Jetzt spricht der FCL-Präsi
Muss Trainer Celestini um seinen Job bangen, Herr Wolf?

FCL-Präsident Stefan Wolf (50) über die Luzerner Krise zum Saisonstart, Trainer Fabio Celestini und Weggefährte Christian Constantin.
Publiziert: 28.08.2021 um 09:43 Uhr
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Nachdenklich: Stefan Wolf und sein FCL müssen schleunigst die Wende schaffen.
Foto: freshfocus
Marco Pescio

Blick: Stefan Wolf, vom Cupsieg zum Liga-Absturz auf den letzten Platz. Sind Sie überrascht?
Stefan Wolf: Klar, hatten wir uns das nicht so vorgestellt. Aber es gibt Gründe.

Welche haben Sie eruiert?
Selbstvertrauen, Effizienz, Mentalität. Dazu die Verletzungen von Spielern, die aussergewöhnliche Dinge ins Team einbringen, wie das Marius Müller oder Pascal Schürpf tun. Es sind viele kleine Sachen, in denen wir nicht bei 100 Prozent sind.

Seit Ihrem Amtsantritt als Präsident gings eigentlich nur aufwärts. Jetzt erleben Sie die erste Krise. Wie gehen Sie damit um?
Ich habe beim Erfolg nicht den Boden unter den Füssen verloren. Und das tue ich auch jetzt nicht. Ich würde sagen, ich bin ein ausgeglichener Mensch. Ich werde nicht allzu euphorisch, bin aber auch nicht zu Tode betrübt. Und so verhalten wir uns auch beim FCL: Wir verfallen jetzt nicht in Panik.

Der Druck auf Fabio Celestini steigt. Muss er um seinen Job bangen?
Nein, wir sind völlig überzeugt von seiner Arbeit.

Es gab Anfang Woche ein paar Krisensitzungen beim FCL. Was wurde da besprochen?
Das letzte Spiel in Genf natürlich. Ich werde hier aber keine Details preisgeben. Ich trinke mit Sportchef Remo Meyer und Trainer Fabio Celestini aber auch sonst oft mal einen Kafi, um Dinge zu besprechen.

Was erwarten Sie vom Team im bevorstehenden Kellerduell mit Lausanne?
Dass es die Anweisungen des Trainers umsetzt. Ich gehe nicht davon aus, dass solch ein Auftritt wie in Genf noch einmal passieren wird. Die Lehren daraus wurden gezogen.

Persönlich

Stefan Wolf (50) stammt aus Fischbach LU. Als Profi spielte er für den FC Luzern, mit dem er 1992 Cupsieger wurde, Sion, Servette (Double-Sieger 1999) und St. Gallen. In der Schweizer Nati brachte er es auf 14 Einsätze. Von 2017 bis 2020 war er im Verwaltungsrat des FC St. Gallen für den Bereich Sport verantwortlich. Seit Anfang Februar ist er Präsident beim FCL. Er ist verheiratet mit seiner Frau Sarah und hat zwei Kinder, Jan und Lia.

Stefan Wolf (50) stammt aus Fischbach LU. Als Profi spielte er für den FC Luzern, mit dem er 1992 Cupsieger wurde, Sion, Servette (Double-Sieger 1999) und St. Gallen. In der Schweizer Nati brachte er es auf 14 Einsätze. Von 2017 bis 2020 war er im Verwaltungsrat des FC St. Gallen für den Bereich Sport verantwortlich. Seit Anfang Februar ist er Präsident beim FCL. Er ist verheiratet mit seiner Frau Sarah und hat zwei Kinder, Jan und Lia.

Sie sagten einmal, Sie seien als Trainer zu lieb. Wie sind Sie als Präsident?
Ich bin ein Teamplayer. Ich habe ein gutes Team, dem ich viel Vertrauen schenke. Ich bin kein Boss, der einfach nur Befehle gibt. Wir entscheiden gemeinsam.

Sie spielten einst für den FC Sion – unter dem schillerndsten Präsidenten der Liga, Christian Constantin. Was haben Sie von ihm mitgenommen?
Er fordert viel, gibt aber auch viel. Er hat auch eine soziale Seite. Aber ich probiere nicht, andere zu kopieren, sondern gehe meinen eigenen Weg. Ich will authentisch sein.

Ihre Kinder Jan (17) und Lia (14) sind in der Ostschweiz mit dem FC St. Gallen aufgewachsen. Haben Sie ihnen den FCL schon schmackhaft machen können?
Ja, sie fiebern mittlerweile total mit, kommen auch mal mit an ein Spiel. Es gibt also keinen familieninternen Zwist wegen zweier Klubs. (lacht)

Die Sommer-Transfers werden immer wieder kritisiert. Hat der FC Luzern falsch eingekauft?
Das glaube ich nicht. Es braucht Zeit, bis alles ineinandergreift. Und diese Zeit geben wir uns auch.

Spielt der FCL – mit dem gepflegten Spielaufbau von hinten – zu riskant für einen Klub, der sich im Tabellenkeller befindet?
Wir haben eine Idee – und von dieser sind wir überzeugt. Gemeinsam mit dem Trainer. Es ist das Wichtigste bei einem Trainer, dass er seinen eigenen Stil pflegt und an diesen glaubt. Aber es gibt bei ihm ja auch kein Verbot, mal einen langen Ball zu schlagen.

Wie haben Sie als Profi in Krisenmomenten gehandelt?
Ich habe versucht, mir im Training die Sicherheit zurückzuholen. Man muss zurück zu den Grundlagen gehen, neu aufbauen. Und: Je weniger man studiert, desto besser.

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