Konkurrenz schaut neidisch nach Luzern
Renggli kennt das Innerschweizer Nachwuchs-Geheimnis

Michel Renggli trainiert mit grossem Erfolg die U21 des FC Luzern. Er erklärt, warum die Nachwuchsarbeit in der Innerschweiz zu den besten der Schweiz gehört.
Publiziert: 21.04.2023 um 12:53 Uhr
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Michel Renggli trainiert mit Erfolg Luzerns U21.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Beim FC Luzern hören sie schon die Kassen klingeln. Grund dafür ist die starke Nachwuchsarbeit. Langsam ernten die Innerschweizer die Früchte ihrer Arbeit. Woche für Woche lässt Trainer Mario Frick Eigengewächse auflaufen. Fünf Spielern, die beim FCL ausgebildet worden sind, hat der Liechtensteiner in dieser Saison gar das Profidebüt ermöglicht.

Mauricio Willimann, Lars Villiger, Pascal Loretz, Nando Toggenburger und Leny Meyer heissen sie. Allesamt haben sie die FCL-Schule durchlaufen. Bevor sie eines Tages teuer verkauft werden, sollen sie dem Luzerner Publikum in der Swissporarena noch jede Menge Freude bereiten. So wie sie das in dieser Saison abwechslungsweise in der Super League und in der U21 in der Promotion League tun.

Das Nachwuchsteam von Michel Renggli (43) dominiert die Promotion League nach Belieben. Der Meistertitel ist das logische Ziel. «Diesen Ehrgeiz müssen meine Spieler haben. Sie müssen lernen, unter Druck zu funktionieren und mit Widerständen umzugehen», sagt Renggli.

U21-Trainer Renggli beschreibt die FCL-Junioren

Mauricio Willimann, 20, Innenverteidiger: Mentalitätsmonster.
Pascal Loretz, 19, Goalie: Die Ruhe selbst.
Leny Meyer, 18, Linksverteidiger: Immer eine Lösung parat.
Lars Villiger, 19, Stürmer: Laufmaschine.
Nando Toggenburger, 19, Stürmer: Strafraumstürmer.
Severin Ottiger, 20, Rechtsverteidiger: Bison.
Luca Jaquez, 19, Innenverteidiger: Bodenständig.

Mauricio Willimann, 20, Innenverteidiger: Mentalitätsmonster.
Pascal Loretz, 19, Goalie: Die Ruhe selbst.
Leny Meyer, 18, Linksverteidiger: Immer eine Lösung parat.
Lars Villiger, 19, Stürmer: Laufmaschine.
Nando Toggenburger, 19, Stürmer: Strafraumstürmer.
Severin Ottiger, 20, Rechtsverteidiger: Bison.
Luca Jaquez, 19, Innenverteidiger: Bodenständig.

Für jeden die Position finden

Seit letztem Sommer trainiert der Hergiswiler die Luzerner U21. Er kennt das Geheimnis der Nachwuchsarbeit. Seit neun Jahren – abgesehen von einem Intermezzo beim FC Basel – kennt er den Betrieb. «Wir haben einen Talentmanager, der jeden Tag bei uns auf dem Platz steht. Mit ihm machen wir jeweils eine Wochenvor- und -rückschau, in der wir die Leistung jedes einzelnen Spielers bewerten.» Das sei aber nicht alles. «Monatlich sitzen wir mit der gesamten technischen Abteilung zusammen und sprechen zwei Stunden über die Talentspieler und woran wir mit ihnen arbeiten wollen», erklärt Renggli. So sei schliesslich jedem klar, wer wie weit ist.

Zentral für die starke Entwicklung sei aber auch etwas anderes: «Wir haben eine Spielphilosophie entwickelt, die zu den Jungs passt. Und für jeden Einzelnen die optimale Position gefunden.» So seien etwa Luca Jaquez vom Stürmer zum Innenverteidiger und Lars Villiger vom Innenverteidiger zum Stürmer umfunktioniert worden.

«Nicht die Faust im Sack machen»

Damit sich die Spieler auf Profiniveau durchsetzen können, müssen sie aber auch genügend Geduld und einen starken Willen mitbringen. Und diese Eigenschaften sind bei den U21-Spielern derzeit vorhanden. «Wir haben hier viele Spieler, die spielen wollen und nicht die Faust im Sack machen.» Das führe zu einer Konkurrenzsituation, die er so in einem Schweizer Nachwuchsteam noch nie gesehen habe. Eine Ausnahme- oder gar Luxussituation sei das, erklärt Renggli. «Das tut allen gut.»

Noch hätten die Spieler, die in den letzten Wochen fleissig Einsatzminuten in der Super League gesammelt haben, aber nichts geschafft. «Sie sollen jetzt lernen, sich durchzusetzen», meint Renggli. Schon im nächsten Liga-Einsatz des FCL in Basel dürften mit Severin Ottiger, Ardon Jashari und Marco Burch wieder drei Eigengewächse von Beginn auflaufen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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