Mit seinen 525 Einsätzen ist Fabian Frei (35) der unumstrittene Rekordspieler in der Geschichte des FC Basel. Als «Legende» will sich der Captain aber nicht bezeichnen lassen. Frei verweist bei diesem Begriff stets auf einen Teamkollegen: Taulant Xhaka (32). In dessen Adern fliesst seit Kindheitstagen rotblaues Blut. Der gebürtige Basler ist seit Jahren die FCB-Identifikationsfigur schlechthin.
Doch genau diese Tatsache macht die Sache gerade ziemlich kompliziert. Nach 385 Spielen, sechs Meistertiteln und vier Cupsiegen steht die Karriere von Xhaka am Scheideweg. Unter Trainer Fabio Celestini (48) haben im zentralen Mittelfeld junge Spieler wie Leon Avdullahu (20), Renato Veiga (20) oder Winterneuzugang Dion Kacuri (20) die Nase vorne. Es scheint, als ob man beim FCB auf die Jungen setzen will. Routine? Weniger gefragt. So sitzt neben Xhaka oft auch Michael Lang auf der Bank.
Ärger auf Instagram
Diese Entwicklung hat bei Xhaka offenbar das Gefühl ausgelöst, von den FCB-Verantwortlichen aus dem Klub gedrängt zu werden. So zumindest lässt sich seine am Montag auf Instagram veröffentlichte Botschaft interpretieren. «Ich sage es nochmals: Vertrag bis 2027 und so wird es auch bleiben, und zwar bis zum Schluss! Also auch du, Person X, versuch es nicht», schreibt Xhaka. «Taulant Xhaka ist Basel und bleibt Basel.»
Nach der von Granit Xhaka auf Instagram veröffentlichten Drohung gegen eine unbekannte Person bezieht sein Klub Bayer Levekusen gegenüber Blick Stellung. «Granit tritt hier in Leverkusen vom ersten Tag an als vorbildlicher Profi und Mensch auf. Er bereichert diese Organisation mit seinen Leadership-Qualitäten, auf und ausserhalb des Platzes – und er geniesst unser vollstes Vertrauen», schreibt der Bundesliga-Leader. «In seinen Aussagen erkennen wir alleine Solidarität mit seinem Bruder.»
Nach der von Granit Xhaka auf Instagram veröffentlichten Drohung gegen eine unbekannte Person bezieht sein Klub Bayer Levekusen gegenüber Blick Stellung. «Granit tritt hier in Leverkusen vom ersten Tag an als vorbildlicher Profi und Mensch auf. Er bereichert diese Organisation mit seinen Leadership-Qualitäten, auf und ausserhalb des Platzes – und er geniesst unser vollstes Vertrauen», schreibt der Bundesliga-Leader. «In seinen Aussagen erkennen wir alleine Solidarität mit seinem Bruder.»
An wen sich seine Worte richten, lässt er offen. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Xhaka und FCB-Boss David Degen (41) spätestens seit dem Wirbel um seine Vertragsverlängerung das Heu nicht mehr auf derselben Bühne haben.
FCB holt ohne Xhaka mehr Punkte
Eigentlich wäre Xhakas Vertrag im kommenden Sommer ausgelaufen. Doch im Februar 2023 haben sich Spieler und Klub nach langem Hin und Her auf eine Verlängerung bis 2027 geeinigt. Der Hintergrund: Xhaka möchte selbst bestimmen können, wann er aufhört. Im Gegenzug spart der FCB Geld, weil Xhaka durch die Vertragsumstrukturierung finanzielle Einbussen in Kauf genommen hat.
Doch nun steckt der FCB in der Xhaka-Zwickmühle. Dass der Mittelfeldspieler bereits in dieser Saison nur noch eine solch kleine Rolle spielen würde, haben weder die Basler Verantwortlichen noch Xhaka selbst erwartet. Die Fakten: Erst zweimal stand Xhaka in diesem Jahr in der Basler Startelf. Beide Duelle gegen GC und Lausanne-Sport gingen mit 1:2 verloren. Das mag ein Zufall sein, doch es gibt durchaus Zahlen, die gegen den Vize-Captain sprechen. Mit Xhaka holt der FCB in der Liga 1,06 Punkte pro Spiel. Ohne ihn sind es 1,3.
Fiorentina-Wechsel abgelehnt
Doch das Urgestein hat diese Woche einmal mehr deutlich gemacht, dass es trotz Reservistenrolle unbedingt bis 2027 weitermachen will. Hinter seiner Kampfansage verbirgt sich der grosse Wunsch, noch einmal gemeinsam mit Bruder Granit (31) für seinen FCB aufzulaufen. Ein anderer Klub ist für «Tauli» nie in Frage gekommen. Bis auf die Saison 2012/13, in der er eher unfreiwillig an GC ausgeliehen wurde, hat er seine ganze Karriere in Basel verbracht.
Dabei wäre die Möglichkeit für ein Ausland-Abenteuer da gewesen. Als der damalige FCB-Trainer Paulo Sousa (53) im Sommer 2015 von Basel zur Fiorentina wechselt, will der Portugiese seinen Ex-Spieler mit nach Italien nehmen. Doch für Xhaka ist ein Transfer kein Thema.
Xhaka-Denkmal drohen Risse
«Natürlich hätte mich die Liga sportlich gereizt, aber ich fühle mich hier in Basel wohl, die Fans respektieren mich, meine Familie und Freunde sind hier. Was will ich noch mehr?», erzählt Xhaka 2022 im Blick-Interview. «Ich kann mir nicht vorstellen, ein anderes Trikot anzuziehen.»
Eine solche Identifikation mit einem Verein hat im heutigen Fussball Seltenheitswert. Es gibt Klubs, die würden einem Spieler wie Xhaka vor dem Stadion eine Statue errichten. Falls es in Basel jemals so weit kommen sollte, müssen alle Beteiligten schnellstmöglich eine Lösung finden. Ansonsten drohen dem Xhaka-Denkmal schon die ersten Risse, bevor es überhaupt errichtet ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |