Das erste Europacup-Spiel im Letzigrund nach 1259 Tagen endet für den FCZ im Frust. Am Mittwoch schafft es Zürich im Rückspiel der Champions-League-Quali gegen Karabach Agdam zwar mit einem Tor in der 95. Minute doch noch in die Verlängerung – aber dort trifft der Aserbaidschan-Topklub zum 2:2. Das bedeutet nach dem 2:3 im Hinspiel das Out.
Am Tag danach stellt FCZ-Präsident Ancillo Canepa gegenüber Blick fest: «Natürlich sind wir enttäuscht. Es wäre mehr möglich gewesen. Aber man muss auch akzeptieren, dass Karabach eine überdurchschnittlich gute Mannschaft gewesen ist.»
Die erfahrene Multikulti-Truppe hat tatsächlich absolut europäisches Format. Aber dennoch: Dieses Karabach wäre für den FCZ eigentlich zu packen gewesen. Auch Canepa sagt klipp und klar: «Mit elf Spielern in Topform wären wir weitergekommen.»
Viele Spieler sind nicht mehr in Meister-Form
Aber eben: Das Selbstverständnis und -vertrauen aus der Meister-Saison ist verschwunden. Der Breitenreiter-Fussball ist weg – der Foda-Fussball noch nicht zu erkennen. Auch weil der neue Trainer ständig das System und Spielidee ändert.
Spieler wie Antonio Marchesano, Fidan Aliti, Adrian Guerrero und Nikola Boranijasevic suchen ihre Form. Neuzugänge wie Ole Selnaes, Cheick Condé und Jonathan Okita brauchen noch Zeit. Auch Super-Juwel Willy Gnonto fällt gegen Karabach durch. Und Leitwolf Blerim Dzemaili fehlt mit einer Adduktorenverletzung.
Doch fehlt unter dem Strich im Vergleich etwa zu YB, das sich vor einem Jahr durch die Quali-Mühle in die Gruppenphase gekämpft hat, einfach die Erfahrung und Qualität? «Fehlende Qualität nein, fehlende Erfahrung teilweise ja», sagt Canepa, «aber wir haben einige international erfahrene Spieler in unserem Kader. Doch sie brachten die PS nicht wie erwartet oder erhofft auf den Platz.»
«Auch die Europa League wäre attraktiv»
Canepa siehts im Letzigrund an der Seite von Fifa-Boss Gianni Infantino. «Er hat sich bei uns gemeldet und wollte das Spiel live im Stadion mitverfolgen. Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut.»
Auch finanziell ist das Out happig: YB hat letztes Jahr in der Königsklasse mit den Uefa-Prämien, Spieleinnahmen usw. rund 35 Millionen abkassiert. An diese ganz grossen Geldtöpfe kommt Zürich nun nicht. Canepa: «Der diesbezügliche Schmerz ist natürlich sehr gross! 20 Millionen haben oder nicht haben ist eine Primarschulrechnung.»
Nun kann sich Zürich aber noch für die Europa League oder die Conference League qualifizieren. Eine der drei Gruppenphasen zu erreichen, ist das erklärte Saisonziel. «Auch die Gruppenphase der Europa League wäre für den FCZ in jeder Beziehung eine sehr attraktive Alternative», versichert Canepa. Auch dort gibts noch Millionen zu verdienen, auch dort gäbe es wie 2018/19 namhafte Gegner wie Leverkusen und Napoli.
Aber nun gehts für den angeschlagenen Meister zuerst am Samstag nach St. Gallen. Und dann am Donnerstag in der EL-Quali nach Nordirland zu Linfield.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |