Nach dem Pandemie-Vollstopp gehts wieder aufwärts! Mit im Schnitt 11’200 Fans pro Partie weist die Super League einen der höchsten Werte der letzten zehn Jahre auf. Doch kommts zum Rückgang, wenn die Playoffs ab 2023 kommen?
Zumindest machen Fankurven mächtig Stimmung gegen den Vorschlag des Liga-Komitees. «20. Mai – K.o. i de erschte Rondi för d’Playoffs» steht etwa auf einem Banner der Luzern-Fans. In den Kurven von GC, St. Gallen, Basel, Sion und dem FCZ sind ähnliche Transparente zu sehen. Eine kürzlich gestartete Online-Petition «Nein zu Playoffs in der Super League» hat bisher 3900 Unterschriften gesammelt
Was bewirkt all das? Die Liga sagt auf Anfrage: «Die Swiss Football League begrüsst, dass sich die Fans aktiv mit den Vorschlägen befassen und diese auch kontrovers diskutieren.» Komitee-Mitglied Werner Baumgartner: «Man muss die Fans ernst nehmen, sie sind ein wichtiger Teil des Fussball-Konstrukts. Aber wir haben keine Angst vor einem Rückgang. Wir sind überzeugt, dass wir eine attraktive Lösung bieten. Es ist die beste für die von vielen Seiten gewünschte Aufstockung auf zwölf Teams!»
Was ist mit dem Schweizer Cup?
Nun, es bahnt sich ein hochspannender 20. Mai an. Auch die Frage nach dem Cup muss diskutiert werden. Wie würde dieser an den Playoffs vorbeigehen? Nach Blick-Informationen wird den Klubs vorgeschlagen, dass der Cupfinal vor Start der Playoffs stattfände. Der Cupsieger würde dann in den Playoffs nicht mehr eingreifen (ausgenommen Playoffs um den Meistertitel) – es gäbe also ein Freilos für ein anderes Team. Das heisst auch: Der Cupsieger dürfte sich zwar über ein Europacupticket freuen, doch die Playoff-Heimspiele blieben dafür aus.
Der Cup bleibt eine Baustelle. Erst einmal steht aber der Liga-Umbau an. Und dort stehen nach Blick-Informationen die Chancen für die Playoffs gut. Nur Meister Zürich, YB und Luzern haben sich klar dagegen ausgesprochen.
Denkbar wäre auch ein Kompromiss. Denn für die Aufstockung (benötigt ein Mehr von 14 von 20 Stimmen), die Liga-Teilung, die einzelnen Playoffs sowie die Barrage (jeweils einfaches Mehr) wird separat gestimmt.
Heisst: Es ist möglich, dass zwar die Meister-Playoffs abgeschmettert würden, die Europacup-Playoffs (für die Teams der Ränge 3 bis 10) aber durchkämen. Dies würde bedeuten, dass für die ersten beiden Teams schon nach 32 Liga-Partien Schluss wäre. Ohne weitere Einnahmen durch Playoff-Heimspiele! Baumgartner nennt einen solchen Kompromiss «halbwarm» – «entweder ganz oder gar nicht».
Jede Partie weniger gibt Verluste
Klar ist: Gehts um Heimspiele, ist mit vielen Klubs nicht zu spassen. St. Gallens Präsident Matthias Hüppi erklärt im TVO-Talk «Zur Sache», dass nur 32 Runden zu wenig wären: «Das Wichtigste ist, dass wir weiter 18 Heimspiele haben. Jede Partie weniger trägt uns Verluste bis zu 400'000 Franken ein.»
Es dürfte am Freitag bei der Abstimmung hoch und zu und her gehen. Und bis dahin auch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |