GC nach dem Abgang von Sky Sun
Trainer Contini frustriert über Nicht-Transfers

Ausgerechnet in der Woche vor dem Zürcher Derby kommts bei GC zum Knall um Präsident Sky Sun. Doch Trainer Giorgio Contini hat andere Sorgen als den abtretenden Klubboss.
Publiziert: 17.02.2023 um 16:39 Uhr
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GC-Trainer Giorgio Contini: Die erhofften Verstärkungen für die Offensive sind nicht gekommen.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Für GC-Trainer Giorgio Contini (49) war die Demission von Präsident Sky Sun am Montag eine Überraschung. Mehr aber nicht, da der oft abwesende Chinese sowieso keine Ansprechsperson war. Am Freitag sagt Contini an der Pressekonferenz zum Stadtderby: «Seit wir wieder einen Sportchef haben, habe ich zu ihm nie mehr Kontakt gehabt.» Da Sportchef Bernt Haas im Juli kam, herrscht also schon lange Funkstille.

Der GC-Coach kennt die Situation schon aus St. Gallen und aus Lausanne. Auch dort waren jeweils irgendwann alle Funktionäre weg, die Contini eingestellt hatten. Jetzt erlebt er es ein drittes Mal bei den Zürchern.

Auf dem GC-Campus erinnert diese Woche nur noch die Beschriftung des Parkplatzes an die Amtszeit von Sky Sun. Nach seinem Abgang entsandten die chinesischen GC-Besitzer einen Abgesandten nach Niederhasli, der sich nun ein Bild macht. Es geht natürlich vor allem um die Finanzen, GC dürfte auch diese Saison ein zweistelliges Millionen-Minus einfahren.

Die Kaderplanung ist ferngesteuert

Der neue Aufsichts-Mann stellte sich bei Contini kurz vor. Mehr aber nicht. Auch diese Episode zeigt: Die Chinesen von Besitzer-Firma Fosun und der Super-League-Alltag sind zwei verschiedene Welten.

Zum grossen Frust von Contini: Der Trainer und Haas hatten den klaren Wunsch geäussert, in der Offensive Transfers machen zu wollen. Neben Felix Mambimbi (22, gehört YB) sollte gemäss Contini nach dem Langzeitausfall von Francis Momoh (21) auch noch ein klassischer Neuner kommen.

Aber alles platzte, seit Mittwoch ist das Transferfenster geschlossen. «Wir hätten gerne noch was gemacht. Nun müssen wir das so hinnehmen. Es ist schwierig, wenn die Entscheidungsfindung einseitig ist», umschreibt Contini das Konstrukt, dass die GC-Kaderplanung irgendwo im Dunstkreis der Wolverhampton Wanderers und bei den Chinesen gemacht wird.

Von Perspektiven-Transfers, wie gerade von Stadtrivale FCZ mit Ifeanyi Mathew (26) vorgemacht, können die Hoppers sowieso nur träumen. Ende Saison laufen 14 Verträge aus. Contini: «Das darf meine Arbeit nicht belasten. Nun kommt das Derby. Wir müssen über uns hinauswachsen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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