«Es fühlt sich an wie ein Messer in der Ferse»
1:14
Benito über seine Verletzung:«Es fühlt sich an wie ein Messer in der Ferse»

Nach nur vier Runden so schlimm wie letzte Saison
YB hat bereits wieder acht Verletzte

Irgendwann wird jemand die Fabel mit der Geschichte der Verletzungshexe doch noch schreiben. Er könnte sich YB zum Beispiel nehmen.
Publiziert: 08.08.2022 um 16:18 Uhr
1/5
Loris Benito humpelt nach seiner Fersenprellung im Spiel gegen Basel schon nach einer halben Stunde vom Platz, kann danach aber Entwarnung geben.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Alain Kunz

Vielzitiert wird sie, diese Hexe. Einen Duden-Eintrag hat sie bisher dennoch nicht gekriegt. Ist auch nicht erstaunlich, denn ihr Rayon scheint sich auf die Schweiz zu beschränken. Und auf den Sport. Lust eine Fabel darüber zu schreiben? Im Moment hätte man guten Anschauungsunterricht. Im Wankdorf zu Bern.

Schon in der maledeiten letzten Saison schlug sie erbarmungslos zu. Permanent waren sechs bis acht Spieler verletzt. Erst in den letzten Partien wurde mit vier eine Minusrekord-Marke gesetzt.

Benito: «Wie ein Messer in der Ferse»

Und nun? Hat sie Loris Benito auch bereits wieder den achten Spieler aus dem Verkehr gezogen. Immerhin: Beim Aargauer ist es nicht sooo schlimm. Er erzählt: «Ich habe einen Schlag auf die Ferse erhalten und dabei den Schuh verloren. Das ist eine extrem dünne Stelle, deshalb hat sich die Ferse stark entzündet. Trotz Schmerzmitteln ging es nicht mehr. Es war, wie wenn ein Messer in der Ferse steckt, das man nicht herausbekommt.»

Und nun? Bei der Pflichtaufgabe am Donnerstag gegen Kuopio dürfte Benito mal pausieren. Und danach? Am Sonntag kommts gegen Servette zum unerwarteten absoluten Spitzenkampf Erster gegen Zweiten! «Ich hoffe, dass es schon am Donnerstag klappt. Und sonst halt am Sonntag gegen Servette.» Schnelle Entwarnung also. Was bei vielen anderen zuvor Verletzten nicht der Fall war. Die lange Liste: Lustenberger, Garcia, Fassnacht, Lauper, Ugrinic, Rüegg, Zbinden.

Zesiger: «Wir haben enormes Potenzial»

Was ist da los? Cédric Zesiger weiss auch keine Antwort: «Loris hat einen Schlag in einem Zweikampf erhalten. Das sind Dinge, die passieren. Im Moment klebt uns das Pech in solchen Szenen einfach ein bisschen an den Füssen. Aber es bringt nichts, darüber zu trauern. Wir haben genügend starke Ersatzspieler, die einspringen und die Verletzten vergessen machen können. Wir müssen uns auf jene konzentrieren, die da sind und spielen.»

Und wenn das klappt, dann bedeutet das: Hey, YB ist noch viel stärker, wenn mal alle an Bord sind. Nochmals Zesiger: «Wir haben schon enormes Potenzial in diesem Kader. Auch wenn man schaut, wer gegen Basel alles nicht dabei gewesen war.»

Fassnacht-Transfer vom Tisch

Und noch was Positives für den Klub. Eine Verletzung zum richtigen Zeitpunkt verscheucht Transfergelüste. So passiert im Fall Christian Fassnacht. Der Nati-Spieler verletzt sich gegen GC am Knie und fällt einen Monat aus. Bedeutet: Der wegen massiv unterschiedlichen Transfersummen-Vorstellungen der beiden Klubs ohnehin kaum zustande gekommene Wechsel des Zürchers zu Besiktas Istanbul ist endgültig vom Tisch. In der Türkei ist am 8. September Transferschluss. Wie lange fällt Fassnacht aus? Genau. Bis ungefähr dann.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?