Beim FCZ wird aus einem externen Berater ein Festangestellter. Spieleragent Milos Malenovic (38) ist wie von Blick angekündigt der neue Sportchef beim Super-League-Leader.
FCZ-Präsident Ancillo Canepa (70) sagt an der Präsentation: «Milos war von Beginn weg unser Wunschkandidat, Heliane und ich kennen ihn schon viele Jahre. Er besticht durch seine effiziente Arbeitsweise, sein unternehmerisches Talent und seine Fussballexpertise. Er war bei allen Transfers ein integrer und fairer Partner.»
«Schon immer mein Wunsch gewesen»
Malenovic seinerseits sagt: «Ich bin sehr motiviert für diesen Schritt. Ich war über zehn Jahre als Berater tätig, doch es war immer ein Wunsch, einmal auch in einem Klub Verantwortung zu übernehmen.» Als Vereinsangestellter könne er wieder die Emotionen spüren, die er seit dem frühen Ende seiner Aktivkarriere als Spieler stets vermisste.
Der Ex-Profi war bisher international tätiger Spielerberater. Und blieb es auch noch, als er beim FCZ nach dem Abgang von Sportchef Marinko Jurendic (45) zu Augsburg ein befristetes Mandat erhielt, den Klub auf Verbesserungen im Transfer- und Spielerentwicklungswesen zu durchleuchten.
Malenovic gab für FCZ-Job seine Spieleragentur ab
Nach Blick-Informationen stand der Seitenwechsel von Malenovic schon früh fest. Doch nun geben sich Canepa und Malenovic alle Mühe zu sagen, das Beratermandat sei keine verkappte Schnupperlehre oder Probezeit gewesen.
Zeit brauchte es aber sowieso, um Malenovic auf dem Papier überhaupt frei zu bekommen für eine FCZ-Anstellung. Seine Spieleragentur Soccer Mondial fusionierte mit der grossen Fussballfirma VPA Sports International. Er hat damit offiziell keine Mandate mehr von seinen bisher von ihm beratenen Spieler, von denen sich ja auch eine Reihe im FCZ-Team befindet: Antonio Marchesano, Mirlind Kryeziu, Junior Ligue, Ramon Guzzo sowie die Reichmuth-Brüder Nils und Miguel.
Malenovic: «Das war ein grosser Entscheid. Ich gebe etwas auf, was ich von Null aufgebaut habe.» Doch ob es künftig zwischen dem Sportchef und seiner ehemaligen Agentur wirklich eine saubere Trennung gibt? «Es ist alles vertraglich festgelegt, dass ich alle operative Geschäfte einstelle. Wer mich kennt, weiss, dass bei mir ein solcher professioneller und transparenter Schritt logisch ist.»
Malenovic hat serbische Wurzeln und spielte im FCZ-Nachwuchs. Später auch für GC, St. Gallen und Xamax, ehe er in Holland seine Karriere früh beenden musste (Syndemosebandriss falsch behandelt) und ins Beratergeschäft wechselte. Jetzt folgt der nächste Karriereschritt zum Klubfunktionär.
Sein Mandat als Klubanalyst, er war auch bereits Mitglied in der sportlichen Kommission, sorgte in der Beraterszene für viel Wirbel. Der Tenor: Interessenskonflikt. Canepa winkte aber stets ab, Malenovics Aufgaben seien sauber getrennt.
Auch jetzt ist Canepa voller Überzeugung: «Er wird sämtliche Aktivitäten für Dritte abgeben und nur noch exklusiv für FCZ tätig sein. Er war der beste Spielerberater der Schweiz. Nun wollen wir mit Milos sportlich und wirtschaftlich den nächsten Schritt machen.»
Keine Investoren im Hintergrund
Für Trainer Bo Henriksen (48) endet damit das Doppelmandat als Coach und Sportchef ad interim, das er während der Sommer-Transferperiode eher widerwillig innehatte. Einer der ersten Aufgaben für den neuen Sportchef Malenovic betrifft denn nun aber gleich Henriksen. Der Erfolgstrainer hatte gemäss dänischen Medien intern schon länger mitgeteilt, dass er seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Doch jetzt führt Henriksen in bester André-Breitenreiter-Manier die Liga ungeschlagen an. Bewegt Malenovic den Dänen nun doch zu einer Vertragsverlängerung – oder hat er ganz andere Ideen? Dazu sagt er: «Wir werden bald zusammensitzen und dann schauen, was sich in den Gesprächen ergibt.»
Dann ist da noch das Gerücht, dass Malenovic neue Investoren mitbringen könnte, die dereinst auch die Canepas ablösen würden. Doch der Präsident sagt: «Milos hat nichts mit einem Verkauf zu tun. Ein Verkauf des FC Zürich steht nicht zur Diskussion.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |