Jetzt glaubt selbst Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz (56) an YB. «Der Meister ist allen anderen um Lichtjahre voraus», sagt der ehemalige Stürmer mit 62 Länderspielen und 34 Toren. Daher sieht er jetzt die Berner vor Lugano klar auf Rang eins in seiner Saisonprognose.
In den vergangenen Jahren lag Kubi beim Meister-Tipp vor dem Saisonstart regelmässig daneben. Vor einem Jahr sah er Basel ganz vorne. «Was habe ich mich da getäuscht», sagt er. Ein schlechtes Omen also für die Titelverteidigung, wenn jetzt YB an erster Stelle steht? «Ich hoffe, dass Kubi das erste Mal richtig liegt», sagt Fabian Lustenberger kurz vor dem Auftakt mit einem Schmunzeln. «Wir haben das Ziel, Meister zu werden, ganz klar», betont der 35-Jährige, der noch eine Saison bei YB anhängt.
Neuer Klubrekord schon vor Saisonstart
Mit der selbstbewussten Zielsetzung steht Lustenberger nicht alleine im Wankdorf. YB-Sportchef Steve von Bergen (40) setzt nicht nur den Meistertitel zum Ziel, sondern auch den Cuptitel und das Erreichen der Champions-League-Gruppenphase. «Wir haben zum dritten Mal in der Klubgeschichte das Double geholt und wollen diese Emotionen wieder erleben», sagt der ehemalige Innenverteidiger, der vor einem Jahr die Position von Christoph Spycher (45) übernommen hat, der wiederum eine Stufe hinauf in den Verwaltungsrat stieg.
Von den Emotionen haben auch die Fans nicht genug – im Gegenteil. Sie bescheren YB einen Rekord, schon bevor die Saison losgegangen ist: 21'770 Saisonkarten sind bis kurz vor dem Auftakt am Sonntag gegen Aufsteiger Lausanne verkauft worden, so viel wie noch nie in der Klubgeschichte. Bei 23'000 Saisonkarten würde man den Verkauf stoppen, damit weiterhin Einzeltickets verfügbar bleiben. Das Stadion verfügt über 31'500 Plätze.
«Zum Teil haben 15, 16 Spieler gefehlt»
YB hat eine harte Vorbereitung hinter sich und muss dementsprechend dafür schauen, vor dem Start am Wochenende die Frische hinzubekommen. Verteidiger Loris Benito (31) verrät, wie die Woche unmittelbar vor dem Auftakt aussieht: «Vom Inhalt her gleich, aber von der Länge der Trainings und von der Intensität her ein bisschen weniger.»
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Die Vorbereitung fand unter speziellen Umständen statt. «Im Trainingslager im Juli in Gstaad haben uns zum Teil 15, 16 Spieler gefehlt», sagt Trainer Raphael Wicky (46). Das ist die Kehrseite des YB-Erfolgs. Viele Spieler konnten nach dem Cupsieg am 4. Juni noch nicht in die Ferien. Sie reisten zu ihren Nationalteams und Nachwuchsnationalteams und erst dann in die Ferien. Beunruhigt sind die Berner deswegen nicht. Zu gross ist der Stärkeunterschied zur Konkurrenz. Das sieht jetzt sogar Kubilay Türkyilmaz ein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |