In der 77. Minute kracht es in Lausanne. Die einheimischen Fans sind komplett ausser sich. Luzern hat kurz zuvor durch Abubakar das 2:0 erzielt in diesem Abstiegsduell. Von den Rängen hinter FCL-Torhüter Marius Müller fliegen Raketen und Böller aufs Feld. Der Lausanne-Block steht in Flammen. Es knallt mehrmals. Müller sinkt zu Boden. Schiedsrichter Fedayi San schickt die Teams in die Kabinen. Die Partie steht vor dem Abbruch.
«So ein Böller wirft mich nicht um»
Marius Müller schildert nach dem Spiel die Szenen so: «Es hat plötzlich neben mir laut geknallt. Ich bin zu Boden gegangen. Aber es war wohl eher der Schock als der Schmerz. Jetzt pfeift es noch ein wenig, und ich habe ein dumpfes Geräusch auf dem Ohr. Der Schiedsrichter ist in die Garderobe gekommen und hat mich gefragt, ob ich weiterspielen kann. Ich wollte diese drei Punkte unbedingt. Da muss man mir schon die Beine abschneiden, damit ich nicht mehr aufs Feld gehe. So ein Böller wirft mich nicht um!»
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Was Ineos mit Lausanne vorhat, ist immer noch unklar
Vincent Steinmann, Vizepräsident von Lausanne, ist nach der Partie, die schliesslich 1:2 endet, schwer gezeichnet: «Wir erleben eine schwierige Phase. Wir sind alle frustriert, weil es sportlich nicht läuft. Aber die Reaktion einiger Fans ist unentschuldbar. Wir werden alles daransetzen, sie ausfindig zu machen, und dafür sorgen, dass sie unser Stadion nicht mehr betreten.»
Sportlich ist es der nächste Tiefschlag für Lausanne: Es ist die siebte Niederlage in Folge. Für Alain Casanova, den neuen Trainer, ist es die vierte Pleite in vier Spielen – bei lediglich einem erzielten Tor. Das ist zweifelsohne die Bilanz eines Absteigers. Und wie man auf die Idee kommen kann, mit Casanova einen französischen Feuerwehrmann zu holen, der keine Ahnung vom Schweizer Fussball hat, wirft weitere Fragen auf. Nein, es ist unverständlich.
Die sportliche Misere auch, denn mit dem Petrochemie-Giganten Ineos hat man einen milliardenschweren Sponsor im Rücken. Doch was die Briten mit Lausanne vorhaben, ist auch vier Jahre nach der Übernahme nicht klar. Statt um den Meistertitel mitzumischen, wie man es im Dezember 2017 vollmundig angekündigt hatte, wird Lausanne nächste Saison wohl in der Challenge League spielen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |