Mal lächelnd, mal ernst. Mario Frick schaut für die Fotografen ins weite Rund der Swissporarena – und auch darüber hinaus. Hier in der Umgebung wird er sich bald eine Wohnung nehmen. Jeden Tag ins Fürstentum pendeln kommt für ihn trotz des mit eineinhalb Autostunden eigentlich machbaren Weges nicht infrage. Frick will am Puls des Geschehens sein.
Und das muss er auch. Denn in der Rückrunde wartet eine Monsteraufgabe auf den Liechtensteiner Rekordtorschützen, der jahrelang in Italien als «Bomber» verehrt wurde. Auch in Luzern startet er mit Vorschusslorbeeren aufgrund seiner guten Arbeit in Vaduz, für die er letzte Saison ligaweit Respekt erntete.
Und dennoch droht ihm nun ein übles Déjà-vu. Mit Vaduz stand er vor einem Jahr am gleichen Punkt, legte dann eine bärenstarke Rückrunde hin, ehe es auf der Zielgeraden doch nicht mit dem Ligaerhalt klappte. Ganz knapp, mit der für ein Schlusslicht beachtlichen Ausbeute von 36 Punkten.
Handlungsbedarf an allen Ecken und Enden
Frick droht, dass ihm in der bevorstehenden zweiten Saisonhälfte mit dem FCL dasselbe widerfährt. Zumal er in der Innerschweiz auf eine Mannschaft trifft, bei der an allen Ecken und Enden Handlungsbedarf besteht und die soeben die schlechteste Vorrunde der Klubgeschichte hingelegt hat. Im schlimmsten Fall tauschen der FCL und Ex-Klub Vaduz Ende Saison sogar die Ligen!
Doch Frick entgegnet klipp und klar: «Das habe ich überhaupt nicht im Hinterkopf. Wir hatten eine sehr gute Rückrunde gespielt, waren zeitweise das zweitbeste Team hinter YB. Das hat mir aufgezeigt, was möglich ist. Nun habe ich mehr Qualität im Team, deshalb bin ich überzeugt, dass wir wieder aus diesem Abstiegssumpf herauskommen.»
Auch Sportchef Meyer sagt, der Abstieg in der letzten Saison sei «nie Thema» gewesen. Vielmehr habe Frick «aufgrund seiner natürlichen Autorität, seiner Art, seiner fachlichen Expertise und Flexibilität im Spielsystem den absoluten Wunschkandidaten» dargestellt.
Verstärkungen sollen folgen
Frick sagt beim Vorstellungs-Medientermin, er komme gerade aus einer ganz anderen Gefühlswelt: «In Vaduz herrscht nach dem Wintermeistertitel in der Challenge League Euphorie. Es ist nun meine Aufgabe, diese zu übertragen.»
Zusammen mit Meyer werde er in den nächsten Tagen Entscheide bezüglich Verstärkungen fällen. Dann müsse er vor allem auch mental den Hebel ansetzen. Und: Wie in Vaduz wird es einen Mix aus Kampf und spielerischen Mitteln geben. Frick macht im Hinblick auf die Rückrunde eine echte Ansage: «Ich will die fitteste Mannschaft der Liga!»
Dafür will er mit bestem Beispiel vorangehen: «Ich möchte vorbildlich sein.» Das fängt für den neuen FCL-Cheftrainer damit an, dass auch er im Fitnessraum vorzufinden sein wird – und hört eben mit dem Beziehen einer Wohnung in Stadionnähe auf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 3 | 23 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | -1 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |