Man darf von einer beispiellosen Erfolgsgeschichte sprechen. Was die Mannschaft von Coach Maurizio Jacobacci (57) in den letzten Monaten abgeliefert hat, ist eindrücklich. Seit 14 Spielen ist Lugano ungeschlagen und zu Hause eine Wucht. Die letzte Partie, die die Bianconeri im Cornaredo verloren haben, liegt auf den Tag genau 365 Tage zurück, also genau ein Jahr. «Eine Heimmacht zu werden, war eines unserer Ziele, und das ist uns bis jetzt hervorragend gelungen. Daran haben wir sehr viel gearbeitet», sagt Lugano-Coach Maurizio Jacobacci.
Auch das Übernehmen der Tabellenführung sei vor der Partie am Samstag ein Zwischenziel gewesen. Jacobacci: «Vor dem Spiel gegen Lausanne habe ich der Mannschaft mit auf den Weg gegeben, dass die Möglichkeit, über Nacht Tabellenführer zu werden, bestehe», erzählt der Trainer. «Und mit dieser Überzeugung sind wir auf den Platz gegangen.»
Ziel erreicht. Nun dürfen die Tessiner gar mindestens zwei Wochen auf dem Thron sitzen bleiben. Und das erstmals seit 2001. Damals unter anderem mit Ex-FCZ-Trainer Ludovic Magnin (41) und dem heutigen BLICK-Kolumnisten Kubilay Türkyilmaz (53).
Das Ziel bleibt der Ligaerhalt
Jacobacci bezeichnet den Status quo als eine «schöne Momentaufnahme, die wir jetzt voll geniessen müssen». Nichtsdestotrotz seien aber erst sechs Spiele gespielt. Und, so der 57-Jährige weiter: «Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.» Das sei der Ligaerhalt. «Wir möchten weiter Punkte sammeln wie ein Hamster, um so unser Ziel von 39 Punkten schnellstens zu erreichen.» Damit dürfte ein Verbleib im Schweizer Oberhaus garantiert sein.
Gleich wichtig wie Punkte und Tabellenplätze ist dem Lugano-Coach die Demut: «Wir wissen, woher wir kommen. Vor einem Jahr, als ich übernahm, war man mit zehn Punkten Zweitletzter nach zwölf Spielen», sagt Jacobacci. «Und heute sind wir dort, wo wir sind. Dies, weil wir demütig an uns gearbeitet und geglaubt haben und Spiel für Spiel genommen haben. Wir mussten sehr viel dafür tun, uns letzte Saison zu retten.» Lugano hat die vergangene Spielzeit auf Platz fünf beendet.
Maurizio Jacobacci sieht sich nicht als alleiniger Mann hinter diesem Erfolg. «Ich alleine kann das gar nicht schaffen», so der Berner bescheiden. Vor allem seine Spieler tragen viel dazu bei. «Die Mannschaft hat nicht nur die Qualität, sie ist auch sehr willig und – vor allem – sie hört zu und versucht, das umzusetzen, was wir uns versuchen aufzubauen.»
Tessiner wollen weiterhin ungeschlagen bleiben
Neben dem Ligaerhalt, der Tabellenführung und der Heimmacht soll als weiteres Ziel auch der rote Faden der Ungeschlagenheit weiter vorwärtsgetrieben werden. Mit der Gewinnermentalität, welche die Luganesi aktuell an den Tag legen, ist dies kein Ding der Unmöglichkeit. «Wir können gegen jeden Gegner bestehen», stellt Jacobacci klar.
Kubilay Türkyilmaz
Eine Runde lang durfte ich 2001 Tabellenführer mit dem FC Lugano sein. Ich war in der Winterpause von Brescia ins Tessin gekommen und stiess zur besten Lugano-Mannschaft der vorherigen und späteren Jahrzehnte.
19 von 22 Runden war das Team in der Qualifikation Erster. Und auch noch nach Spieltag eins der Finalrunde. Das war am 25. Februar 2001. Danach fielen wir in ein Loch, fingen uns auf und spielten um den Titel. In der zweitletzten Runde kamen gegen St. Gallen 11 000 Fans ins Cornaredo.
Die Euphorie rund um das Team mit Gimenez, Rossi, Ludovic, Brunner, Lubamba und um den 2012 viel zu früh verstorbenen Trainer Roberto Morinini war riesig.
Und diese Saison? Ist Lugano nun ein Titelanwärter? Sicher ist: In den letzten Spielen waren die Luganesi defensiv enorm stark, haben ein einziges Tor kassiert. Die Mannschaft ist nach dem Vorbild von YB physisch verstärkt und das Kader verbreitert worden. So sind die Trainings qualitativ klar besser, und Trainer Jacobacci kann ohne grossen Qualitätsverlust rotieren.
Reicht das, um nach 2001 erstmals wieder Titelkandidat zu sein? Nicht ganz. Es fehlt der Ausnahmestürmer wie YBs Nsame oder St. Gallens Itten letzte Saison. Und es fehlt ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann, wenn es nicht läuft.
Aber das Zeug, um wie St. Gallen vergangene Saison zur Saisonüberraschung zu werden, hat die Squadra von Jacobacci allemal.
Kubilay Türkyilmaz
Eine Runde lang durfte ich 2001 Tabellenführer mit dem FC Lugano sein. Ich war in der Winterpause von Brescia ins Tessin gekommen und stiess zur besten Lugano-Mannschaft der vorherigen und späteren Jahrzehnte.
19 von 22 Runden war das Team in der Qualifikation Erster. Und auch noch nach Spieltag eins der Finalrunde. Das war am 25. Februar 2001. Danach fielen wir in ein Loch, fingen uns auf und spielten um den Titel. In der zweitletzten Runde kamen gegen St. Gallen 11 000 Fans ins Cornaredo.
Die Euphorie rund um das Team mit Gimenez, Rossi, Ludovic, Brunner, Lubamba und um den 2012 viel zu früh verstorbenen Trainer Roberto Morinini war riesig.
Und diese Saison? Ist Lugano nun ein Titelanwärter? Sicher ist: In den letzten Spielen waren die Luganesi defensiv enorm stark, haben ein einziges Tor kassiert. Die Mannschaft ist nach dem Vorbild von YB physisch verstärkt und das Kader verbreitert worden. So sind die Trainings qualitativ klar besser, und Trainer Jacobacci kann ohne grossen Qualitätsverlust rotieren.
Reicht das, um nach 2001 erstmals wieder Titelkandidat zu sein? Nicht ganz. Es fehlt der Ausnahmestürmer wie YBs Nsame oder St. Gallens Itten letzte Saison. Und es fehlt ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann, wenn es nicht läuft.
Aber das Zeug, um wie St. Gallen vergangene Saison zur Saisonüberraschung zu werden, hat die Squadra von Jacobacci allemal.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |