Juli
16.30 Uhr Zürich – Yverdon

Dienstag, 25./ Mittwoch, 26. Juli
20.30 Uhr Stade-LS_Ouchy – Lugano

Challenge League, 1. Runde

Freitag, 21. Juli
19.30 Uhr: Xamax – Schaffhausen
19.30 Uhr: Thun – Nyon
20.15 Uhr: Aarau – Baden (Blue Zoom)Sonntag, 23. Juli
14.15 Uhr: Bellinzona – Wil
14.15 Uhr: Vaduz – Sion

Neuer Kunstrasen

Double-Gewinner YB tauscht seine Plastikunterlage aus. Weil nach vier Jahren der Kunstrasen im Wankdorf Abnützungserscheinungen zeigt und nicht mehr den allerhöchsten Ansprüchen genügt, wird er ausgetauscht. Der Double-Gewinner hofft, dass man auf der neuen Unterlage, die aus Deutschland importiert wurde, genauso erfolgreich ist wie auf dem alten Kunstrasen. Dieser wird übrigens beim FC Ins im Berner Seeland verlegt.

Neuer TV-Experte

Ab dieser Saison bietet Blue keine einzelnen Spiele («Pay-per-View») mehr an, die Super League gibts nur noch im Abo. Das Jahresabo (Laufzeit ein Jahr) gibts für 34.90 Franken pro Monat. Das Monatsabo für 49.90 Franken pro Monat, dafür ist dieses auch monatlich kündbar. Zudem verstärkt Blue sein Expertenteam mit dem ehemaligen Profifussballer Timm Klose (35) und lanciert mit «Kick’n’Trash» ein neues Format auf den sozialen Medien. Drei Gäste schauen zusammen das Spiel und unterhalten sich, gleichzeitig können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer via Social Media einbringen. SRF zeigt weiterhin ein Live-Spiel pro Runde – jeweils am Samstag um 20.30 Uhr.

Neuer Look

Das neue Motto beim FCZ: «Solange wir kein eigenes Stadion haben, machen wir den gemieteten Letzigrund zu unserem.» Der Letzigrund wird neu vom Wurst- über den Merchandisingstand bis zum VIP-Bereich komplett FCZ-gebrandet. Alle Mitarbeitenden treten im FCZ-Look auf. Das alles soll die Identifikation verstärken.

Trainer-Debütanten

Der 45-jährige Franzose Anthony Braizat (Lausanne-Ouchy) und der 45-jährige Deutsche Timo Schultz (FC Basel) werden nächstes Wochenende ihre Feuertaufe an der Seitenlinie feiern. Mit Ludovic Magnin (Lausanne), Patrick Rahmen (Winterthur), Marco Schällibaum (Yverdon) und René Weiler (Servette) kommen vier Altbekannte retour in die Super League.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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