Die Schweizer Profiligen rühmen sich als Ausbildungsplattform. Was für Spieler stimmen mag, ist für Trainer ein schlechter Witz: 10 der 20 Profiklubs der abgelaufenen Saison haben künftig einen neuen Cheftrainer. Davon sind nur drei freiwillige Wechsel, also auf Initiative der Trainer, weil sie auf der Karriereleiter den nächsten Sprung machen können: André Breitenreiter (FCZ zu Hoffenheim), Alex Frei (Winterthur zu Basel) und Uli Forte (Yverdon zu Bielefeld). Die anderen sieben müssen wegen Erfolglosigkeit gehen oder weil sie nicht mehr in die Klubstrategie passen.
Auch der Blick auf die Amtsdauer widerspricht dem Ausbildungsgedanken, der Langfristigkeit suggeriert. Die aktuellen Super-League-Trainer sind durchschnittlich seit 12,6 Monaten bei ihren Klubs angestellt. Wobei Peter Zeidler und Alain Geiger mit ihren je 47 Monaten in St. Gallen bzw. Genf die Zahl nach oben reissen. Ohne die beiden «Trainersaurier» sinkt sie auf vier Monate. Von den Trainern, die während der vergangenen Saison entlassen wurden, war nur Luzerns Fabio Celestini länger als acht Monate im Amt.
Super League:
FCZ
Franco Foda (neu, löst André Breitenreiter ab)
Basel
Alex Frei (neu, löst Guillermo Abascal ab)
YB
Raphael Wicky (neu, löst Matteo Vanetta ab)
Lugano
Mattia Croci-Torti (bisher, seit September 2021)
St. Gallen
Peter Zeidler (bisher, seit Juli 2018)
Servette
Alain Geiger (bisher, seit Juli 2018)
Sion
Paolo Tramezzani (bisher, seit Oktober 2021)
GC
Giorgio Contini (bisher, seit Juli 2021)
Luzern
Mario Frick (bisher, seit Januar 2022)
Lausanne-Sport (Absteiger)
Ludovic Magnin (neu, löst Alain Casanova ab)
Challenge League:
Winterthur (Aufsteiger)
Bruno Berner (neu, löst Alex Frei ab)
Schaffhausen
Hakan Yakin (neu, löst Martin Andermatt ab)
Aarau
Stephan Keller (bisher, seit Juli 2020)
Vaduz
Alessandro Mangiarratti (bisher, seit Januar 2022)
Thun
Mister X (neu, löst Carlos Bernegger ab)
Xamax
Andrea Binotto (bisher, seit Januar 2021)
Lausanne-Ouchy
Anthony Braizat (neu, löst Meho Kodro ab)
Yverdon
Mister X (neu, löst Uli Forte ab)
Wil
Brunello Iacopetta (bisher, seit November 2021)
Kriens
Sven Lüscher (neu, löst René van Eck ab)
Super League:
FCZ
Franco Foda (neu, löst André Breitenreiter ab)
Basel
Alex Frei (neu, löst Guillermo Abascal ab)
YB
Raphael Wicky (neu, löst Matteo Vanetta ab)
Lugano
Mattia Croci-Torti (bisher, seit September 2021)
St. Gallen
Peter Zeidler (bisher, seit Juli 2018)
Servette
Alain Geiger (bisher, seit Juli 2018)
Sion
Paolo Tramezzani (bisher, seit Oktober 2021)
GC
Giorgio Contini (bisher, seit Juli 2021)
Luzern
Mario Frick (bisher, seit Januar 2022)
Lausanne-Sport (Absteiger)
Ludovic Magnin (neu, löst Alain Casanova ab)
Challenge League:
Winterthur (Aufsteiger)
Bruno Berner (neu, löst Alex Frei ab)
Schaffhausen
Hakan Yakin (neu, löst Martin Andermatt ab)
Aarau
Stephan Keller (bisher, seit Juli 2020)
Vaduz
Alessandro Mangiarratti (bisher, seit Januar 2022)
Thun
Mister X (neu, löst Carlos Bernegger ab)
Xamax
Andrea Binotto (bisher, seit Januar 2021)
Lausanne-Ouchy
Anthony Braizat (neu, löst Meho Kodro ab)
Yverdon
Mister X (neu, löst Uli Forte ab)
Wil
Brunello Iacopetta (bisher, seit November 2021)
Kriens
Sven Lüscher (neu, löst René van Eck ab)
Trainer weniger lang im Amt als eine Schwangerschaft
Über die vergangenen Jahre gemessen, muss ein Super-League-Trainer spätestens nach neun Monaten mit der Freistellung rechnen – weniger lang als eine Schwangerschaft. Das ist auch im Vergleich mit den europäischen Ligen, wo der finanzielle und sportliche Druck um Welten höher ist als hierzulande, ein unrühmlicher Spitzenwert.
Für Philip J. Müller, Präsident der Union Schweizer Fussballtrainer, ein Unding: «Bei der Präsentation heisst es, der Trainer sei genau der richtige, weil er sportlich und menschlich zum Klub passe. Wenn es dann wenige Monate später nicht mehr harmonieren soll, frage ich mich: Wurden die Bewerbungsgespräche wirklich tiefgründig geführt? Haben Klub und Trainer sich gut genug kennengelernt? Ich vermisse bei den meisten Klubs das konzeptionelle Denken, St. Gallen und Servette sind in dieser Hinsicht Vorbilder. Sie haben auch in schwierigen Zeiten an ihren Trainern festgehalten, weil sie von deren menschlichen und sportlichen Fähigkeiten überzeugt sind.»
133 Trainer mit Uefa-Pro-Lizenz für 40 Jobs
Immerhin: Das Verhältnis zwischen Schweizern und Ausländern ist durch die Rochade in diesem Sommer wieder zugunsten einheimischen Schaffens gekippt. In der abgelaufenen Saison waren phasenweise sieben von zehn Trainerstellen in der Super League mit Ausländern besetzt (der Liechtensteiner Mario Frick dazugezählt). Dank den Neulingen Alex Frei (Basel), Raphael Wicky (YB) und Bruno Berner (Winterthur) gibt es wieder eine Schweizer Mehrheit von 6:4 – einzig der Meister FCZ hat seinen neuen Trainer Franco Foda aus dem Ausland geholt.
Werden auch die noch offenen Stellen in Thun und Yverdon mit Schweizern besetzt, hiesse das: 17 von 20 Trainern der Profiklubs haben ihre Ausbildung in der Schweiz absolviert. Grund zur Freude? «Eine Momentaufnahme, mehr nicht, das haben die vergangenen Jahre gezeigt», sagt Müller. Seine Gedanken sind auch bei jenen der aktuell 133 Trainer mit Schweizer Uefa-Pro-Lizenz, die ohne Job sind. Bei knapp 40 Stellen mit Uefa-Pro-Lizenz-Anforderung (Klubs und Verband) die grosse Mehrheit.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |