Den ganzen Sommer über wurde über einen möglichen Abgang von Thierno Barry (21) spekuliert. Nun ist es Tatsache: Nach nur einem Jahr bricht der Basler Torjäger seine Zelte am Rheinknie wieder ab und unterschreibt beim spanischen Spitzenklub Villarreal einen Vertrag bis 2029.
Dem FC Basel gelingt damit der nächste Millionenverkauf: Nach Renato Veiga (21, für rund 14 Millionen Euro zu Chelsea) verlässt nun auch Barry den FCB in Richtung einer Top-Fünf-Liga, ebenfalls für eine Summe im Bereich von 12 bis 15 Millionen. Der FCB nimmt mit diesem Duo also rund 30 Millionen ein. Und das trotz schlechter letzter Saison mit zwischenzeitlichen Abstiegssorgen, Schlussrang acht und ohne Schaufenster Europacup – bemerkenswert. In puncto Spielerverkäufen macht dem FCB hierzulande also niemand was vor.
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Ein wilder Ritt
Barrys Jahr in Basel war ein wilder Ritt. In den ersten Monaten brachte der Franzose keinen Fuss vor den anderen, wurde zum Sinnbild der Basler Krise. «Es waren die schwersten Anfänge meiner Karriere», schreibt er in einer Instagram-Abschiedsbotschaft. Getroffen hätten ihn insbesondere rassistische Anfeindungen, die er während dieser Periode erleiden musste.
Aber: Ab dem Jahreswechsel drehte er enorm auf, wandelte sich zur FCB-Lebensversicherung in der Offensive und – mittlerweile – zum gefährlichsten Stürmer der Liga. Seine fünf Tore, die er in der neuen Saison in gerade mal drei Liga-Einsätzen erzielt hat, sprechen eine deutliche Sprache. Mit insgesamt 14 Super-League-Treffern 2024 ist Barry ausserdem der erfolgreichste Torschütze des Landes in diesem Jahr.
Wie war eine solche 180-Grad-Wende möglich? Barry: «Ich lernte diesen Klub zu lieben, habe versucht, das Trikot zu ehren.» Als es sich so angefühlt habe, als wäre er «ganz am Tiefpunkt angekommen», hätten ihn die FCB-Fans aufgefangen. «Ich konnte auf die wahren Supporter zählen, sie halfen mir, den Tritt zu finden.» Ein Schlüsselmoment sei ein Testkick im Winter gewesen, verrät er: «Meine beste Erinnerung wird immer das Spiel gegen die Bayern sein, als ihr meinen Namen auf den Rängen skandiert habt. In diesem Moment fühlte ich mich zu Hause.»
Ein spannendes Profil
Villarreal legt aber nicht nur wegen seiner guten Quote so viel Geld auf den Tisch. Sondern in erster Linie aufgrund Barrys hochinteressantem Profil, das eine weitere Wertsteigerung verspricht. Der frühere Sochaux-Junior kombiniert Grösse (1,95 m) mit hoher Geschwindigkeit, entwickelt so eine ihm eigene rohe Dynamik. Dazu ist er beidfüssig im Abschluss, sehr kopfballstark und wahnsinnig variabel in seiner Spielanlage – er kann die Tiefe attackieren, versteht es aber genauso gut, als Wandspieler zu agieren, aus tieferer Position Bälle festmachen und sich in Kombinationen einzubinden.
Keine Frage. Der FC Basel verliert einen eminent wichtigen Spieler. Und die Super League ihren spektakulärsten Angreifer. Barry hat alle Anlagen, um auch in Spanien durchzustarten. Es wäre einmal mehr gute Werbung für die Schweiz als Ausbildungsplattform.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |