Nati-Legende tippt die Rückrunde
Kubi entschuldigt sich – und sagt, wer das Double holen wird

Lugano schnappt sich den Meistertitel 2025. Und den Cup! Davon ist Blick-Experte Kubilay Türkyilmaz felsenfest überzeugt. Ebenso vom Abstieg von Winterthur. Und einem frühen Abebben des Lausanne-Höhenflugs.
Publiziert: 12:04 Uhr
|
Aktualisiert: 13:55 Uhr
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Klare Sache für Kubi: Lugano holt den ersten Meistertitel seit 1949 und wird unter Mattia Croci-Torti wieder Cupsieger, wie hier 2022.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

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Alain KunzReporter Fussball

Können Experten irren? Wenn irgendwo, dann im Fussball. Davon ist auch Kubilay Türkyilmaz nicht gefeit, Blick-Kolumnist seit Jahren. Geübt in Prognosen. Wirft man einen Blick auf seine Vorhersage der Vorrunde, fallen drei Dinge auf:

  • Den Lausanne-Höhenflug sah er nicht kommen. Die Waadtländer landeten bei der Kubi-Prognose auf dem letzten Platz. «Sorry an Ludo Magnin und Stéphane Henchoz dafür. Aber ich hatte echt nicht erwartet, dass die Jungen um Alvyn Sanches derart einschlagen würden.»
  • Yverdon landete bei Kubi auf Rang vier. Der andere Waadt-Klub ist nun Drittletzter und kämpft gegen den Abstieg. Kubi: «Da fehlen die Tore von Kevin Carlos.»
  • YB! Aber da gab es niemanden, der den wochenlangen Kriechgang des Meisters vorhersah. «Dieses Team hat Riesenqualität. Aber vor allem im spielerischen Bereich. Doch darauf hat Patrick Rahmen nicht gesetzt. Und ist deshalb gescheitert.»

Kubi bemängelt fehlende Fantasie und Kreativität

Ganz generell fehlt Kubi in der laufenden Meisterschaft das Spielerische. Dass die Trainer den Spielern mehr freien Lauf lassen. «Die Coaches stellen sich zu sehr in den Mittelpunkt, wollen Protagonisten sein. Das ist verkehrt. Nicht die Taktik müsste die Spiele bestimmen. Sondern Kreativität und Fantasie der Spieler. Okay, ganz ohne gehts natürlich auch nicht. Aber irgendwo dreissig Meter vor dem Tor müssten die Spieler die totale Freiheit haben. Das würde der Qualität der Spiele und dem Spektakel zugutekommen.»

Lausanne sei da ein positives Beispiel, denkt Kubi. «Magnin lässt seinen jungen Wilden viel Freiheit. Die zahlen das zurück.» Und was wird in diesem engen Rennen, das aktuell auf den vorderen Plätzen läuft, den Ausschlag geben? «Diejenigen Teams mit dem längsten Schnauf setzen sich durch. Sprich: Jene mit den besten Ersatzbänken.»

Auf einen Blick: Die Kubi-Rangliste
  1. Lugano

  2. Basel

  3. Servette

  4. YB

  5. Lausanne

  6. Sion

  7. Zürich

  8. Luzern

  9. St. Gallen

  10. GC

  11. Yverdon

  12. Winterthur

  1. Lugano

  2. Basel

  3. Servette

  4. YB

  5. Lausanne

  6. Sion

  7. Zürich

  8. Luzern

  9. St. Gallen

  10. GC

  11. Yverdon

  12. Winterthur

Hier die Kubi-Prognose im Detail:

  1. Lugano. «Ich habe die Tessiner schon vor der Saison als Meister gesehen. Dabei bleibe ich. Denn Lugano hat mittlerweile eine Top-Ersatzbank. Und einen Topstaff, der den Spielern optimale Voraussetzungen schafft, um in einem schwierigen Umfeld mit zum Beispiel europäischen Heimspielen in einem fremden Stadion, bestmöglich performen zu können. Mattia Croci-Torti will diesen Titel unter allen Umständen. Mit der Verlängerung sind auch alle Störfaktoren wie Abgangsgerüchte beseitigt. Und, ja: Lugano holt auch gleich den Cup!»
  2. Basel. «Wenn Xherdan Shaqiri so weitermacht, bleibt Basel heiss. Jedenfalls gibt sich der Superstar voll ein, seine Interviews kommen im Brustton der Überzeugung daher. Die Gleichung ist einfach: Ist Shaqiri gut, ist Basel gut. Und er wird sich mit Luganos Renato Steffen einen Zweikampf um den MVP der Saison liefern.»
  3. Servette. «Weil die Ersatzbank weniger gut ist als jene der beiden erwähnten Teams, reicht es den Genfern nicht ganz. Und es hängt zu viel von Dereck Kutesa ab, dem absoluten Schlüsselspieler der Grenats.»
  4. YB: «Ich traue Giorgio Contini viel zu. Aber für ganz nach vorne reicht es wegen des zu grossen Handicaps dann doch nicht. Aber Contini holt für YB den europäischen Platz. Nicht jenen in der Champions League. So wird YB viel mehr Punkte sammeln als in der Königsklasse. Was sehr gut ist für unseren Fussball.»
  5. Lausanne. «Die Winterpause ist der Killer für Lausanne! Ich bezweifle, dass diese Euphorie anhalten wird. Zudem hat das Hoch Begehrlichkeiten bei den Spielern geweckt, speziell den Jungen. Das macht die Sache nicht einfach.»
  6. Sion. «Mit Barba und Hajrizi haben die Walliser sofort Ersatz für Schmied gefunden. So bleibt eine der besten Defensiven des Landes solid. Was die Basis ist für eine starke Meisterschaft. Didier Tholot macht einen Top-Job. Und Anton Mirantschuk wird sein erst angedeutetes Potenzial auf den Platz bringen.»
  7. Zürich. «Spannungen im Team. Spannungen zwischen Coach und Spielern. Ricardo Moniz ist ein Kontrollfreak, wirkt militärisch. Er kaschiert damit Unsicherheit, und die ist immer ein schlechter Ratgeber.»
  8. Luzern. «Trotz Mario Frick, von dem ich viel halte, verpasst Luzern Europa. Weil die Verteidigung zu wenig gut ist. Den Coach hätte ich Anfang Saison gerne bei YB gesehen. Denn dann wäre der Meistertipp wohl ein anderer.»
  9. St. Gallen. «Ich liebe den erfrischenden Fussball der Ostschweizer, ihre totale Unberechenbarkeit. In der Vorrunde haben sie unter der Doppelbelastung gelitten. Die fällt nun weg. Und offensiv ist die Truppe stark. Aber irgendwie kommen Team und Trainer Enrico Massen nicht richtig zusammen. Das absorbiert Energie.»
  10. GC. «Die Testspiele zeigen: GC ist unter Tomas Oral im Aufwind. So gelingt meinem Ex-Klub die Rettung ohne Umweg über die Barrage.»
  11. Yverdon. «Paolo Tramezzani hält Yverdon in der Liga. Er nimmt Revanche für den Abstieg via Kurzentscheidung vor anderthalb Jahren mit Sion. Yverdon ist stärker als Aarau, Vaduz und Konsorten.»
  12. Winterthur. «Uli Forte kann das Wunder nicht bewerkstelligen. Denn ein solches wäre es, wenn man mit dem klar schwächsten Spielermaterial die Klasse halten würde.»
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
19
3
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
19
-4
24
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
19
-9
18
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
12
FC Winterthur
FC Winterthur
19
-24
14
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