Millionen-Spritze hilft wenig
FCL ist trotz Hilfe von Fan-Aktionären in Schieflage

Ein Jahr nach der Gründung der FCL-Basis zählt der Fanverein über 1500 Mitglieder. Trotz Millionen-Einschuss kämpft der FC Luzern weiter mit finanziellen Problemen und negativem Eigenkapital. Sparmassnahmen sollen helfen, das strukturelle Defizit zu beseitigen.
Publiziert: 21.11.2024 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2024 um 14:21 Uhr
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Daniel Britschgi von der FCL-Basis ist seit einem Jahr Verwaltungsrat beim Tochterunternehmen der FCL Holding AG.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • FCL-Basis feiert einjähriges Bestehen als Aktionär des FC Luzern
  • Strukturelles Defizit bleibt Herausforderung, Sparmassnahmen für 2024/25 geplant
  • Über 1500 Mitglieder, 1 Million Franken in FCL-Kassen eingeschossen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Anders als heute war das Interesse im letzten Jahr vor der Generalversammlung der FCL-Innerschweiz AG, der Tochterfirma der FCL Holding AG, riesig. Mit dem Slogan «Do esch öppis ide Loft» forderte der Klub alle Fans dazu auf, in die Messe Luzern zu kommen. 1500 Fans folgten dem Aufruf und nahmen in der Halle 4 Platz.

Das gut gehütete Geheimnis war schliesslich die neu gegründete FCL-Basis. Ein Verein, der sich durch Jahresbeiträge von Fans zehn Prozent an der FCL-Innerschweiz AG, die für den Spielbetrieb zuständig ist, erworben hat und seither mit einem Mitglied in der Person von Daniel Britschgi im Verwaltungsrat (VR) sitzt. Nun feiert die FCL-Basis an der GV am Donnerstagabend ihr einjähriges Bestehen.

Sparmassnahmen sollen Klub auf Kurs bringen

«Im zweiten Vereinsjahr zählen wir mehr als 1500 Mitglieder», erklärt Britschgi im Gespräch mit Blick. 1 Million Franken hat der Verein in die Kassen des FCL eingeschossen. Rote Zahlen hat der Fussballklub trotzdem auch in diesem Jahr geschrieben. Auch das Eigenkapital ist einmal mehr negativ. Nur dank Darlehen mit Rangrücktrittserklärungen von Gläubigern schafft es der FCL auf ein wirtschaftlich positives Eigenkapital.

Britschgi betont, dass es anspruchsvoll sei, im Schweizer Fussballgeschäft schwarze Zahlen zu schreiben. «Die Beseitigung des strukturellen Defizits beim FCL bleibt für uns aber ein vordringliches Ziel – die beschlossenen Sparmassnahmen für 2024/25 sind dazu ein erster wichtiger Schritt.» Dazu gehören unter anderem gestrichene Trainingslager, eine verschlankte Geschäftsleitung sowie die Erhöhung der Ticketpreise auf die laufende Saison.

Aktionärsstreit lähmt den Klub weiterhin

Wie wichtig die FCL-Basis als Aktionär für den FCL in Zukunft sein wird, ist offen. Zwar hat sie zusammen mit dem Klub bereits zwei Projekte (Leuebandi und Inklusionsprojekt) ins Leben gerufen. Monetär ist sie hingegen wie alle anderen Aktionäre nicht zu einem jährlichen Zustupf verpflichtet. Zudem ist offen, ob sie das Aktienpaket ausbauen will. «Der Kauf zusätzlicher Aktien wäre ein weiteres Kapitel, welches auch von der weiteren Resonanz und unserem Wachstum abhängig ist. Sollte sich dieses so weiterentwickeln wie bisher, können wir uns vorstellen, einmal weitere Aktien zu kaufen», erzählt Britschgi.

Damit es dem FCL langfristig finanziell wieder besser geht, braucht es aber sowieso deutlich mehr. Allen voran das Ende des Aktionärsstreits mit Bernhard Alpstaeg (79). Seit über zwei Jahren wirkt dieser lähmend für den ganzen Betrieb. Auch wenn Vizepräsident Josef Bieri (67) den Streit nicht mehr als Entschuldigung für schlechte Finanzergebnisse verwenden will. Besser wäre es für alle, wenn dieser Streit ein für alle Mal beendet wird. Egal wie. Die GV am Donnerstag im Schützenhaus auf der Allmend wird daran aber vorerst nichts ändern. 

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