Welsche Wochen für den FC Basel: Bis Mitte November spielt Rot-Blau in der Super League nur gegen Teams aus der Romandie. Die Duelle gegen Servette (zweimal), Lausanne-Sport und Yverdon werden endgültig zeigen, ob die Entlassung von Ex-Trainer Timo Schultz die richtige Massnahme gegen den sportlichen Sinkflug war.
Schultz' ehemaliger Vorgesetzter ist jetzt sein Nachfolger. Unter dem es bislang nicht besser wurde – 0:3 gegen Stade-Lausanne-Ouchy, 0:3 gegen YB. In den ersten beiden Spielen unter seiner Ägide hat Heiko Vogel weiteren Kredit verloren.
Mittlerweile ist FCB-intern eine Rückkehr des Deutschen in den Sportchef-Sessel ausgeschlossen. Vogels Jobbezeichnung «Trainer bis auf Weiteres» kann getrost verkürzt werden in «Trainer». Das ist Vogel nun – nicht mehr und nicht weniger. Denn klar ist: Der Rollentausch vom Sportchef zum Trainer ist gleichbedeutend mit einem mehrstöckigen Abstieg in der rot-blauen Machtpyramide.
Entmachtung unfreiwillig und freiwillig
Eine Entmachtung, die Vogel selber initiierte. Unfreiwillig und freiwillig. Erst lag er mit der Trainerwahl von Timo Schultz kolossal daneben. Doch als er es merkte, übernahm er Verantwortung und bot dem Verwaltungsrat an, den Schlamassel auszubaden. In Form eines Comebacks an der Seitenlinie. Obwohl er mit dem Trainerberuf eigentlich abgeschlossen hatte. Das ehrt Vogel.
Aber genauso ist das Hin und Her auch der Grund für sein Ende als Sportchef. Kein Trainer würde sich den FCB-Job unter einem Sportchef Heiko Vogel nach dem Chaos seit Jahresbeginn noch antun. Zudem wäre die eh schon belastete Glaubwürdigkeit von Vogel und Klub endgültig dahin.
Heisst: Kriegt es Heiko Vogel als Trainer hin, wird er noch lange beim FC Basel arbeiten. Wenn nicht, ereilt ihn das gleiche Schicksal wie jeden Trainer, der keine Resultate vorweisen kann.
In der sportlichen Situation des FCB ist es kein Nachteil, wenn der Trainer nur Trainer ist. Und sich voll darauf konzentrieren kann, die Mannschaft aus dem Keller zu führen. Zwar vermeidet Vogel im Gegensatz zu Präsident David Degen das Wort «Abstiegskampf» tunlichst, aber er sagt: «Wir müssen uns der Realität stellen. Wir können nicht davon reden, im Frühling wieder vorne mitzumischen. Wir brauchen schleunigst Punkte, und so wie wir in den letzten Tagen trainiert haben, denke ich, haben die Spieler die Situation verstanden.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |