Ruhe! Amir Abrashi (31) zögert nur kurz, als er auf den Unterschied zu früher angesprochen wird. Als er GC vor sechs Jahren verlässt, versinkt der Verein im Chaos, nun seis still rund um den Rekordmeister. «Es gibt eine klare Linie, jeder weiss, was er machen muss. Es ist alles sehr professionell, es funktioniert.»
Neben dem Platz ists derzeit ruhig, auf dem Rasen sehr laut. Die prägnante Stimme von Giorgio Contini hallt über das gesamte Trainingsareal. «Close the middle!», brüllt der Coach. «Macht das Zentrum zu.» Die Fussballsprache ist international, mit dem Zürcher haben die Hoppers einen Trainer, der mehrere Sprachen beherrscht. Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch. Und, vor allem, einen, der den Schweizer Fussball kennt.
Manager-Legende Vogel siehts kritisch
«GC hat den richtigen Mann geholt», sagt Erich Vogel, die Manager-Legende der Hoppers. Weil Contini in Lausanne sowohl Super-League-Erfahrung als auch Erfahrungen mit ausländischen Investoren gesammelt habe. «GC war schon immer ein schwieriger Verein», sagt Vogel. Dass er nun von Chinesen geführt werde, habe das Ganze nicht einfacher gemacht. Die Zusammenarbeit mit Premier-League-Klub Wolverhampton sei heikel, so der 82-Jährige.
Fussballkompetenz sei zwar vorhanden. «Die Frage ist aber, was man draus macht. Und ob man Probleme löst, wenn man einen Spieler holt, der bei Wolverhampton nicht zum Einsatz kommt.» Nur wenige Minuten nach dem Gespräch gibt GC den Transfer von Leonardo Campana bekannt. Einen Stürmer von Wolverhampton, der beim Premier-League-Klub nicht zum Einsatz kam.
Zur Rückkehr in die Super League hat diese Partnerklub-Strategie gereicht, ob sie auch in der Super League erfolgsvorsprechend ist, wird sich weisen. Präsident Sky Sun, ein Geschäftsmann aus Shanghai, sagte kurz nach dem Aufstieg, dass man in den kommenden Jahren um Titel spielen wolle. «Es ist doch legitim, dass wir in den nächsten fünf Jahren einen Pokal gewinnen wollen. Sonst wären wir nicht hier.»
Abrashi mit GC-DNA
Dass ausländische Investoren in der Schweiz kritisch beäugt werden, sei ihm bewusst, so Sun. Für ihn aber zähle in erster Linie der Erfolg. «Es geht nicht um China oder die Schweiz, es geht um GC, das ist ein Schweizer Klub.» Er wolle Kultur, Geschichte und Philosophie des Vereins respektieren.
Wohl auch deshalb haben die Hoppers mit Amir Abrashi einen Mann geholt, der die GC-DNA in sich trägt – und zur Identifikationsfigur berufen ist. In den Testspielen trug der Thurgauer bereits die Captain-Binde, auch am Sonntag in einer Woche dürfte er die Mannschaft zum Saisonstart gegen Basel aufs Feld führen.
Auch Sky Sun wird zum Saisonstart in Zürich erwartet, Abrashi kanns kaum erwarten seinen neuen Boss kennenzulernen. «Ich habe im TV gesehen, wie er im letzten Saisonspiel auf der Tribüne mitgefiebert hat. Wie ein Fan. Das waren pure Emotionen», so Abrashi.
Damals kehrt der Rekordmeister nach einem 2:1 gegen Kriens in die Super League zurück. Wetten, dass es nun rund um den Klub wieder lauter werden wird?
Ein Kommentar von Blick-Fussballchef Michael Wegmann
Am nächsten Sonntag ist GC nach zweijähriger Abstinenz zurück in der Super League.
Und ganz egal, wie das Spiel gegen Basel ausgehen wird, einen schlechteren Eindruck als den letzten kann der Rekordmeister in der obersten Spielklasse gar nicht hinterlassen. Am 12. Mai 2019 hat sich GC mit einem hässlichen Abstieg mit Fan-Aufstand und Spielabbruch in Luzern und daraus resultierenden Geisterspielen aus der höchsten Spielklasse verabschiedet und viele Sympathien verspielt.
Dank dem Geld der neuen GC-Besitzer, der chinesischen Fosun-Group, und zahlreichen vorwiegend portugiesischen Saisonniers auf dem Rasen hat sich GC nun zwar erfolgreich ins Oberhaus zurückgekämpft, die Fanbasis dabei aber nicht zurückgeholt.
GC-Fans hatten es in den letzten Jahren auch nicht einfach: Misswirtschaft. Grabenkämpfe. Unruhen. Spieler und Trainer kamen und gingen – oder wurden gegangen. Identifikationsfiguren? Keine. Nachhaltigkeit? Null.
Und kaum im Oberhaus, kauft GC weiter fleissig ein und leiht fleissig aus. Vornehmlich von Partnerklub Wolverhampton. Talentierte Fussballer sicher, aber keine Transfers fürs blau-weisse Fanherz.
Bis auf den Zuzug von Amir Abrashi! Der kleine Abrashi (172 Zentimeter), aufgewachsen in Bischofszell TG, ist der grosse Transfercoup der GC-Bosse. Er ist die personifizierte Erinnerung an gute Zeiten. An den letzten Titel (Cup-Sieg 2013). An zwei Vize-Meisterschaften – als man YB hinter sich liess.
Von besseren Zeiten träumen, lässt die GC-Fans auch der neue Trainer Giorgio Contini. Der Winterthurer hat zuletzt in Lausanne einen super Job gemacht.
Auf Augenhöhe mit Basel und vor allem mit YB ist man aber nicht, nur weil man in derselben Liga spielt, Millionen hat, einen bewährten Trainer und Abrashi zurück ist.
Ein Kommentar von Blick-Fussballchef Michael Wegmann
Am nächsten Sonntag ist GC nach zweijähriger Abstinenz zurück in der Super League.
Und ganz egal, wie das Spiel gegen Basel ausgehen wird, einen schlechteren Eindruck als den letzten kann der Rekordmeister in der obersten Spielklasse gar nicht hinterlassen. Am 12. Mai 2019 hat sich GC mit einem hässlichen Abstieg mit Fan-Aufstand und Spielabbruch in Luzern und daraus resultierenden Geisterspielen aus der höchsten Spielklasse verabschiedet und viele Sympathien verspielt.
Dank dem Geld der neuen GC-Besitzer, der chinesischen Fosun-Group, und zahlreichen vorwiegend portugiesischen Saisonniers auf dem Rasen hat sich GC nun zwar erfolgreich ins Oberhaus zurückgekämpft, die Fanbasis dabei aber nicht zurückgeholt.
GC-Fans hatten es in den letzten Jahren auch nicht einfach: Misswirtschaft. Grabenkämpfe. Unruhen. Spieler und Trainer kamen und gingen – oder wurden gegangen. Identifikationsfiguren? Keine. Nachhaltigkeit? Null.
Und kaum im Oberhaus, kauft GC weiter fleissig ein und leiht fleissig aus. Vornehmlich von Partnerklub Wolverhampton. Talentierte Fussballer sicher, aber keine Transfers fürs blau-weisse Fanherz.
Bis auf den Zuzug von Amir Abrashi! Der kleine Abrashi (172 Zentimeter), aufgewachsen in Bischofszell TG, ist der grosse Transfercoup der GC-Bosse. Er ist die personifizierte Erinnerung an gute Zeiten. An den letzten Titel (Cup-Sieg 2013). An zwei Vize-Meisterschaften – als man YB hinter sich liess.
Von besseren Zeiten träumen, lässt die GC-Fans auch der neue Trainer Giorgio Contini. Der Winterthurer hat zuletzt in Lausanne einen super Job gemacht.
Auf Augenhöhe mit Basel und vor allem mit YB ist man aber nicht, nur weil man in derselben Liga spielt, Millionen hat, einen bewährten Trainer und Abrashi zurück ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |