Nächster Akt im Aktionärs-Zoff
Alpstaeg will ein Schiedsverfahren – der FCL nicht

Der Machtkampf um den FC Luzern geht in die nächste Runde. Der Klub behauptet, Alpstaeg drohe mit der Kündigung des Mietvertrags des Stadions. Das sei nicht wahr, kritistiert Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits.
Publiziert: 13.03.2023 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 22:20 Uhr
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Bernhard Alpstaeg hat sich in der vergangenen Woche erneut bei der Liga gemeldet.
Foto: Pius Koller
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Der Streit um den FC Luzern nimmt und nimmt kein Ende. Vor einer Woche hat der Klub die Lizenzunterlagen für die nächste Saison ohne Unterschrift von Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg eingereicht. In der Zwischenzeit hat sich der 77-jährige Aktionär über seinen Anwalt an die Swiss Football League (SFL) gewandt und Einsicht in das Lizenzgesuch gefordert.

Für die FCL Holding AG ist klar, weshalb. «Bernhard Alpstaeg hat einen weiteren Schritt unternommen, um das Lizenzierungsverfahren zu behindern», schreibt der Verwaltungsrat in einer Mitteilung. Alpstaeg wolle die bisher verweigerte Unterschrift davon abhängig machen, «ob die FCL Holding AG seinem Vorschlag zustimmt, die Frage der Eigentümerschaft des ursprünglich von Walter Stierli gehaltenen Aktienpakets anstelle eines ordentlichen Gerichtsverfahrens durch ein sogenanntes Schiedsverfahren entscheiden zu lassen».

Davon will der Verwaltungsrat aber nichts wissen. Er vertraut darauf, dass die Angelegenheit von den ordentlichen Gerichten «kompetent und sachgerecht beurteilt wird». Im Schreiben heisst es zudem, dass sich Alpstaeg zudem «ultimativ vorbehalten habe, den bis 2029 laufenden Mietvertrag zwischen der Stadion Luzern AG und der Swissporarena Events AG zu kündigen.»

«Verwaltungsrat will Zeit gewinnen»

Auf Anfrage will Alpstaegs Kommunikationsberater Sacha Wigdorovits gar nicht gross auf den Inhalt des von ihnen an die Liga versandten Schreibens eingehen. Nur so viel: «Die Behauptung, dass Bernhard Alpstaeg gedroht hat, den Mietvertrag zu kündigen, ist unwahr.» Der Klub stellt diese Aussage aber als aus seiner Sicht falsch dar und gewährt Blick als Beleg dafür teilweise Einsicht in den Brief.

Des Weiteren findet Wigdorovits, dass die neueste Medienmitteilung nur ein weiteres Manöver des Verwaltungsrats sei, um von den selbst verschuldeten finanziellen Problemen des Klubs abzulenken. «Sie haben kein Interesse an einer schnellen Lösung. Sie wollen alles hinauszögern, weil sie genau wissen, dass sie verlieren werden und Bernhard Alpstaeg seine 52 Prozent zurückkriegt.»

Wigdorovits stellt zudem klar, dass der Verwaltungsrat ein Versprechen aus dem Treffen mit SFL-CEO Claudius Schäfer sowie dem Stadtpräsidenten Beat Züsli gebrochen habe. «Wir haben Stillschweigen über den Inhalt des Gesprächs vereinbart. Indem der VR nun aber an die Öffentlichkeit geht und über das Schiedsverfahren spricht – das notabene Claudius Schäfer vorgeschlagen hat und nicht wir, wie der Klub zu Unrecht behauptet –, bricht er die gemachte Vereinbarung.»

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