Vier Verletzte und Polizeieinsatz nach Fussballspiel
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Gewaltexzesse in Luzern:Video zeigt heftige Ausschreitungen nach Fussballmatch

Nach Fan-Krawall in der Zentralschweiz
Kommen Sektorsperren jetzt auch in St. Gallen und Luzern?

Als St. Galler Fans auf dem Weg zum Bahnhof am Luzerner Fanlokal vorbeikommen, kommts zu heftigen Ausschreitungen. Jetzt reagieren die betroffenen Klubs. Die Frage, ob die Bewilligungsbehörden nun wie in Sion die Fansektoren sperren lassen, ist offen.
Publiziert: 22.05.2023 um 08:29 Uhr
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Es knallt am Bundesplatz in Luzern: St. Galler und Luzerner Fans sowie die Polizei sind in schwere Ausschreitungen involviert.
Foto: Leserreporter

Es passiert am Bundesplatz in Luzern. St. Galler und FCL-Fans liefern sich massive Ausschreitungen. Skandalöse Pyrowürfe inklusive. Die Polizei geht mit Einsatz von Gummischrot, Tränengas und Wasserwerfern dazwischen. Es kommt zu verletzten Personen. Und das alles nur einige Tage, nachdem die Bewilligungsbehörden erstmals auf Ausschreitungen reagiert und den Sion-Fanblock im Tourbillon gesperrt haben.

Am Tag darauf reagiert der FC St. Gallen und teilt mit: «Die Verantwortlichen des FC St. Gallen 1879 sind in keinster Weise bereit, diese Geschehnisse zu akzeptieren oder gar zu verharmlosen (...).» Die Espen um Präsident Matthias Hüppi versichern in ihrem Statement, dass man sich bei der Aufarbeitung aktiv beteiligen werde.

Der St. Galler Sicherheitsdirektor Fredy Fässler fordert Massnahmen: «So kann es nicht weitergehen. Jetzt muss die Politik endlich erwachen! Wir müssen uns entscheiden, ob das Strafrecht auch im und ums Fussballstadion gilt, oder ob wir wollen, dass das ein rechtsfreier Raum ist.»

Jetzt droht die Sperre der Fansektoren für Pfingstmontag

Nach der Sektorsperre in Sion steht ganz konkret im Raum: Werden nun die Bewilligungsbehörden um die KKJPD (Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren) analog zu Sion auch in St. Gallen und womöglich auch in Luzern die Fansektoren sperren lassen? Sowohl der FCSG als auch der FCL bestreiten ihr nächstes Heimspiel am Pfingstmontag in der letzten Runde.

Beide Klubs bleiben bei dieser Frage vage. St. Gallen umschreibt seine Haltung so: «(...) Wir bedauern, dass mit den Vorfällen, ausgelöst von gewaltbereiten Personen, Kollektivstrafen für alle in Kauf genommen werden. Wer glaubt, seine eigenen Bedürfnisse über das Gesamtwohl unseres Klubs stellen zu müssen, hat bei uns nichts verloren.»

Der Zentralschweizer Klub teilt mit: «Der FC Luzern verurteilt diese Ausschreitungen aufs Schärfste und ist sprachlos über deren Ausmass. Der Klub ist nun in Kontakt mit den Behörden und wird diese dabei unterstützen, die Vorfälle lückenlos aufzuarbeiten. Über allfällige, den FCL betreffende Auswirkungen kann aktuell noch keine Auskunft geben werden.»

Darum kamen Espen-Fans am FCL-Fanlokal vorbei

Denn auch wenn die Luzerner Polizei in ihrer Medienmitteilung die Beteiligung der FCL-Fans verschweigt, ist klar: Es eskaliert, als die Espen-Anhänger auf dem Weg zum Bahnhof auf eine grössere Gruppe Luzerner trifft, die sich vor ihrem eigenen Fanlokal aufhalten.

Alternative wäre die Route über das Inseli, was aber eine Vollsperrung des gesamten Bahnhofs und Lahmlegung des ÖVs zur Folge hätte, was gerade am Samstagabend mit vielen Passanten nicht realistisch sei.

Jetzt ist die KKJPD am Zug. Eine Entscheidung, ob im Kybunpark und auch in der Swissporarena Sektoren gesperrt werden, dürfte am Dienstag fallen. Auch Regierungsrat Fässler kündigt an: «Die jüngsten Ausschreitungen und mögliche Konsequenzen werden auch an der Regierungssitzung am Dienstag Thema sein.»

In Sion sind Ultras trotz Sperre im Stadion

Wie sieht der konkrete Fall der Sektorsperre im Tourbillon aus? Die Nordkurve ist komplett gesperrt und ergo leer. Die Sion-Ultras sind dennoch teilweise im Stadion. Aber auf der Gegentribüne, im Sektor, der an die Fankurve angrenzt. Jene, die nominative, also auf ihren Namen lautende Saisonkarten für die Nordkurve hatten, erhielten ein Ticket für die Gegentribüne.

Jene ohne Namen, und das sind praktisch alle Ultras, erhielten vom FC Sion keines. Die wollte man draussen haben. Allerdings: Verhindern, dass an der Tageskasse nicht-nominative Tickets gekauft werden, konnte man nicht. Auffällig: Die Präsenz des Walliser Hardliner-Staatsrats Frédéric Favre und des Polizeipräsidenten, die sonst nie im Stadion sind. Und von ziemlich viel Polizei bei allen Stadioneingängen.

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