«Nicht mehr viel Zeit»
St. Gallen in der Krise – Görtler schlägt Alarm

Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen. St. Gallen steckt in der Krise! Schaut man sich die Leistung in Bern allerdings näher an, stellt man fest: Wenigstens ist es «nur noch» eine Resultatkrise.
Publiziert: 30.03.2025 um 18:07 Uhr
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Am Ende gibts für Lukas Görtler nur Frust – und den Dank an die starken St. Galler Fans.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Immer wieder im Fokus der Kritik: Trainer Enrico Maassen (41). Ein weit weniger volksnaher Coach als sein Vorgänger Peter Zeidler (62). Der zudem noch dem offensiven Wahnsinn frönte. Spass-Fussball. Hopp oder Flop! Unter Maassen ist vieles kalkulierter. Und langweiliger.

Maassen überrascht im Wankdorf mit Mut

Dennoch vermag der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern zu überraschen. Im Wankdorf, wo mittlerweile niemand mehr gewinnt, lässt er eine Dreierkette und einen Zweimannsturm auflaufen. Drei Mann hinten, darauf hatte er noch nie gesetzt. Auf einen lupenreinen Zweimann-Sturm auch nicht mehr seit Anfang Dezember. Und die dazugehörige Taktik ist durchaus mutig und frech, mit hohem Pressing.

Maassen begründet: «Wir waren im letzten Spiel nicht griffig. Wir wollten ein mannorientierteres Pressing. Und vorne mit zwei Stürmern schnell und direkt torgefährlich werden.» Unter dem Strich habe man gegen einen sehr starken Gegner gespielt, der alles an die Wand gespielt habe in den letzten Wochen. «Deshalb war es ein sehr ordentliches Auswärtsspiel.»

Für Görtler wars ein Schritt nach vorne

Leithammel Lukas Görtler (30), der sein Comeback nach siebenwöchiger Verletzungspause gab, sagt, man habe genau das gemacht, was man gewollt habe, mit viel Energie. «Man darf nicht verkennen, dass dies ein Schritt nach vorne war, dass wir mutig aufgetreten sind und hoch gepresst haben in einem Spiel, das wir seit zwanzig Jahren nicht mehr gewonnen haben. Es ist ein Schritt nach vorne. Aber wir haben nicht viel Zeit, um auf dieser guten Art und Weise aufzubauen.»

Der Captain ist gegen Luzern gelbgesperrt

Intern habe man Tacheles geredet nach der Kritik der letzten Wochen, so Görtler zu Blue. «Das war kein Spiel wie die letzten fünf zuvor. Wir geben alles, um unter die ersten Sechs zu kommen. Wenn es am Ende nicht reicht, lag es nicht an diesem Spiel. Denn wir hatten diesmal den nötigen Mut.»

Görtler selber wird im Strichfight in Luzern fehlen. Wegen der achten gelben Karte. Sein Fazit: «Wenn wir mit dem Mut und der Energie und dem Kampfgeist auftreten, haben wir eine Chance, dabei zu sein.» Und falls nicht? Dann werde es schwer.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
29
10
51
2
FC Basel
FC Basel
29
28
49
3
FC Luzern
FC Luzern
29
8
47
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
29
10
46
5
FC Lugano
FC Lugano
29
3
45
6
FC Zürich
FC Zürich
29
1
45
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
29
5
40
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
29
1
39
9
FC Sion
FC Sion
29
-6
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
29
-16
32
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
29
-12
27
12
FC Winterthur
FC Winterthur
29
-32
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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