Zwei grundsätzliche Dinge: Erstens bin ich ein schlechter Prognostiker. Meistens trifft das Gegenteil dessen ein, was ich vorhersage. Ich denke, das sollten sie wissen ... Zweitens: Wenn der FC Basel auf dem Transfermarkt noch kräftig zulangt und Messi und Ronaldo holt, ist meine Prognose Makulatur. Man muss gut vor Augen haben, dass sie eine Momentaufnahme ist.
Diese ergibt: Der FC Zürich ist im Flow und hat keinen wichtigen Spieler verloren, der zieht das durch! Trainer André Breitenreiter versteht es meisterhaft (!), die Spannung hochzuhalten, indem er die Spieler mit wechselnden Spielmodi und Rotationen fordert. Mit der Breite, die er im Kader hat, kann er sich das leisten. Zudem hat er mit Blerim Dzemaili den perfekten verlängerten Arm auf dem Spielfeld.
ELEMENT: MediaSlot: StreamurlLugano überholt Basel
Der FCZ spielt zu Rückrundenbeginn dreimal zuhause: Gegen Servette, GC und Lugano. Holt er da neun Punkte, gibt es kein Halten mehr.
Platz zwei geht an YB. Nur Platz zwei. Weil der Rückstand auf den FCZ schlicht zu gross ist. Ich hatte den Meister zuerst auf Platz eins getippt. Er wird auch die zweite Meisterschaftshälfte für sich entscheiden. Aber der Rückstand wird sich als zu gross erweisen. Trotz des überragenden Sturms. Auch, weil man mit Hefti und Aebischer zwei wichtige Spieler verloren hat.
Platz drei: Lugano ... Ja, die Ticinesi werden den FCB überholen. Sofern sie ihre angekündigten Transfers für hinten links, Mittelfeld und Sturm wahrmachen. Denn diese werden nach den Abgängen von Abubakar und Lungoyi nötig sein. Ohne sie wird Trainer Croci-Torti ein zu knappes Kader haben.
Basel? Nun, die Abgänge von vor allem Cabral, aber auch Zhegrova und selbst Cömert kann der FCB nicht kompensieren. Gelingt es aber einigermassen Realersatz zu finden, sind die Bebbi ein heisser Kandidat auf Platz zwei. Wegen des zu grossen Rückstands wird der FCZ aber auch für die Rotblauen ausser Reichweite liegen.
Vier Teams im Mittelfeld
• Servette wird Fünfter, weil es an Kontinuität mangelt, um weiter vorne mitzuspielen.
• Sion wird mit einem nicht überragenden Kader Sechster, weil Paolo Tramezzani in Ruhe arbeiten kann und so seine Punkte macht. Allerdings können zwischen den beiden «Verrückten» CC und Tramezzani auch mal die Fetzen fliegen.
• Platz sieben geht an GC, weil Giorgio Contini trotz der fast schon stündlichen Spielerwechsel einen exzellenten Job macht.
• Und auch St. Gallen hält sich aus dem Abstiegsschlamassel raus, obwohl die Balance in Peter Zeidlers Offensiv-Fussball nicht immer im Lot ist. Aber mit Quintilla, Jankewitz und Lungoyi haben die Ostschweizer spannende Spieler dazubekommen. Weshalb sie genügend Tore machen werden, um nicht in Sorge zu kommen.
FCL in die Barrage, LS steigt ab
Sorgen machen müssen sich hingegen Luzern und Lausanne, wobei die Innerschweizer dank Mario Fricks Pragmatismus den direkten Abstieg werden vermeiden können. Aber im Kampf gegen St. Gallen reicht es nicht für Platz acht. Und in der Barrage kann der FCL unter Umständen hoch gefährdet sein. Je nachdem gegen wen es geht. Ein Team im Flow, das gerade in einer Siegesserie steckt, ist für jeden Super-League-Klub eine existenzielle Bedrohung.
Diese Gedanken wird sich Lausanne nicht machen müssen. Die Waadtländer steigen nach zwei Saisons ab. Die Abgänge von Puertas und Bares wiegen zu schwer. Und auch mit ihnen hatte Lausanne schon am wenigsten Qualität und Erfahrung.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |