Asumah Abubakar (24) will gar nicht erst um den heissen Brei herumreden. Natürlich verspüre er Druck, was die angebrochene Rückrunde anbelange. Zu prekär ist die Lage des auf den letzten Platz abgestürzten Cupsiegers. Am Sonntag, bei seinem Ex-Klub Lugano, muss endlich ein Sieg her. Es wäre der erste in der Liga seit dem 24. Oktober (!) und dem damaligen 2:0 über St. Gallen.
«Wir sind jetzt alle gefordert, um aus dieser schwierigen Situation wieder herauszufinden», sagt Abubakar, im Wissen, dass auf seinen Schultern noch ein zusätzlicher Druck lastet. Er gilt als Hoffnungsträger für diese zweite Saisonhälfte, als Tor-Versprechen, als Herausreisser. Doch damit scheint der schnelle, wendige Mann aus Ghana, der auch den portugiesischen Pass besitzt, gut umgehen zu können: «Das ist eine Challenge für mich, klar. Aber ich nehme sie gerne an – ich will unbedingt helfen, denn ich fühle mich hier in der Innerschweiz wie zu Hause.»
FCL erst im zweiten Anlauf
Bis im Januar vor einem Jahr hatte er noch für Luzerns Nachbar-Klub Kriens gespielt, ehe er vom FC Lugano abgeworben wurde – und eben nicht vom FCL. «Es wäre für mich eine gute Option gewesen, doch es hatte mit einem Wechsel noch nicht geklappt.» Auch Sportchef Remo Meyer liess jüngst im Blick durchblicken, dass damals nicht alle Rahmenbedingungen gepasst hätten. Mit der Konsequenz, dass die Luzerner in diesem Winter deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten, um den 22-Tore-Mann (in 50 Spielen für Kriens) in die Swissporarena zu lotsen.
Abubakar ist «glücklich», endlich beim FCL zu sein. In Lugano wurde ihm zuletzt beschieden, dass er keine grosse Rolle mehr spielen würde. Auf dem Flügel fühlte er sich weniger wohl als im Sturm: «Ich wollte wieder mehr spielen!» Deshalb sei der Wechsel von Europacup-Aspirant Lugano zu Schlusslicht Luzern für ihn auch kein Rückschritt. Im Gegenteil, er glaube, dass er unter Ex-Stürmer Mario Frick vielmehr seine Entwicklung vorantreiben könne: «Er ist wie ein Vorbild für uns Angreifer.»
«Das war für einige Spieler schockierend»
In Lugano sei die Situation zwischenzeitlich «schwierig und instabil» gewesen. Er meint damit die Übergangsphase zur neuen Klubführung. Abubakar war ins Tessin gewechselt, als Angelo Renzetti noch an der Macht war. Dann kam die vermeintliche Übernahme durch den Italo-Brasilianer Thyago Rodrigo De Souza als neuen starken Mann, der allerdings kein Geld fliessen liess. Ehe letztlich die Investoren um US-Milliardär Joe Mansueto, Besitzer von MLS-Klub Chicago Fire, das Ruder in die Hand nahmen. «Das war für einige Spieler schockierend, weil es unsicher war, ob die neue Führung weiterhin mit einem plant oder nicht», erzählt Abubakar.
Mittlerweile hat sich die Lage in Lugano wieder beruhigt, der Klub mischt gar vorne mit. Und Abubakar sagt: «Sie bauen starke, junge Spieler ein, wollen damit erfolgreich sein und um Titel spielen.»
Doch das ist ihm aktuell egal. Jetzt gehts für ihn darum, seinen neuen Klub mit Toren in der Liga zu halten!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |