Emotionen pur bei den Kumpels Frei und Wicky
Böser Wicky wird zum «Vierten-Schubser»

Der Klassiker ist hoch emotional. Die Anspannung gewaltig. Die ist sogar derart gross, dass mit beiden Trainern die Rösser durchgehen.
Publiziert: 08.08.2022 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 08.08.2022 um 10:57 Uhr
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FCB-Coach Alex Frei verlässt nach dem 0:0 den Rasen.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Alain Kunz, Sebastian Wendel

Eine Stunde gespielt. Alles möglich. Eben haben beide Teams die Latte getroffen. Der VAR interveniert nach Rieders vermeintlichem 1:0 wegen eines offensichtlichen Fouls von Itten an Lopez. Das Tor zählt nicht. Dann hat Basel durch Ndoye und Diouf zwei Topchancen. Es ist nach einer lahmen ersten Halbzeit so richtig Salz und Pfeffer drin. Und dann passierts.

Wicky, der immer Besonnene?

Ref Lukas Fähndrich, der an diesem Tag grösste Mühe hat, die Zweikämpfe richtig zu lesen, verwarnt YB-Coach Raphael Wicky. Wicky? Den immer Besonnenen? Was ist denn hier los?

Nachspielzeit. Joker Ltaief hat den Sieg auf dem Schlappen, schiesst aber viel zu harmlos. Basel-Trainer Alex Frei, auch er, sieht Gelb. Mannomann. Und ändern tuts am Resultat auch nichts mehr. Es bleibt bei einem 0:0, das wegen der zweiten Halbzeit als Spektakel-0:0 in die Annalen eingehen wird. Der Klassiker hätte auch 3:3 enden können. «Ja sicher», sagt YB-Abwehrchef Cédric Zesiger. «Aber als Verteidiger hat man lieber ein 0:0.»

Frei: «Raphi war schon immer ein Böser …»

Als Trainer? Tendenziell auch. Warum also die Aufregung bei den beiden Coaches? Wir lösen auf. Und die Auflösung ist sehr speziell. Was also war los, Herr Frei? «Ich bin wegen einer Geste verwarnt worden», sagt der Basler. «Als Trainer darf man nicht abwinken. Deswegen war die Gelbe Karte korrekt. Aber Raphi war schon immer ein Böser …» Eine Anspielung auf das baldige Eidgenössische Schwingfest ganz in der Nähe, in Pratteln?

Der Schubser

Und Wicky, der Böse? «Bei mir wars so, dass ich das Gefühl hatte, der Grosschance von Basel sei ein Foulspiel vorausgegangen. Wenn ich sehe, dass Zesiger geschubst wird, dann sollte das der vierte Offizielle, der neben mir steht, auch sehen. Wir haben ja dieselbe Szene gesehen. Danach war mein Verhalten nicht so, wie es sein sollte. Aber auch ich habe Emotionen …» Es wirkt entschuldigend. Alles okay. Dann das Geständnis: «Ich habe den Vierten Offiziellen geschubst, um ihm zu zeigen, wie mein Spieler gestossen wurde. Ich werde in Zukunft den Vierten nie mehr schubsen.»

«Was, Du hast den Vierten geschubst?»

Alex Frei ist perplex. Erst Sekunden später, als der nächste Fragesteller bereits aufgerufen wird, sagt er: «Was, du hast den Vierten geschubst?» Allgemeines Gelächter. «Dann bist du ja gut weggekommen mit Gelb!» Wickys Replik: «Das war nicht richtig von mir. Ich habe deshalb Gelb erhalten. Ich wollte ihm einfach zeigen, wie es war.»

Und so endet das 0:0-Spektakel also an der Medienkonferenz mit einem ebensolchen zwischen den beiden Kumpels und Gelbsündern Frei und Wicky. Nur wird Frei das Lachen bei einem Blick auf die Tabelle viel schneller vergehen als Wicky, dem bösen Vierten-Schubser …

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
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14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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