Severins Kopfballtor verschärft die Krise des FCB
3:14
Basel – Servette 0:1:Severins Kopfballtor verschärft die Krise des FCB

Nach dem Trainerwechsel wurde alles noch viel schlimmer
Vorher schoss der FC Basel wenigstens noch Tore

Punktlos, torlos, harmlos: Der Trainerwechsel hat die Situation beim FC Basel noch schlimmer gemacht. Dabei schien man sicher: Mit Heiko Vogel kommt das Team wieder zum Fliegen.
Publiziert: 24.10.2023 um 05:59 Uhr
|
Aktualisiert: 24.10.2023 um 08:10 Uhr
1/6
Hat Heiko Vogel den Schlüssel verlegt?
Foto: freshfocus
RMS_Portrait_AUTOR_344.JPG
Sebastian WendelReporter Fussball

Als Präsident David Degen und Heiko Vogel Ende September die Entlassung von Timo Schultz erklärten, fielen einige bemerkenswerte Sätze. Etwa dieser von Degen: «Am Ende hatten wir das Gefühl, dass Timo den Schlüssel zum Erfolg nicht in der Hand hält. Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass Heiko Vogel ihn in der Hand hält.»

Knapp einen Monat später drängen sich zwei Fragen auf: Hat Degen sich getäuscht? Oder hat Vogel den Schlüssel verlegt?

Die Fakten decken schonungslos auf: In den drei Spielen seit Vogels Wechsel vom Sportchefbüro auf die Trainerbank ist Rot-Blau vom Regen in die Traufe geraten.

Unter Heiko Vogel vom Regen in die Traufe

Auf Punktezuwachs wartet Basel seit dem Trainerwechsel vergeblich. Tore? Hat der FCB unter Vogel kein einziges erzielt. Und der Abstand auf Rang 6, der nach 33 Runden zur Teilnahme an der Championship Group und somit zum Kampf um die für den FCB so wichtigen Europacup-Plätze berechtigt, ist grösser geworden. 

Als Massstab dient die Phase seit dem 31. August: An diesem Tag schloss das internationale Transferfenster, seither ist der aktuelle FCB-Kader beisammen. Unter Schultz gabs ein 2:2 gegen den FCZ, ein 2:3 in Yverdon und ein 1:1 gegen Luzern. Danach kams zum Trainerknall, Vogel kehrte zurück an die Seitenlinie und verlor gegen Lausanne-Ouchy (0:3), YB (0:3) und Servette (0:1). 

Unter Schultz schoss der FCB in jedem Spiel mindestens ein Tor, wie schon im Juli und August. Als der Norddeutsche gehen musste, betrug der Rückstand auf Rang 6 sieben Punkte (nach Verlustpunkten vier). Unter Vogel präsentiert sich die FCB-Offensive so zahnlos wie ein Neugeborenes. Und die Hypothek zum rettenden Ufer wuchs auf zehn Punkte an (nach Verlustpunkten acht). 

Während Vogel den jüngsten, erschreckend schwachen Auftritt beim 0:1 gegen Servette schönredet, sprechen die Spieler die Mängel schonungslos an, etwa Abwehrchef Adrian Barisic: «Wir müssen uns eingestehen, dass wir schlecht spielen.»

Gemäss Statistik bleibt der FC Basel unten

Punktlos, torlos, harmlos: Der FCB ist seit dem Trainerwechsel auf den letzten Tabellenrang gefallen, den man in der Super League nach mehr als einem Viertel der Saison noch nie belegte. Besonders alarmierend: In den letzten 20 Jahren gelang nur zwei Teams, die nach elf Spieltagen die rote Laterne trugen, am Ende noch der Sprung auf Rang 6 oder höher (2015 Luzern, 2017 Thun). Und das mit nur zehn und nicht wie seit diesem Jahr zwölf Teams in der Liga.

Was Degen nach der Schultz-Entlassung auch sagte: «Es wäre fatal, nicht auf Heiko Vogel zu setzen.» Ob der Präsident immer noch so denkt?

Nach zehn Spielen Letzter – und am Schluss?

Saison 22/23: FCZ mit 4 Punkten, am Ende Rang 8

Saison 21/22: Luzern mit 6 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage

Saison 20/21: Vaduz mit 6 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 19/20: Thun mit 6 Punkten, am Ende Abstieg via Barrage.

Saison 18/19: Xamax mit 9 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 17/18: Lugano 8 Punkte, am Ende Rang 8.

Saison 16/17: Thun mit 7 Punkten, am Ende Rang 6.

Saison 15/16: Lugano 7 Punkte, am Ende Rang 9.

Saison 14/15: Luzern 5 Punkte, am Ende Rang 5.

Saison 13/14: Lausanne-Sport mit 4 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 12/13: Servette mit 2 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 11/12: Lausanne-Sport mit 5 Punkten, am Ende Rang 7.

Saison 10/11: St. Gallen mit 7 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 09/10: Aarau mit 5 Punkte, am Ende Abstieg.

Saison 08/09: Luzern mit 2 Punkte, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 07/08: Thun mit 8 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 06/07: Aarau mit 4 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 05/06: Xamax mit 4 Punkten, am Ende Abstieg via Barrage.

Saison 04/05: Servette mit 7 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 03/04: Wil mit 6 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 22/23: FCZ mit 4 Punkten, am Ende Rang 8

Saison 21/22: Luzern mit 6 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage

Saison 20/21: Vaduz mit 6 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 19/20: Thun mit 6 Punkten, am Ende Abstieg via Barrage.

Saison 18/19: Xamax mit 9 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 17/18: Lugano 8 Punkte, am Ende Rang 8.

Saison 16/17: Thun mit 7 Punkten, am Ende Rang 6.

Saison 15/16: Lugano 7 Punkte, am Ende Rang 9.

Saison 14/15: Luzern 5 Punkte, am Ende Rang 5.

Saison 13/14: Lausanne-Sport mit 4 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 12/13: Servette mit 2 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 11/12: Lausanne-Sport mit 5 Punkten, am Ende Rang 7.

Saison 10/11: St. Gallen mit 7 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 09/10: Aarau mit 5 Punkte, am Ende Abstieg.

Saison 08/09: Luzern mit 2 Punkte, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 07/08: Thun mit 8 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 06/07: Aarau mit 4 Punkten, am Ende Ligaerhalt via Barrage.

Saison 05/06: Xamax mit 4 Punkten, am Ende Abstieg via Barrage.

Saison 04/05: Servette mit 7 Punkten, am Ende Abstieg.

Saison 03/04: Wil mit 6 Punkten, am Ende Abstieg.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?