Statt hart durchzugreifen, entscheidet sich der FCZ für den wirtschaftlichen Weg. Cheick Conde (24) darf weiterhin mittun und wird nicht suspendiert. «Er hat sich für sein Verhalten gegenüber dem Trainer und auch gegenüber der Mannschaft mehrfach entschuldigt und sich einsichtig gezeigt», heisst es.
Dabei musste Conde mit harten Konsequenzen rechnen. Vor dem Remis am Samstag gegen YB (0:0) erfuhr der Nationalspieler Guineas, dass er nicht in der Startelf der Zürcher steht – und wurde im Bauch des Letzigrunds zum Trötzler. Er weigerte sich lautstark, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. «Peinlich», sagte FCZ-Trainer Ricardo Moniz (60) danach. «Sowas habe ich noch nie erlebt, dann soll er Tennis spielen gehen.» Ein Eklat in der FCZ-Kabine. Fussball sei ein Teamsport. Conde verfolgte den Match dann prompt in Zivilkleidung auf der Tribüne.
Suspendierung hätte den Verkaufswert zerstört
Moniz kündigte danach an: «Das wird Konsequenzen geben.» Und FCZ-Sportchef Milos Malenovic (39) sagte am Tag danach zu Blick: «Es werden interne Gespräche stattfinden.» Alles stand offen, bis zur Suspendierung vom Training und Spielen. Nun wird Conde also begnadigt, darf weiterhin mittun. Ob Conde noch eine Busse erhält, verrät der Klub nicht: «Zu den internen Massnahmen und allen weiteren Details gibt der FC Zürich keine Auskunft.»
Die Kapitel im Fall Conde
Dass es eine Bestrafung gegeben hat, ist also möglich, doch die Tür zu den Spielen bleibt offen. Klar ist nämlich auch: Nur wenn Conde weiterhin zum Einsatz kommt, bleibt sein Verkaufswert hoch. So könnte der FCZ noch vom defensiven Mittelfeldspieler profitieren. Dass Conde den Klub verlassen will, ist kein Geheimnis. Im August forderte der Profi im Blick seine Freigabe für einen Wechsel. Das war die erste Episode im Conde-Eklat – aber auch damals durfte er danach wieder auf den Platz.
Sturmtalent Bajrami wurde damals degradiert
Schon einmal in dieser Saison musste der FCZ über harte Sanktionen für einen Spieler nachdenken. Es war nach dem Schirmwurf-Eklat im Cup beim 2:0 beim Unterklassigen Zug 94. Sturmjuwel Labinot Bajrami (19) hat «auf Anweisungen des Cheftrainers Ricardo Moniz mit sehr vulgärer Sprache reagiert», schrieb der FCZ damals. Moniz wechselte den Spieler wieder aus, worauf sich der Vater von Bajrami auf der Haupttribüne der Trainerbank näherte und einen Schirm warf, den Moniz nur knapp verfehlte.
Bajrami wurde damals in die U21 degradiert und dann zum FC Winterthur ausgeliehen. Bei Conde sieht dies nun anders aus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |