Blick: Giorgio Contini, Sie gehen nun seit dreieinhalb Wochen auf dem GC-Campus ein und aus. Wie ist Ihr erster Eindruck?
Giorgio Contini: Ich habe mich hier sehr schnell wohlgefühlt. Der Campus bietet bekanntlich maximale Professionalität. Auch der erste Eindruck der Mannschaft ist gut. Auch wenn sie noch nicht ganz steht.
Wer kommt noch?
Die Neuen tröpfeln so langsam rein. Ein neuer Stürmer, ein Bonatini-Ersatz, sollte noch kommen.
Ist GC parat für die Super League?
Das werden wir sehen. Wir sind die einzige Mannschaft, die in jüngster Vergangenheit keine Erfahrung hat in dieser Liga. Mit dieser Rolle müssen wir zurecht kommen – und uns so schnell wie möglich anpassen. Klar, GC ist ein grosser Klub. Aber damit können wir uns nichts kaufen. Keiner der 27 Meistertitel kann uns jetzt helfen. Und…
Ja?
Wir müssen jetzt etwas Neues auf die Beine stellen. Das ist auch mein Ziel. Ich bin nicht da, um mal zu schauen, was passiert. Ich bin mir bewusst, dass ich bei einem Traditionsverein arbeiten darf. Bei einem Klub mit einer grossen Geschichte und der auch das Ziel hat, in den nächsten Jahren wieder zurück in die früheren Bahnen zu finden. Wobei es hier ein klares Aber gibt.
Welches?
Ich glaube, wir sind gut beraten, unsere Ziele mit viel Geduld anzugehen. Wir wissen auch, dass beim Saisonstart noch nicht alles ganz rund laufen wird. Das neue GC wird Zeit brauchen.
Die bisherigen Transfers zeigen: die Partnerschaft mit Wolverhampton wird weiter stark vorangetrieben. Wie ist Ihre Rolle als Trainer bei den Transfers? Haben Sie ein Mitspracherecht?
Ich bin bei jedem Spieler, den wir verpflichtet haben, involviert gewesen. Ich habe auch bei meiner Einstellung als Trainer schon gesagt, dass es gewisse Profile von Spielern gibt, die interessant sind und die wir brauchen. Und dann gehts natürlich auch darum, welche Möglichkeiten der Sportchef (Seyi Olofinjana, d. Red.) mit dem Scoutingsystem hat, welche Synergien man mit der Partnerschaft mit Wolverhampton fliessen lassen kann. Es gibt mehrere Wege. Wir haben einige Transfers getätigt, die nicht über Wolverhampton gegangen sind.
Die Routiniers Amir Abrashi (31) und Georg Margreitter (32) etwa.
Ja. Ich wollte eine Achse, die Stabilität gibt, die in der Kabine, aber auch auf dem Feld die Verantwortung übernimmt. Es braucht Spieler, die es nicht wegbläst, wenn es mal Gegenwind kommt. Aber noch etwas zu Wolverhampton.
Ja, bitte.
Das ist wichtig: Die Spieler, die hierher kommen, müssen sich bewusst sein, dass sie hier sind, weil der Sportchef und ich überzeugt sind, dass sie uns helfen können. Nicht, weil Wolverhampton sie geschickt hat. Sonst würde das Ganze nicht funktionieren.
Bei GC steht das Konstrukt Fosun im Hintergrund, bei ihrer letzten Trainerstation in Lausanne war es Ineos. Bezüglich dieser Ausgangslage: Merken Sie einen Unterschied für Ihren Job?
Bei GC ist es anders. Ich wurde von der aktuellen Führung in diese Position gewählt, wir stehen zusammen an diesem Neuanfang. In Lausanne hatte man während meiner Zeit die Strategie gewechselt. Entweder bist du dann als Trainer involviert oder eben nicht. Ich habe dann einfach funktioniert und den Fokus ganz auf die Mannschaft gelegt.
Wie sehen Sie rückblickend Ihren Abgang in Lausanne?
Mein Ziel war es, meine Sache bis zum Ende gut zu machen. Ich wusste lange nicht, wie es weitergehen würde. In solch einer Situation gibt es ja nur zwei Dinge. Entweder du schmeisst hin oder du machst weiter. Und Ersteres war für mich nie ein Thema. Denn dann hätte ich meine Spieler im Stich gelassen. Das kam für mich nicht infrage, denn es gab doch einige, die nur wegen mir in Lausanne waren. Ich habe dem Team gegenüber eine gewisse Verantwortung gespürt. Ich wollte Respekt zeigen.
Die guten Resultate in Lausanne haben sich letztlich positiv auf Ihre Zukunft ausgewirkt.
Ja, ich habe mich in Lausanne auch trotz allem wohlgefühlt. Sonst hätten wir nicht so viele Punkte geholt. Und so ist in diesem Sommer auch die eine oder andere Tür aufgegangen.
Hatten Sie noch andere Angebote?
Ich habe mir ein paar Sachen angehört, auch aus dem Ausland. Ich habe die Zeit genutzt, um genau zu schauen, was zu mir passt. Und das war GC.
Zum Abschluss: In Vaduz, St. Gallen und Lausanne haben Sie es jeweils getan. Holen Sie Stjepan Kukuruzovic (32) nun wieder in Ihr Team?
Ich hätte ihn sehr gerne in meiner Mannschaft. Aber «Kuki» ist sehr glücklich in Lausanne, durfte dort auch einen langfristigen Vertrag unterschreiben. Er ist da ein sehr wichtiger Spieler. Also, nein, das wird nicht der Fall sein.
