Legende Odermatt heizt Klassiker an
«FCB gegen FCZ – das grösste Ereignis der Fussballschweiz»

Mit Blerim Dzemaili kehren Erinnerungen an die legendäre Finalissima 2006 und den einst hart umkämpften Klassiker FCB gegen FCZ zurück. Auch Basel-Legende Karl Odermatt freut sich auf die Rückkehr.
Publiziert: 23.01.2021 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 15:48 Uhr
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Hassduell: Als Delgado (l.) gegen Dzemaili spielte, war der Klassiker zwischen Basel und Zürich noch Spitzenkampf.
Foto: Blicksport
Michael Wegmann und Matthias Dubach

Als Blerim Dzemaili (34) im Spätsommer 2006 letztmals im FCZ-Dress im St. Jakob-Park aufläuft, ist Georg W. Bush amerikanischer Präsident, Baschis WM-Song «Bring en hei» an der Spitze der Charts und der Klassiker FCB gegen FCZ Publikumsmagnet, Hassduell, Spitzenkampf und das Non-plus-Ultra im Schweizer Fussball.

Daran erinnern sich auch die FCZ-Fans gerne. Am Freitag hängen sie am Zaun des Trainingsplatzes grosse Bilder legendärer Momente aus dem Klassiker auf – auch Dzemailis bisher letzter Auftritt gegen Basel ist dabei.

Die alte Rivalität ist zurück

Und natürlich der 13. Mai 2006, die unvergessliche Meisterschaftsentscheidung. In der 93. Minute schnappt der FCZ dem FCB im Joggeli dank eines Treffers von Filipescu den Pokal weg.

Die damalige FCB-Präsidentin Gigi Oeri und die FCB-Bank tragen bereits Meisterleibchen. «Gigi, du kannst es wieder ausziehen!», habe er hinüber gerufen, erzählt Kultmasseur Hermann Burgermeister. Danach brechen alle Dämme! Frustrierte FCB-Anhänger stürmen den Rasen und gehen auf die jubelnden Zürcher los.

Die alte Rivalität ist zurück. Es ist wieder ein wenig wie in den 60ern, als Karli Odermatt den FCB anführte und sein Freund und Rivale Köbi Kuhn den FCZ. «Damals war FCB gegen FCZ das grösste Ereignis der Fussballschweiz. Immer ausverkauft, tagelang Thema», sagt Odermatt.

So auch wieder in den späten Nuller-Jahren. Der FCZ stemmt den Meisterpokal nach 2006 auch 2007 und 2009, der FCB im 2008, 2010 und 2011. 2011 entscheidet am Ende ein Punkt für den FCB und gegen den FCZ. Es wird provoziert, gestichelt, ausgeteilt und eingesteckt. Die Rivalität ist riesig.

«Blerim? Ein super Fussballer!»

Dann der Bruch! Die Zürcher verlieren den Anschluss. Mit dem Tiefpunkt 2016, als der FCZ absteigt und der FCB Meister wird. 49 Punkte Differenz! Von einem Hammerspiel oder Knüller redet niemand mehr.
Heute ist Dzemaili wieder im St. Jakob-Park dabei. Mit ihm auch ein Stück der alten, grossen Rivalität.

Sieht auch FCB-Verwaltungsratsmitglied Odermatt so. «Wenn die FCZ-Identifikationsfigur im St. Jakob-Park einläuft, erinnere ich mich an die heissen Spiele von vor rund 15 Jahren. Und natürlich auch an die tolle Rivalität mit Köbi Kuhn, Fritz Künzli, Karli Grob und so weiter in den 60er. Ich freue mich jedenfalls auf Blerim. Er ist ein super Fussballer.»

Blendet man aus, dass keine Fans dabei sind und an der Tabellenspitze YB ein wenig einsam seine Runden dreht, ist es heute wieder ein wenig wie früher: Dzemaili ist da und der FCZ liegt nur vier Zähler hinter dem FCB. FCZ-Trainer Massimo Rizzo: «Wir haben Blerim nicht nur für die Spiele gegen Basel geholt!»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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