Flugparade in der Super League
Dieser Trainer fliegt diese Saison zuerst

Die neue Super-League-Saison steht vor der Tür! Blick zeigt, welche Trainer schon bald wieder rausgekickt werden könnten – die Reihenfolge von 1 (wahrscheinlich) bis 10 (unwahrscheinlich).
Publiziert: 21.07.2021 um 13:25 Uhr
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Die Nummer eins in der Flugparade: Trainer Abel Braga lernt Lugano und die Liga gerade erst kennen.
Foto: freshfocus
Fussball-Redaktion

1. Abel Braga (FC Lugano)

Er trainierte Grossklubs wie Flamengo, Fluminense oder Marseille, gewann die Copa Libertadores, das südamerikanische Pendant zur Champions League: Abel Braga (68) verspricht Erfahrung. Die aber wird ihn nicht davor bewahren, von Angelo Renzetti rasch aus dem Amt gejagt zu werden. Zumal Braga gar nicht von Renzetti eingestellt wurde, sondern von Thyago De Souza - dem Brasilianer, der Renzetti Lugano abkaufte, dann aber keinen Rappen zahlte. Renzetti ist wieder an der Macht, Braga durfte bleiben. Nur für wie lange? Der Mann kennt weder Land noch Liga.

2. Ilija Borenovic (Lausanne)

Der No-Name übernimmt ein schweres Erbe: Giorgio Contini stand bei Lausanne mit den ständigen Neuverpflichtungen für Ruhe und Kontinuität. Abgesehen von ein paar Spielen als Interimstrainer ist Borenovic (38) frei von jeglicher Chef-Erfahrung in den Schweizer Profi-Ligen. Es darf bezweifelt werden, ob er dem Druck von Lausanne-Besitzer Ineos gewachsen ist. Es wäre eine Überraschung, würde Borenovic im Falle eines Kaltstarts nicht bald geopfert.

3. Marco Walker (Sion)

Er mag Sion in extremis vor dem Abstieg bewahrt und mit sachlichem Auftreten sein öffentliches Profil geschärft haben. Ebenso kann sein, dass Boss Christian Constantin tatsächlich gewillt ist, Kontinuität in der sportlichen Leitung herbeizuführen – wofür auch das Engagement von Gelson Fernandes (35) ein Indiz ist. Und doch hat Marco Walker noch nicht den Beweis erbracht, dass er ein Super-League-Team perspektivisch entwickeln kann. Und CC bleibt CC.

4. Alain Geiger (Servette)

Seine drei bisherigen Jahre in Genf sind eine Erfolgsstory. Servette spielt einen kultivierten Offensiv-Fussball, meist erfolgreich. Allerdings kokettiert Geiger nicht nur im kleinen Kreis immer wieder mit einem Abgang. Das wissen auch seine Chefs, die ihm das im Misserfolgsfall womöglich nachtragen.

5. Giorgio Contini (GC)

Wo er war, hatte er Erfolg. Mit Vaduz stieg er auf und bleib drei Jahre erstklassig. St. Gallen führte er an die internationalen Plätze heran, ehe ihn die Espen-Bosse entliessen. Und auch Lausanne führte Contini nach oben. All das spricht dafür, dass die Entscheidung pro Contini klug von GC war. Ob das auch umgekehrt gilt, ist offen. GC bleibt, was es zuletzt immer war: ein Pulverfass. Die Zeche zahlten bislang vor allem die Trainer. Unwahrscheinlich, dass es Contini anders ergeht.

6. André Breitenreiter (Zürich)

Dass das Präsidenten-Paar Canepa vom jovialen Breitenreiter schwärmt und er rhetorisch weit gewandter ist als Vorgänger Rizzo, sind zwar keine Hinweise auf sportlichen Erfolg. Beides aber hilft. Wichtiger noch: Breitenreiter versteht sein Handwerk. Wer Paderborn und Hannover in die Bundesliga führt und Schalke nach Europa, hat geliefert. Bei Bundesliga-Fan Canepa wird der Deutsche viel Kredit haben.

7. Patrick Rahmen (Basel)

Er stabilisierte das Team nach dem Desaster mit Ciri Sforza und führte es noch auf Platz zwei. Rahmen ist anerkannt: bei seinen Spielern, aber auch sonst im Verein und bei den Fans. Anzeichen, dass der FCB Platz zwei nicht zumindest halten kann, sind rar – auch wenn die Defensive in den Testspielen nur bedingt überzeugte.

8. Fabio Celestini (Luzern)

Der Waadtländer führte den FCL zum ersten Titel nach 29 Jahren – und das mit oftmals aufregendem Fussball. Luzern mag für Trainer ein heisses Pflaster sein. Celestinis Vorgänger René Weiler und Thomas Häberli überlebten jeweils kein Jahr im Amt. Celestini aber hat nicht nur Erfolg, sondern mit Neu-Boss Stefan Wolf einen verlässlichen Chef, der als Ex-Profi auch bei einer Niederlagen-Serie bestimmt nicht die Nerven verliert.

9. Peter Zeidler (St. Gallen)

Der Deutsche steigt bei den Espen in seine vierte Saison. Es dürfte eine schwierige werden. Das Kader erlitt einen beträchtlichen Aderlass, und das Niveau der Neuen kann noch nicht genau abgeschätzt werden. Sich vorzustellen, dass die Klubführung um Matthias Hüppi und Alain Sutter nach einer Pleitenserie Zeidler aus seinem Vertrag bis 2025 entlässt, bedarf ohnehin einiger Fantasie.

10. David Wagner (YB)

Christoph Spycher hat in Sachen Trainerentlassungen eine makellose Bilanz: Hütter und Seoane stiegen in die Bundesliga auf. David Wagner geht den umgekehrten Weg. Die Aufgabe in Bern dürfte ihn nicht überfordern – zumal er mit einer topseriösen Führung arbeiten darf und auf das Wesentlichste zählen kann: die beste Mannschaft der Liga.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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