Es drohen harte Konsequenzen
FCZ steckt nach Ersatzbank-Boykott in der Condé-Falle

Cheick Condé ist eigentlich unverzichtbare Stammkraft beim FCZ, hat sich aber selbst ins Abseits befördert. Nun steht der Klub vor einer kniffligen Aufgabe: bestrafen oder nicht?
Publiziert: 03.11.2024 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 18:58 Uhr
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FCZ-Sportchef Milos Malenovic (r.) und Cheick Condé: Schon wieder leistet sich der Spieler eine Disziplinlosigkeit.
Foto: keystone-sda.ch
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Langeweile? Nicht beim FCZ. Die Zürcher sind zwar auch nach dem torlosen Remis gegen YB Leader, Dramen und Nebenschauplätze werden aber dennoch geboten. Aktuell in der Hauptrolle: Cheick Condé (24).

Der Guineer erfährt vor dem Duell gegen YB, dass er nicht zur Startelf gehört und weigert sich daraufhin, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. Den Match gegen den Meister verfolgt er in Zivilkleidung auf der Tribüne. FCZ-Coach Ricardo Moniz (60) sagt danach: «Sowas habe ich noch nie erlebt, dann soll er Tennis spielen gehen.»

Seit geplatztem Wechsel gefrustet

Es ist eine neue Eskalationsstufe, die Condé mit seinem Boykott zündet. Der 24-Jährige kam vor zwei Jahren aus Tschechien nach Zürich, um sich weiterzuentwickeln und den Sprung in eine Top-5-Liga zu schaffen.

Sportlich ist bisher vieles nach Plan gelaufen. Condé mauserte sich nach Startschwierigkeiten zur Stammkraft und steigerte seinen Marktwert von 650'000 auf 4 Millionen Euro (Quelle: Transfermarkt.ch). Die Leistungen führten dazu, dass lukrative Vertragsangebote reinflatterten. Aus der MLS, aus der Türkei, aus der Ligue 1, aus der Serie A. Doch der FCZ blieb stets hartnäckig, weil die geforderte Ablösesumme nicht geboten wurde. 

Sehr zum Leidwesen von Condé, der Ende August seinem Ärger öffentlich Luft machte und bei Blick über seinen Wechselwunsch sprach. Schon damals widersetzte er sich dem Klub – das brauchte ihm eine Busse ein, gegen die er ankämpfte. Seither spielte er mit der Wut im Bauch.

Wie entscheidet sich der FCZ?

Und jetzt also wieder ein disziplinarischer Vorfall. Dieses Mal könnten die Konsequenzen härter ausfallen. «Es werden interne Gespräche stattfinden», sagt FCZ-Sportchef Milos Malenovic (39) am Sonntag zu Blick. Ein Entscheid dürfte Anfang Woche fallen. Und es wird ein schwieriger für den FCZ.

Suspendieren die Zürcher Condé, wäre das auch ein Schuss ins eigene Knie. Ohne Spielzeit würde der Transferwert des Spielers sinken. Im schlimmsten Fall würde er dann nicht mehr die Ablöse einbringen, die der FCZ im Sommer noch wollte.

Kassiert Condé allerdings nur eine Busse oder wird er gar nicht sanktioniert, würde der FCZ seine eigenen Regeln brechen und mit seiner Glaubwürdigkeit spielen. Vor wenigen Monaten ist Stürmer Labinot Bajrami (19) in die U21 degradiert und später ausgeliehen worden, nachdem er sich ebenfalls aus den Emotionen heraus gegen den Trainer gestellt hatte. Der FCZ sitzt in der Condé-Falle.

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