Hoarau-Bio verkauft sich in Bern besser als Obama-Buch
«Bern im Sturm erobert»

Auch Guillaume Hoarau hat ein Seuchenjahr hinter sich, das von Verletzungen durchsetzt war. Immerhin: Seine Biografie verkauft sich gut. Und für 2021 verspricht er einen Grossangriff.
Publiziert: 29.12.2020 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 10:52 Uhr
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Was treibt Hoarau eigentlich so?
Foto: Sven Thomann
Alain Kunz

Es war nicht das Jahr des Guillaume Hoarau, dieses 2020. Eine Verletzung jagte die andere. Zuletzt setzte ihn eine Oberschenkelmuskel-Verletzung am 28. November bis Ende Jahr kalt. Dort, wo es nicht so ist, nämlich kalt, tankt er nun frische Kräfte für ein besseres 2021: Auf La Réunion, seiner Heimatinsel im Indischen Ozean, wo er die Festtage verbringt.

«Es war keine einfache Zeit seit klar war, dass ich bei YB keinen neuen Vertrag erhalte», blickt die YB-Ikone auf die Zeit seit Mitte August zurück. Er spricht gar von einer «emotional enorm schwierigen Zeit.» Es viel zusammengekommen. «Nur schon deshalb musste ich nach Hause. Damit ich die Geschichte mit YB endlich hinter mir lassen kann.»

Biografie als Abschlussgeschenk

Immerhin hatte er durch die Verletzung Zeit, sich einem anderen Projekt zu widmen: Einer Biografie. Leander Strupler, Berner Besitzer einer Branding-Agentur, hatte die Idee dazu. Hoarau: «Ich kannte Leander von früheren gemeinsamen Projekten. Er kam auf mich zu, ich aber sagte: Ist das nicht eine Anmassung, eine Biografie mit erst 36? Ich habe doch nicht die Welt gerettet! Doch Leander überzeugte mich, dies als letztes Abschiedsgeschenk an die YB-Fans und die Stadt Bern zu machen. Unter diesem Aspekt sagte ich schliesslich zu.»

Eines war für den Stürmer von Beginn weg klar: «Das Buch durfte keinesfalls auf Französisch erscheinen. Es soll wirklich für die Berner sein und deshalb auch in ihrer Sprache.» Weshalb auch eine französische Ausgabe nicht geplant ist.

Das Buch ist in Bern ein Renner

Geschrieben hat das Buch der Berner Sportjournalist Moritz Marthaler, der dafür auch auf La Réunion reiste, um den Wurzeln von Hoarau auf die Spur zu gehen. Da der Lebensrhythmus dort nicht immer mit jenem einer Schweizer Beamtenstadt korrespondiert, brauchten Strupler und Marthaler ein solides Nervenkostüm: «Ganz im Stil der klischeehaften Lockerheit in seiner Heimat hat Gui unzählige Termine verschoben, waren seine Kontaktpersonen manchmal nur schwer erreichbar und verzettelte man sich ganze Abende lang im Philosophieren über Gott und die Welt», so Herausgeber Strupler.

Was Hoarau speziell stolz macht: Das Buch ist in Bern ein Renner! Hier die Liste der bestverkauften Bücher in der Buchhandlung Stauffacher in Bern Mitte Dezember:

  1. Guillaume Hoarau: «Bern im Sturm erobert»
  2. Pedro Lenz: «Primitivo»
  3. Barack Obama: «Ein verheissenes Land»

«Das hat mich natürlich positiv überrascht», sagt der singende Fussballer. Mit einem Augenzwinkern zu nehmen ist der Umstand, dass Hoarau genau weiss, was im neuen Buch von Obama steht. Weniger genau, was in seiner Bio steht. «Deutsch lesen? Schwierig! Aber meine Berner Kumpels haben gesagt, das Buch hätte sie berührt. Also ist es gut...»

Gut soll auch die Rückrunde des vorletzten Torschützenkönigs beim FC Sion werden. «Er soll sich jetzt in Form bringen, YB endlich hinter sich lassen und auf den Fussball konzentrieren», brummelt Sion-Boss Christian Constantin. Hoarau selber betont, auf Kurs zu sein. «Ich laufe bereits wieder. Mein Ziel ist es, beim Start des Teamtrainings am 4. Januar mit von der Partie und für das erste Spiel am 17. Januar spielbereit zu sein.» Und dann sagt er noch - und es klingt fast wie eine Drohung: «Wir werden gemeinsam im Jahr 2021 noch die eine oder andere grosse Geschichte schreiben. Und zwar sportliche!»

(Das Buch «Guillaume Hoarau - Bern im Sturm erobert» ist hier bestellbar. 199 Seiten. Autor: Moritz Marthaler. Herausgeber & Gestaltung: LS Creative GmbH. ISBN: 978-3-033-08263-2. Preis: 45 Franken. Plus 7 Franken Versandkosten)

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
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18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
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8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
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18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
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18
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15
12
FC Winterthur
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18
-24
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