Nach Skandal-Vorwurf
Das sollte FCB-Celestini von Schiri Fähndrich lernen

Ring frei für Fabio Celestini gegen Lukas Fähndrich. Im Zoff zwischen dem FCB-Trainer und dem Schiedsrichter gibt Celestini eine schlechte Figur ab, findet Daniel Leu, stv. Sportchef.
Publiziert: 23.01.2024 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 14:31 Uhr
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Ist mächtig sauer: FCB-Trainer Fabio Celestini.
Foto: keystone-sda.ch

Celestini zu SRF: «Das ist ein Skandal!» Celestini zu Blue: «Das ist ein Skandal!» Celestini an der Medienkonferenz: «Das ist ein Skandal!» Skandal, Skandal, Skandal! Am Sonntagabend nach der Nullnummer beim FCZ vergreift sich Fabio Celestini, Trainer des FC Basel, gehörig in der Wortwahl. Der Grund: die Leistung und das Auftreten des Schiedsrichters Lukas Fähndrich. Ein Skandal ist es aber nicht, was der Schiri im Letzigrund geboten hat; das Verhalten Celestinis aber darf man getrost als Skandälchen oder Peinlichkeit bezeichnen.

Denn was ist – nüchtern betrachtet – beim Klassiker überhaupt passiert? In der 83. Minute zeigt Fähndrich dem FCB-Spieler Roméo Beney die Gelbe Karte. Ein Fehlentscheid, aber: Dass ein Schiri zu Unrecht einen Spieler verwarnt, soll es in der Geschichte des Fussballs schon zuvor mal gegeben haben.

Darum sind Celestinis Argumente falsch

Was danach geschieht, im Schnelldurchlauf: In der 91. Minute kassiert Beney erneut Gelb und fliegt deshalb vom Platz. Das wiederum bringt Celestini in Rage, und er wird ebenfalls mit einer Verwarnung sanktioniert. Und weil der FCB-Trainer nach Schlusspfiff seine Emotionen noch immer nicht im Griff hat, sieht schlussendlich auch er noch Gelb-Rot.

Spätestens ab da wirds absurd. Skandal, Skandal, Skandal! Dabei beruft sich Celestini vor allem auf zwei Argumente.

Erstens: Was Fähndrich getan habe, sei eine Show und respektlos gewesen. Schon im vergangenen Jahr hatte der FCB unter seinem damaligen Trainer Heiko Vogel Fähndrich Arroganz vorgeworfen. Respektlosigkeit und Arroganz – das sind perfide Vorwürfe, weil sie sich objektiv nicht messen lassen. Für die einen mag Fähndrich arrogant sein, für die anderen nicht.

Und zweitens: Beney sei erst 18 Jahre alt, so Celestini. Deshalb hätte Fähndrich mit ihm anders umgehen müssen als mit einem gestandenen Spieler. Welpenschutz für junge Kicker wie Beney, der übrigens vergangene Woche 19 wurde? Dieses Argument ist Quatsch. Wer 19 ist, der ist volljährig und mündig. Der darf Autofahren, wählen und hoch dotierte Verträge als Profi-Fussballer unterschreiben. Von einem 19-jährigen Kicker darf man deshalb auch erwarten, dass er sich nach einer ersten (ungerechtfertigten) Gelben Karte in den nächsten Zweikämpfen zurückhält.

Gute Reaktion von Fähndrich

Die Pointe der Geschichte: Am Tag danach entschuldigt sich Fähndrich für die erste Verwarnung, die er Beney gezeigt hat. Das hat Klasse. Und könnte ein Vorbild für Celestini sein. Auch er könnte sich für sein Verhalten entschuldigen, denn das, was Fähndrich am Sonntag gemacht hat, war vieles, eines aber sicher nicht: Skandal, Skandal, Skandal!

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