Kubi tippt die Rückrunde
«Der FCZ ist zu gut für die Barrage!»

Die Meisterfrage stellt sich selbst für Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz nicht mehr. Auch im Barrage-Kampf erwartet der Ex-Nati-Star eine klare Sache. Zu Ungunsten von Winterthur.
Publiziert: 20.01.2023 um 09:08 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2023 um 14:41 Uhr
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Kubilay Türkyilmaz tippt exklusiv für Blick die Rückrunde.
Foto: TOTO MARTI
Kubilay Türkyilmaz

«Meister wird … der FC Basel. Nein, Scherz beiseite. Mit dieser Prognose bin ich in den letzten beiden Saisons oft genug danebengelegen. Und jetzt gibt's nicht den geringsten Grund, sie wieder zu wagen. Der FCB war die grosse Enttäuschung der Hinrunde. Dabei hatte ich bei der Konstellation mit Alex Frei als Trainer, Martin Andermatt als Mastermind, David Degen als Präsident und seinem Bruder Philipp, der den einen oder anderen grossen Spieler nach Basel würde lotsen können, gedacht, dass da Grosses heranwachsen könnte. Dieser Mix schien sehr interessant zu sein. Stattdessen ist es ein dürres Pflänzchen geworden.

Die Zahlen des FCB sind furchtbar

Normalerweise müsste Platz zwei und damit die Qualifikation für die Champions League für den FCB reserviert sein. Doch wenn ich sehe, wie unsolid Rotblau bisher aufgetreten ist, habe ich sogar diesbezüglich Zweifel. 14 Punkte Rückstand auf YB. 21 Törchen in 16 Spielen – das macht den sagenhaften Schnitt von 1,3 pro Spiel. Furchtbare Zahlen!

Damit wären wir bei YB. Selbst wenn Basel erstarkt, wird YB mit links Meister. Die Berner haben das mit Abstand beste Kader. Vor allem, weil sie eine Ersatzbank haben, die in der Super League ihresgleichen sucht. Sie haben in 16 Spielen nur neun Tore kassiert. Wer so stabil ist, kommt nicht in Bedrängnis. Und wenn es jemandem doch noch gelingen will, für Spannung im Kampf um den Titel zu sorgen, müsste er alle Spiele gewinnen. Unmöglich!

Im Kampf um Europa sehe ich neben dem FCB am Ende St. Gallen und Lugano die Nase vorn haben. Die Ostschweizer, weil sie mit ihrem Offensivstil, der auf drei Punkte in jedem Match ausgerichtet ist, dieses Ziel immer wieder erreichen werden. Denn die Verteidigungen der SL-Klubs sind nicht übermässig stark. Und weil ein derart erfrischender Fussball auch belohnt gehört. Und Lugano? Das ist die Antithese zu St. Gallen. Stabil, vorsichtig. Und auch neben dem Feld umsichtig und auf Kontinuität bedacht, was mit der Vertragsverlängerung von Trainer Mattia Croci-Torti eben erst dokumentiert wurde.

Sion mischt im Europa-Rennen mit

Ich prognostiziere, dass Sion in diesem Europa-Rennen noch mitmischt. Weil Fabio Celestini in seinem ersten Jahr praktisch überall Erfolg hatte und weil die Walliser einen höchst interessanten Kader haben. Am Ende reicht's dann doch nicht ganz. Wie auch nicht für den aktuell Zweiten Servette. Derweil Luzern ambitionslos im Mittelfeld herumtingelt, könnte es für GC noch heiss werden.

Bei den Hoppers macht Giorgio Contini unter schwierigen Umständen einen hervorragenden Job. Weshalb die Zürcher in der Hinrunde mehr Punkte geholt haben als «normal» wäre. Dies wird in der Rückrunde nicht wieder passieren, und so könnten sie in die Region mit Winterthur und dem FCZ zurückfallen.

Der FCZ hingegen macht gleich von Anfang an seine Punkte und wird sich bald aus dem Barrage-Rennen verabschieden. Die Mannen von Ancillo Canepa haben viel zu viel Qualität. So wie die Siegesserien in der Meistersaison 2020/21 surreal waren, so war es auch das zweite Halbjahr 2022. Nun kehrt die Normalität im Letzigrund ein.

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Trainer Berner muss mit Winterthur in die Barrage

Was heisst: Winterthur geht in die Barrage. Trainer Bruno Berner wird auch dann nicht entlassen. Selbst bei einem Abstieg erscheint das unwahrscheinlich. Ohnehin wird es in der Trainer-Flugparade kaum Namen geben, unter die ein Kreuz gemacht werden kann. Contini könnte gefährdet sein, wenn GC die Rückrunde misslingt. Sonst? Niemand! Ausser der FCB stürzt noch weiter ab.

Was es aber regnen wird, sind Tore. Die Abwehrreihen sind, wie angetönt, sehr schwach. In vielen Spielen werden die Fans ein Riesen-Spektakel erleben. Und die Trainer übermässig schnell altern. Wir dürfen uns also vorbehaltlos auf die Super-League-Rückrunde freuen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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