Darum gehts
- GC spielt ohne Schweizer in der Startelf gegen Sion
- Schweizer Fussball in Krise: Nati abgestiegen, U21 nicht qualifiziert
- Nicolas Muci erzielt als Joker sein viertes Tor, führt Liste der Super-Subs an
Kuttin, Schmitz, Paskotsi, Ndenge, Persson, Abels, Irankunda, Hassane, Kittel, Choinière, Bojang: Das sind die Namen der Startelf der Hoppers im Abstiegskracher gegen Sion. Elf Namen, null Schweizer Pässe.
Das ist schon erstaunlich. Beklagen sich doch alle, dass die Schweizer Talente zu wenig Einsatzzeit kriegen. Nicht nur in der Super League, sondern auch in der Challenge League. Und das in einer Phase, in der die Nati ohne einen einzigen Sieg aus der A-Liga der Nations League abgestiegen ist. In der die U21 sich nicht qualifiziert hat für die EM-Endrunde in einer selten schwachen Gruppe. YB ohne einen einzigen Punkt Letzter in der Champions-League-Ligaphase wurde. Und die Schweiz im Uefa-Ranking dramatisch abgestürzt ist: von 12 auf 17. Weshalb wir übernächste Saison bloss noch vier Teams in Europa haben und beschwerliche, lange Wege, nur schon um in die Gruppenphase der Conference League zu kommen.
Schweizerloses GC
Und in dieser schwierigen Konstellation leistet es sich GC mit Coach Tomas Oral (51), ein Team aufzustellen ohne einen einzigen Schweizer in der Startelf. Geht es so voran mit unserem Fussball? Ganz sicher nicht. Sind die Schweizer Spieler zu schwach? Vielleicht auch. Okay, das sei dann doch gesagt: Mit Goalie Hammel, Captain Abrashi (der allerdings für Albanien spielt) sowie Decarli fehlten drei Leitwölfe mit Schweizer Pass.
Auf der Ersatzbank findet man sie dann, die Schweizer Hoffnungsträger wie Giotto Morandi (26), Tim Meyer (20) oder Nicolas Muci (22). Der im Aargau geborene, aber im Tessin aufgewachsene Muci ist es dann auch, der gegen Sion zum 1:1 trifft. In der vierten Minute der Nachspielzeit. Spät, aber nicht zu spät. Dennoch war der Ex-U21-Internationale nicht wirklich zufrieden: «Glücklich über den späten Ausgleich. Aber wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Wir hatten auch Pech mit Aluminium-Treffern und entsprechend zwei Punkte verloren.»
Mit diesem vierten Tor als Joker führt Muci die Liste der Super-Subs nun an, der Superjoker, die nach ihrem Eintritt im Verlauf eines Spiels treffen. Auf drei Tore kommen Renato Steffen (Lugano), Kevin Spadanuda (Luzern), Alioune Ndoye (Servette), Thibault Klidjé (Luzern) und Benjamin Kololli (Basel/Sion).
Wirbel um Morandi (vorderhand) beendet
Und der zweite Assist zu diesem Tor? Kommt von einem weiteren Schweizer: Morandi. Zuletzt verletzt, nun zurück. Und Antreiber in der wilden GC-Schlussphase, die im fast schon logischen Ausgleich kulminiert. Zuletzt gibts Wirbel um den anderen Tessiner im Hoppers-Team. Er fehlte wegen einer Schambein-Entzündung und es gab wilde Spekulationen, dass er gar nicht verletzt sei. Weil er keine weiteren Einsätze wollte, um nicht auf 22 zu kommen. Bei dieser Zahl verlängert sich sein im Sommer auslaufender Vertrag mit GC automatisch. Er steht nun bei 19 und stellte klar, dass er erstens wirklich verletzt gewesen sei und zweitens alles getan habe, um möglichst schnell zurückzukehren.
Immerhin war seine Rückkehr gewichtiger Mitgrund, dass GC nicht ohne Zähler blieb, was Sion hätte auf zehn Punkte Differenz davonziehen lassen. Es wäre der Super-GAU in diesem Spiel der verpassten Torchancen gewesen, das GC eine Stunde lang schweizerlos bestritt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC | 28 | 8 | 48 | |
2 | FC Basel | 28 | 26 | 46 | |
3 | FC Lugano | 28 | 5 | 45 | |
4 | FC Luzern | 28 | 5 | 44 | |
5 | BSC Young Boys | 28 | 9 | 43 | |
6 | FC Zürich | 28 | 0 | 42 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 28 | 8 | 40 | |
8 | FC St. Gallen | 28 | 2 | 39 | |
9 | FC Sion | 28 | -6 | 34 | |
10 | Yverdon Sport FC | 28 | -16 | 31 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 28 | -11 | 27 | |
12 | FC Winterthur | 28 | -30 | 20 |