Weit ist es nicht vom Dorf Bountou Ndour in die nächste grössere Stadt Saint-Louis. Es liegt keine zehn Autominuten vor den Toren des «Venedig von Afrika», dessen Zentrum als Insel vom Festland abgetrennt ist – und deshalb seit über 20 Jahren zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.
Keine zehn Autominuten. Doch im Senegal sind das manchmal Welten, sagt Ibrahima Ndiaye (23). Der Luzerner Flügelspieler weiss genau, wovon er spricht. Er ist in Bountou Ndour aufgewachsen und bis dato der einzige aus dem Vorörtchen, der den internationalen Durchbruch als Fussballer geschafft hat.
Anderen aus dem Dorf werde manchmal selbst diese geringe Distanz nach Saint-Louis, wo die Chancen auf eine gute fussballerische Ausbildung besser stehen, zum Verhängnis: «Viele Familien können es sich nicht leisten, ihre Kinder mehrmals pro Woche in die Stadt zu schicken. Das wäre mit dem öffentlichen Verkehr viel zu teuer.»
Und genau da wollte Ndiaye im letzten Jahr den Hebel ansetzen. Mit seiner Fussball-Akademie, die gut vereinbar mit der Grundschule ist und sich direkt in Bountou Ndour befindet. Keine weiten Wege, keine zusätzlichen Kosten. Einfach nur Fussball. Und der grosse Profi-Traum.
Drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche bietet Ndiaye und seine Entourage vor Ort, bestehend aus Familienmitgliedern und Bekannten, momentan an. Gekickt wird im Sand. Es gibt sowohl eine U13- als auch eine U15-Auswahl.
Zwei Besuche pro Jahr
Einer seiner Cousins würde die Strippen ziehen, sagt Ndiaye. Er selbst ist zweimal pro Jahr vor Ort, um mitzuhelfen. Finanziell natürlich, aber auch mit Material – und schlicht mit seiner Präsenz als Aushängeschild einer fussballverrückten Region.
Ndiaye hat es ohne die Akademie vor der Haustüre vorgemacht, dass der grosse Traum wahrwerden kann. Über Ägypten hat er den Sprung nach Europa geschafft. Erst in die zweite griechische Liga, zu Ergotelis auf Kreta, dann in die Innerschweiz zum FCL, für den er mittlerweile 96 Mal aufgelaufen ist und 21 Tore erzielt hat. Heute kann er seine Bilanz im Heimspiel gegen GC weiter aufpolieren (16.30 Uhr).
Ndiaye strahlt, wenn er über sein Projekt in der Heimat spricht. «Ich bin schon stolz darauf», sagt er etwas verlegen, um dann lachend anzufügen: «Ich hoffe, in der Akademie bald einen nächsten Ndiaye zu finden – und einen wie Liverpool-Star Sadio Mané noch dazu!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |