«Versuche auszublenden, dass wir zusammen gespielt haben»
2:40
FCB-Xhaka über Trainer Frei:«Versuche auszublenden, dass wir zusammen gespielt haben»

«Habe Lewandowski angerufen»
Noch witzelt Frei über Kader-Baustellen

Trainingsauftakt beim FC Basel: Neo-Trainer Alex Frei regt sich über die Nations League auf, scherzt über die Löcher im Kader und geht mit gutem Beispiel voran.
Publiziert: 13.06.2022 um 16:39 Uhr
1/5
Alex Frei mit seinen Assitenten Davide Callà (Mitte) und Martin Andermatt (rechts).
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Sebastian Wendel

Montagvormittag 10 Uhr: Als Erster des Trainerstabs betritt Alex Frei den Trainingsplatz neben dem St. Jakob-Park. Während andere Cheftrainer das Aufbauen der Übungen ihren Assistenten überlassen, packt Frei selber mit an, steckt Stangen in den Boden und verteilt Hütchen. Der Neue lebt vor, was er von seinen Spielern und Mitarbeitern verlangt: Nur mit harter Arbeit wird es wieder besser beim FCB!

Das merken auch die Spieler: Taulant Xhaka, der schon zahlreiche Trainingsstarts bei Rot-Blau mitmachte, sagt nach der zweistündigen Einheit: «Phuu – war intensiv für ein erstes Training.» Freis Replik: «Das war ein gemütlicher Aufgalopp. Ich bin gespannt, was Tauli sagt, wenn wir richtig trainieren.»

Frei bringt Lewandowski ins Gespräch

Von den arrivierten Spielern ist im ersten Training ein grosser Teil nicht dabei, weil sie nach der Saison mit ihren Nationalteams unterwegs waren. Zum Beispiel Fabian Frei und Adam Szalai in der Nations League. Ein Thema, zu dem Alex Frei seine Meinung hat und diese nicht versteckt: «Ich weiss nicht, wem diese unsägliche Nations League etwas bringt – waren diese Spiele wirklich nötig? Es wird verlangt, dass wir den Nationalspielern mindestens zehn Tage Pause geben. Das tun wir selbstverständlich, auch wenn ich sie lieber früher dabei hätte.» Auch der neue Stammgoalie Marwin Hitz fehlt zum Auftakt. Obwohl kein Nationalspieler mehr, geniesst der Neuzugang von Borussia Dortmund etwas länger Ferien – bis Ende dieser Woche.

Die fehlenden Spieler, die jedoch bald zum Team dazustossen, sind das Eine. Viel gewichtiger ist die Absenz jener Spieler, die gar noch nicht beim FCB unterschrieben haben. Und davon braucht es noch einige – genau gesagt eine halbe Mannschaft: Ein Innenverteidiger, ein Linksverteidiger, ein Zentrumsspieler, zwei Flügel und ein Knipser im Sturm sollen noch kommen. Keine Perspektivspieler, sondern Profis, die sofort helfen können – und dadurch etwas kosten. Kein einfache Situation für den finanziell angeschlagenen FCB.

Im Hintergrund laufen die Gespräche auf Hochtouren – aber eben: Fix ist noch nichts. Und mit jedem Tag mehr verlieren potenzielle Neuzugänge einen Tag, um sich bis zum Saisonbeginn Mitte Juli in Basel zu akklimatisieren. Frei bleibt mit Blick auf die Kader-Baustellen (noch) ruhig, sagt: «Wichtig ist, dass wir einen Plan haben. Insofern bin ich nicht beunruhigt.»

Obwohl die Zeit drängt, ist er sogar zum Scherzen aufgelegt: «Ich habe Lewandowski angerufen. Aber es sei ihm noch zwei, drei Jahre zu früh für einen Wechsel nach Basel.» Hintergrund: Der polnische Stürmerstar will Bayern München unbedingt verlassen, hat aber noch keinen neuen Klub gefunden.

Ansage vom Trainer für Chipperfield

Mögliche Neuzugänge sind zwei altbekannte: Strahinja Pavlovic und Sebastiano Esposito, beide schon letzte Saison leihweise beim FCB, würden gerne bleiben, der FCB würde sie gerne behalten – die Gespräche mit Monaco bzw. Inter Mailand laufen. Heiss ist Rot-Blau weiterhin auf Ardon Jashari, auch wenn Luzern seinem Mittelfeldjuwel ein hohes Preisschild umgehängt hat. Im Probetraining ist Adriano Onyegbule, ein 15-jähriges (!) Mittelfeldtalent von RB Leipzig, das in ein paar Tagen 16 wird und ab dann ins Ausland wechseln darf.

Auch Onyegbule bekommt im ersten Training unter Alex Frei zu spüren, dass dieser zwar für Scherze zu haben ist, aber genauso knallhart sein kann. Nach einem schludrigen Zuspiel von Liam Chipperfield gibts vom Trainer eine Ansage und Vorführung vor versammelter Mannschaft: «Wir spielen Pässe, die auch Pässe sind!»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?