Immer wieder im Fokus der Kritik: Trainer Enrico Maassen (41). Ein weit weniger volksnaher Coach als sein Vorgänger Peter Zeidler (62). Der zudem noch dem offensiven Wahnsinn frönte. Spass-Fussball. Hopp oder Flop! Unter Maassen ist vieles kalkulierter. Und langweiliger.
Maassen überrascht im Wankdorf mit Mut
Dennoch vermag der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern zu überraschen. Im Wankdorf, wo mittlerweile niemand mehr gewinnt, lässt er eine Dreierkette und einen Zweimannsturm auflaufen. Drei Mann hinten, darauf hatte er noch nie gesetzt. Auf einen lupenreinen Zweimann-Sturm auch nicht mehr seit Anfang Dezember. Und die dazugehörige Taktik ist durchaus mutig und frech, mit hohem Pressing.
Maassen begründet: «Wir waren im letzten Spiel nicht griffig. Wir wollten ein mannorientierteres Pressing. Und vorne mit zwei Stürmern schnell und direkt torgefährlich werden.» Unter dem Strich habe man gegen einen sehr starken Gegner gespielt, der alles an die Wand gespielt habe in den letzten Wochen. «Deshalb war es ein sehr ordentliches Auswärtsspiel.»
Für Görtler wars ein Schritt nach vorne
Leithammel Lukas Görtler (30), der sein Comeback nach siebenwöchiger Verletzungspause gab, sagt, man habe genau das gemacht, was man gewollt habe, mit viel Energie. «Man darf nicht verkennen, dass dies ein Schritt nach vorne war, dass wir mutig aufgetreten sind und hoch gepresst haben in einem Spiel, das wir seit zwanzig Jahren nicht mehr gewonnen haben. Es ist ein Schritt nach vorne. Aber wir haben nicht viel Zeit, um auf dieser guten Art und Weise aufzubauen.»
Der Captain ist gegen Luzern gelbgesperrt
Intern habe man Tacheles geredet nach der Kritik der letzten Wochen, so Görtler zu Blue. «Das war kein Spiel wie die letzten fünf zuvor. Wir geben alles, um unter die ersten Sechs zu kommen. Wenn es am Ende nicht reicht, lag es nicht an diesem Spiel. Denn wir hatten diesmal den nötigen Mut.»
Görtler selber wird im Strichfight in Luzern fehlen. Wegen der achten gelben Karte. Sein Fazit: «Wenn wir mit dem Mut und der Energie und dem Kampfgeist auftreten, haben wir eine Chance, dabei zu sein.» Und falls nicht? Dann werde es schwer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC | 29 | 10 | 51 | |
2 | FC Basel | 29 | 28 | 49 | |
3 | FC Luzern | 29 | 8 | 47 | |
4 | BSC Young Boys | 29 | 10 | 46 | |
5 | FC Lugano | 29 | 3 | 45 | |
6 | FC Zürich | 29 | 1 | 45 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 29 | 5 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 29 | 1 | 39 | |
9 | FC Sion | 29 | -6 | 35 | |
10 | Yverdon Sport FC | 29 | -16 | 32 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 29 | -12 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 29 | -32 | 20 |