Die halbe Liga steckt im Abstiegskampf
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Bregy über enge Super League:Die halbe Liga steckt im Abstiegskampf

FCZ-Absturz, Überraschungen an der Spitze und bitteres FCB-Ergebnis
Formtabelle stellt Super League auf den Kopf

Laut Formtabelle wird der FCZ Ende Saison Letzter und muss in die Barrage. Das Bauchgefühl von FCZ-Legende Ruedi Landolt sagt was anderes.
Publiziert: 18.04.2023 um 00:36 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2023 um 08:08 Uhr
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FCZ-Abwehrchef Katic zieht gegen Luzern einen rabenschwarzen Tag ein.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Die Meisterfrage stellt sich längst nicht mehr. YB ist an der Ligaspitze enteilt. Im Abstiegskampf ist hingegen nach dem 28. Spieltag so richtig Pfeffer drin: In FC St. Gallen ruft Trainer Peter Zeidler nach dem 2:3 gegen Winterthur und dem sechsten sieglosen Spiel in Serie den Abstiegskampf aus.

Bregy: «Es zeigt, dass man beim FCZ nervös wird»

Vor allem aber hat der FCZ nach dem blamablen 1:4 in Luzern im Abstiegskampf wieder eingestempelt. Punktgleich mit Sion und nur noch einen Zähler vor Schlusslicht Winterthur. Dabei hat man in Zürich nach der imposanten Aufholjagd Anfang Jahr sogar heimlich von den europäischen Plätzen geträumt. «Die Dominanz, welche der FCZ an den Tag gelegt hat, ist weg», sagt der ehemalige FCZ-Trainer Georges Bregy im Blick Kick.

Er sieht Anzeichen, dass man beim FCZ nervös wird. Erst Blerim Dzemailis Schiedsrichter-Kritik im Pauseninterview gegen St. Gallen, dann Henriksens Kabinen-Wutrede zur Pause in Luzern, welche so laut war, dass sie alle Journalisten im Nebenraum mitbekommen haben. Bregy: «Obs richtig war, so laut zu werden? Vielleicht hätte er lieber an den Stolz der Spieler appelliert. Normalerweise ist es besser, wenn Trainer in solchen Situationen ruhig bleiben.» Er denkt, die halbe Liga ist im Abstiegssumpf. «Neben dem FCZ, Sion und Winterthur sehe ich auch noch St. Gallen und GC im Abstiegskampf.»

Auch FCZ-Legende Ruedi Landolt (65) ist nach dem 1:4 ein wenig beunruhigt: «Als ich gesehen habe, wie die FCZ-Spieler in Luzern teilweise herumgestanden sind, ist mir alles wieder hochgekommen. Das hat ausgesehen wie bei uns damals.» Er meint die Saison 1987/88, als er als Captain mit dem FCZ abgestiegen ist. Die Lockerheit dürfte nun weg sein, so Landolt, ab sofort werde es eine reine Kopfsache. «Ich weiss, wie es ist, wenn man das Messer am Hals hat. Dann wird jeder simple Fünfmeter-Pass schwierig.» Am nächsten Sonntag beim Knüller zwischen «seinem» FCZ und St. Gallen wird er im Letzigrund sein.

«Es gibt noch schwächere Teams als den FCZ»

Egal wie der Krisen-Kick auch ausgeht, dass der FCZ Letzter wird, glaubt Landolt nicht. «Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der FCZ noch davonkommt.» Und woher dieser Optimismus? «Weil es noch schwächere Teams gibt. Sion ist eine Wundertüte, GC und St. Gallen sind auch noch nicht aus dem Schlamassel. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es am Ende Winterthur erwischt. Obwohl das Team von Bruno Berner mit einem tollen Kampfgeist daherkommt, ist es personell schlicht am schwächsten aufgestellt.»

Ähnlich hat man beim FCZ übrigens bis kurz vor Ende der Saison 2015/16 gedacht. Dennoch musste der FCZ in den sauren Apfel beissen und stieg als Tabellenletzter direkt ab. Dieses Horror-Szenario blüht in dieser Saison nicht. Als Tabellenletzter hat man wegen der Ligaaufstockung auf zwölf Teams noch die Chance auf den Ligaerhalt über die Barrage gegen den Dritten der Challenge League. Stand jetzt, wäre das der FC Wil.

Schlusstabelle nach Formstand

1. YB 74

2. Luzern 53

3. Servette 51

4. GC 48

5. Lugano 47

6. Basel 46

7. Sion 41

8. St. Gallen 41

9. Winterthur 39

10. Zürich 38

1. YB 74

2. Luzern 53

3. Servette 51

4. GC 48

5. Lugano 47

6. Basel 46

7. Sion 41

8. St. Gallen 41

9. Winterthur 39

10. Zürich 38

Landolts Bauchgefühl sagt, dass es den FCZ nicht erwischt. Die Formtabelle sagt etwas anderes. Nimmt man die durchschnittliche Punktzahl der Klubs aus den letzten 5 Partien und rechnet diese auf die verbleibenden 8 Runden hoch, ist der FCZ Ende Saison Letzter. Mit 38 Punkten – einen Punkt hinter Aufsteiger Winterthur.

Dahingegen würde der FC Luzern vom 2. Platz grüssen und an der Qualifikation für die Champions League teilnehmen können. GC würde es ebenfalls noch ins internationale Geschäft schaffen. Der FC Basel? Würde als Sechster im Niemandsland enden.

Anhand der Formtabelle der Challenge League schafft es übrigens der FC Thun noch auf Platz drei und in die Barrage. Yverdon und Lausanne steigen laut Hochrechnung direkt auf.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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