Luzern: Wie endet der Machtkampf?
Der Streit zwischen den Aktionären hat in Luzern kurz vor Weihnachten die nächste Eskalationsstufe erreicht. Nun sind die Anwälte gefragt. Der Ausgang ist völlig offen. Bernhard Alpstaeg hält jedenfalls unverändert an seinem Plan fest, den ganzen Verwaltungsrat abzusetzen. Auf dem Transfermarkt hat der FCL den zurückgetretenen Gentner mit Talent Mamady Diambou ersetzt. Trainer Frick hofft noch auf einen Stürmer und einen Innenverteidiger.
Basel: Kehrt Ruhe ein?
Nein. Rot-Blau bleibt in Sachen Unterhaltung das Mass aller Dinge. Der «Fall Szalai» geht Mitte Januar in die nächste (Gerichts-)Runde, auch WM-Fahrer Fabian Frei wird den FCB in der Rückrunde noch lange Zeit beschäftigen. Weil der Captain und Rekordspieler nach seinen Auftritten gegen Kamerun und Brasilien mit breiter Brust zurück ins Joggeli kommt, unter Alex Frei zuletzt aber keine Rolle mehr spielte.
St. Gallen: Trägt Zigi weiterhin Grün-Weiss?
Ja. Obwohl der St. Galler Publikumsliebling an der WM mit Ghana überzeugte und seinen Marktwert steigern konnte, wird der 26-Jährige aller Voraussicht nach im Kybunpark bleiben. Weil der Goalie-Markt für gewöhnlich ein ruhiger ist. Weil Zigi bei Gladbach kein Thema ist. Weil Wintertransfers immer mit einem Risiko verbunden sind. Und weil der Publikumsliebling noch einen Vertrag bis 2025 besitzt.
Zürich: Wer schiesst beim Schlusslicht Tore?
27 Gegentore in 16 Liga-Partien. Das Sorgenkind des tief gefallenen Meisters ist aber die Offensive: 0,8 Tore im Schnitt. In der Meistersaison warens noch 2,2. Bester Torschütze Tosin hat gerade mal vier Treffer. Okita drei. Santini und Viunnyk sind torlos und deutlich unter den Erwartungen geblieben. Das Schlusslicht holt nun Daniel Afriyie (21) aus Ghana und leiht den Kroaten Roko Simic (19) bis im Sommer aus Salzburg aus. Zwei Torgaranten im Abstiegskampf? Laut Statistik eher nicht. Simic blieb in der österreichischen Bundesliga in der Vorrunde torlos, Afriyie hat bisher ein Saisontor.
Sion: Wird sich Balotelli an Celestinis Vorgaben halten?
Neues Jahr, neuer Trainer. Fabio Celestini folgt auf Paolo Tramezzani, der nach dem 2:7 gegen St. Gallen entlassen wurde. Der Waadtländer unterschreibt bis Ende Jahr. Das grosse Ziel: der Cup-Sieg. Celestini ist bekannt für sein totales Engagement. Die grosse Frage: Wie wird Mario Balotelli auf den neuen Trainer reagieren? «Meine Vorgaben gelten für alle», sagt der Trainer. «Mario sagte mir, dass ich mich auf ihn verlassen könne.» Der Italiener schlug sich zu Jahresbeginn noch mit einer Grippe rum, nachdem er Ende 2022 an Covid erkrankt war.
Servette: Geht die Ära Geiger zu Ende?
Am 22. Januar wird Alain Geiger sein 178. Servette-Spiel leiten. So lange ist nur Peter Zeidler in St. Gallen im Amt. Im schnelllebigen Fussballgeschäft eine Ewigkeit. Doch die Geiger-Ära neigt sich möglicherweise dem Ende zu. Sein Vertrag endet im Juni und die Signale deuten nicht auf eine Verlängerung hin. Die «Tribune de Genève» nennt bereits Tramezzani (ex Sion) oder Lustrinelli (Thun) als Ersatz.
Lugano: Wann schlagen Aliseda und Amoura ein?
Mit dem schnellen Aussenläufer Maren Haile-Selassie (23) wechselt der wohl beste Joker der Vorrunde zu Partnerklub Chicago Fire in die USA. Heisst: Ab sofort gibts mehr Einsatzzeit für Supersprinter Amoura oder den Argentinier Aliseda (22). Amoura hat im Sommer 2021 über 1,2 Millionen Franken gekostet, für Aliseda zahlte Chicago einst über 3 Millionen. Wann schlagen die beiden im Tessin richtig ein? Und wer zuerst?
YB: Wer macht den Camara?
Im Februar brach sich YB-Abwehrchef Ali Camara (25) den Unterarm, er spielt mit Schiene. Im November musste er sich ein zweites Mal operieren lassen. Trotzdem war er diese Saison bisher überragend. 9 Gegentore in 16 Ligaspielen. Nun fällt Guineas Nationalspieler wegen eines Risses im Meniskus, den er sich im Training zugezogen hat, monatelang aus. Die Frage beim Leader: Wer macht den Camara? Es sieht danach aus, dass Lustenberger (34) und Zesiger (24) gesetzt sind, vor Juwel Amenda (19). Egal, wer verteidigt: Es wird schwierig, den Schnitt der Gegentore (0,55) so tief zu halten.
GC: Steigen die Chinesen bei GC bald aus?
Die Besitzer des Rekordmeisters um Präsident Sky Sun haben seit April 2020 schon viel Geld verbrannt. Doch noch investieren sie weiter. Einen ersten Zuzug haben sie sich in der Winter-Transferperiode bereits gesichert. Der Japaner Teruki Hara kommt per Leihe. Veränderungen gibts zudem im Trainerstaff. Giorgio Contini hat mit Romain Villiger einen neuen Assistenztrainer. Der 40-jährige Berner ist bei den Hoppers allerdings kein Unbekannter. Bisher war er als Talentmanager tätig.
Winterthur: Kann Winti den Fayulu-Ausfall kompensieren?
Ende Oktober legt sich Winti-Goalie Timothy Fayulu im Spiel gegen den FC St. Gallen gleich mehrfach hin, muss mehrfach behandelt werden, spielt trotzdem immer weiter. Die St. Galler toben: Kasperlitheater! Zeitspiel! Was zu diesem Zeitpunkt keiner weiss: Fayulu hat sich schwer verletzt. Muskelriss im Oberschenkel. Er wird auch in den ersten Wochen nach dem Rückrundenstart fehlen. Mit Markus Kuster (28) hat der Aufsteiger einen routinierten Goalie aus Österreich geholt. Der war zuletzt Ersatzgoalie beim KSC, absolvierte zuvor aber über 200 Spiele für Mattersburg. Wohl ein valabler Ersatz für Pechvogel Fayulu.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 |  FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 |  FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 |  Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 |  FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 |  FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 |  FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 |  FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 |  BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 |  Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 |  FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 |  Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |