Auf einen Blick
Hände hoch, wer vor der Saison erwartet hätte, dass Luzern nach 16 Runden mit 26 Punkten dasteht. Auch Blick wurde eines Besseren belehrt. Wir gingen von einem schwierigen Jahr aus. Und fragten uns gar, ob Trainer Mario Frick (50) Weihnachten 2024 in der Zentralschweiz erleben wird.
Fünf Monate später sieht die Welt in Luzern aus sportlicher Sicht so gut aus wie selten. In den letzten zehn Jahren holte der FCL nach 16 Runden nur ein anderes Mal 26 Punkte (Saison 2016/17). Ansonsten lag die Ausbeute immer darunter – zum Teil deutlich wie in den Saisons 2014/15 und 2020/21 mit nur je 10 Punkten.
Frick und Meyer hielten den Ball flach
Mit Frick navigiert der FCL also auf Rekordkurs. Dabei hat der Liechtensteiner Anfang Saison genauso wenig wie Sportchef Remo Meyer (44) gewusst, was überhaupt möglich sei. «Wir sind nicht in der Lage, einen Tabellenplatz als Ziel herauszugeben», sagten sie vor Saisonstart.
Die enttäuschende letzte Saison, gewichtige Abgänge wie von Ardon Jashari (22) sowie die Verjüngung des Kaders nannten sie als Gründe dafür. Auf Nachfrage erklärte Frick, dass es intern trotzdem sowas wie ein Ziel gebe. «Wir haben die Spiele bis im Winter in drei Blöcke à sechs Spiele aufgeteilt. Und in diesen Blöcken wollen wir einen gewissen Punkteschnitt erreichen.»
Stankovic ist eine gewonnene Wette
Nun fehlen lediglich zwei Spiele, damit auch der letzte Block beendet ist. Gegen Lugano am Samstag und Winterthur nächste Woche. Ob sich der FCL danach nicht mehr versteckt und öffentlich ein Ziel benennt? «Mit Verstecken hat das nichts zu tun. Es klingt vielleicht ein bisschen langweilig. Aber wir wollen uns von unseren Prinzipien nicht abbringen lassen und in diesen zwei Spielen bis Weihnachten das Maximum rausholen», so Frick.
Gründe für den Luzerner Höhenflug gibt es einige. Einer davon ist, dass alle Neuzugänge funktionieren. Allen voran Aleksandar Stankovic (19). Dass er Jashari vergessen machen kann, schien unmöglich. Inzwischen ist die Wette mehr als gewonnen. Meyer und seinen Scouts, die Stankovic seit längerem beobachtet haben, ist dafür ein Kränzchen zu winden.
Dieses Jahr stimmt die Teamchemie
Ein weiterer Grund für das Hoch ist, dass beim FCL die Teamchemie wieder stimmt. Es ist eine eingeschworene Truppe, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Das zeigt sich am frühen Cup-Out sowie an Fricks Kritik in Sion. Letztes Jahr hätte beides in der Garderobe für Streit gesorgt. Diesmal scheint es, als ob das Team daraus noch stärker hervorgekommen ist.
Nun stellt sich die Frage, wo die FCL-Reise in dieser Saison hingeht. Gut möglich, dass Frick im Januar die Top 6 als Ziel ausruft. Überraschen würde es aber auch nicht, wenn er wegen der derart ausgeglichenen Super League weiter auf Understatement macht. Denn aus unbekannten Gründen laufen seine Teams meist dann zu Höchstleistungen auf, wenn man von ihnen nichts erwartet. So war es auch vor zwei Jahren, als die Zentralschweizer nach der Barrage-Saison auf den vierten Schlussrang vorpreschten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 17 | 9 | 31 | |
2 | FC Basel | 17 | 22 | 30 | |
3 | Servette FC | 17 | 3 | 29 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 17 | 6 | 27 | |
5 | FC Zürich | 17 | 1 | 27 | |
6 | FC Luzern | 17 | 2 | 26 | |
7 | FC Sion | 17 | 3 | 23 | |
8 | FC St. Gallen | 17 | 4 | 22 | |
9 | BSC Young Boys | 17 | -5 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 17 | -11 | 17 | |
11 | FC Winterthur | 17 | -23 | 13 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -11 | 12 |