André Moreira (25, Portugal)
Torhüter, Vertrag bei GC bis 2023. Gehört der Agentur Gestifute von Starberater Jorge Mendes an. Stand schon bei Moreirense, Uniao Madeira, Atletico Madrid, Braga, Aston Villa, Feirense und zuletzt zwei Jahre bei Belenenses – in Portugals höchster Liga – unter Vertrag.
Georg Margreitter (32, Österreich)
Innenverteidiger, Vertrag bei GC bis 2022. Hat unter anderem eine Vergangenheit in Wolverhampton, allerdings noch vor der chinesischen Übernahme der Wolves und dem Einfluss von Mendes. Spielte zuletzt seit 2015 für Nürnberg. 27 Bundesliga-Partien, 102 Einsätze auf Deutschlands zweithöchster Stufe.
Toti Gomes (22, Portugal/Guinea-Bissau)
Innenverteidiger, Leihvertrag bei GC bis 2022. War schon in der vergangenen Saison von Wolverhampton nach Niederhasli ausgeliehen – und war unumstrittener Stammspieler. Neuer Deal mit den Wolves für ein weiteres Jahr.
Christian Herc (22, Slowakei)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2023. Wechselt schon als Jugendlicher zu Wolverhampton, kommt jetzt von der U23 der Wolves. Zuletzt ausgeliehen an den tschechischen Erstligisten Karvina.
Hayao Kawabe (25, Japan)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2024. Kommt von Sanfrecce Hiroshima, gestandener Spieler aus der J1 League, Japans höchster Liga (157 Partien, 13 Tore). Vier Einsätze für die Nationalmannschaft.
Amir Abrashi (31, Albanien)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2023. Stösst von Bundesligist Freiburg zu den Hoppers, zuletzt war der Thurgauer zum FC Basel ausgeliehen. 42-facher albanischer Nationalspieler.
Imran Bunjaku (28, Schweiz/Kosovo)
Mittelfeldspieler, Vertrag bis bei GC bis 2022. Gehört nach der Transferposse Anfang Jahr um seinen Abgang in Schaffhausen nun offiziell dem Kader der Hoppers an. Nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis.
Leonardo Campana (20, Ecuador)
Stürmer, Leihvertrag bei GC bis 2021. War zuletzt von Wolverhampton beim portugiesischen Erstligisten Famalicao parkiert, nun wird er von den Wolves zum Schweizer Rekordmeister ausgeliehen. Kommt direkt von der Copa America, bei der er für Ecuador in vier Spielen zum Einsatz kam.
Djibril Diani (23, Frankreich)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2022. War zuletzt von den Hoppers an Livingston (Schottland) ausgeliehen.
Baba Souare (22, Schweiz)
Innenverteidiger, Vertrag bei GC bis 2023. War zuletzt von den Hoppers an Kriens ausgeliehen.
André Moreira (25, Portugal)
Torhüter, Vertrag bei GC bis 2023. Gehört der Agentur Gestifute von Starberater Jorge Mendes an. Stand schon bei Moreirense, Uniao Madeira, Atletico Madrid, Braga, Aston Villa, Feirense und zuletzt zwei Jahre bei Belenenses – in Portugals höchster Liga – unter Vertrag.
Georg Margreitter (32, Österreich)
Innenverteidiger, Vertrag bei GC bis 2022. Hat unter anderem eine Vergangenheit in Wolverhampton, allerdings noch vor der chinesischen Übernahme der Wolves und dem Einfluss von Mendes. Spielte zuletzt seit 2015 für Nürnberg. 27 Bundesliga-Partien, 102 Einsätze auf Deutschlands zweithöchster Stufe.
Toti Gomes (22, Portugal/Guinea-Bissau)
Innenverteidiger, Leihvertrag bei GC bis 2022. War schon in der vergangenen Saison von Wolverhampton nach Niederhasli ausgeliehen – und war unumstrittener Stammspieler. Neuer Deal mit den Wolves für ein weiteres Jahr.
Christian Herc (22, Slowakei)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2023. Wechselt schon als Jugendlicher zu Wolverhampton, kommt jetzt von der U23 der Wolves. Zuletzt ausgeliehen an den tschechischen Erstligisten Karvina.
Hayao Kawabe (25, Japan)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2024. Kommt von Sanfrecce Hiroshima, gestandener Spieler aus der J1 League, Japans höchster Liga (157 Partien, 13 Tore). Vier Einsätze für die Nationalmannschaft.
Amir Abrashi (31, Albanien)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2023. Stösst von Bundesligist Freiburg zu den Hoppers, zuletzt war der Thurgauer zum FC Basel ausgeliehen. 42-facher albanischer Nationalspieler.
Imran Bunjaku (28, Schweiz/Kosovo)
Mittelfeldspieler, Vertrag bis bei GC bis 2022. Gehört nach der Transferposse Anfang Jahr um seinen Abgang in Schaffhausen nun offiziell dem Kader der Hoppers an. Nach einem halben Jahr ohne Spielpraxis.
Leonardo Campana (20, Ecuador)
Stürmer, Leihvertrag bei GC bis 2021. War zuletzt von Wolverhampton beim portugiesischen Erstligisten Famalicao parkiert, nun wird er von den Wolves zum Schweizer Rekordmeister ausgeliehen. Kommt direkt von der Copa America, bei der er für Ecuador in vier Spielen zum Einsatz kam.
Djibril Diani (23, Frankreich)
Mittelfeldspieler, Vertrag bei GC bis 2022. War zuletzt von den Hoppers an Livingston (Schottland) ausgeliehen.
Baba Souare (22, Schweiz)
Innenverteidiger, Vertrag bei GC bis 2023. War zuletzt von den Hoppers an Kriens ausgeliehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |