Der geneigte FCL-Fan reibt sich Anfang Saison die Augen, als plötzlich Oldie David Zibung (36) im Tor steht. Marius Müller (27) fehlt, weil er Vater wird. Prompt verliert der FCL im Tessin gegen Lugano 1:2. Gerndts Treffer zur Lugano-Führung ist nicht unhaltbar.
Doch mit der Rückkehr von Müller zwischen die Pfosten, so denkt man, passiere das nicht mehr. Falsch gedacht. Sowohl gegen Basel wie auch St. Gallen kassiert der Deutsche ein Ei, das ihm letzte Saison nicht reingeflutscht wäre. Vater-Probleme? Wenig Schlaf? «Ach was», sagt Müller. «Es ist einfach eine schwierige Phase. Das hat nichts mit Schlaf zu tun Meine Frau macht zuhause einen hervorragenden Job. Das hätte mir auch letzte Saison passieren können.» Und dann wirft er den Satz hinterher: «Ich bin auch kein Gott…»
Mehrere Grossparaden gegen YB
Nun, in Bern bei YB ist Müller wieder fehlerlos. Und nicht nur das. Schon nach sechs Minuten muss er die erste Grossparade bei einem Nsame-Kopfball auspacken. Nach einer Stunde taucht er bei einem Fassnacht-Kopfball reflexschnell in die Ecke und rettet auch beim Nachschuss. Und zehn Minuten vor Schluss bringt er Fasi, der acht Meter vor dem Tor völlig blank steht, zur Verzweiflung. Das ist wieder der alte Müller!
So steht er nach dem Spiel wieder hin und spricht Klartext, wofür ihm die Journalisten jeweils äusserst dankbar sind. Er sagt zum Beispiel: «Man denkt, irgendwann sind die müde, nachdem sie vor drei Tagen gespielt haben. Dann kommen drei, vier Vollbretter, welche die hinterherlegen können. Und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit...»
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Eine Frage der Zeit soll es auch sein, bis der FCL endlich den ersten Dreier landet, der in der Punkte-Kollektion diese Saison noch fehlt, Die Kampfansage dazu liefert auch Müller: «Wir müssen unsere Punkte nicht unbedingt in Bern oder Basel holen, auch wenn das unsere Absicht ist. Nach fünf Spieltagen ist gar nichts dramatisch. Was soll ich jetzt machen? Anfangen zu weinen? Es würde auch nichts ändern, wenn wir nach fünf Spielen 15 Punkte hätten. Es wird morgen keine Liga entschieden, nix. Wir müssen schauen, dass wir unseren Arsch hochkriegen und Vollgas geben in den nächsten Wochen.»
Lob vom gegnerischen Trainer
Müller selber kriegt von allen Seiten Lob, FCL-Stürmer Varol Tasar sagt, dass man ohne den Goalie auch vier oder fünf Tore hätte kriegen können. Sein Trainer Fabio Celestini bescheinigt ihm eine «fantastische» Leistung: «Er hat in den ersten Spielen ein, zwei Fehler gemacht. Jetzt hat man den neuen Marius Müller gesehen.» Selbst YB-Coach Gerry Seoane bezeichnete den Deutschen als «tollen Torhüter».
Und Müller selber? «Ich bin froh, dass ich durch dieses Tal durch bin. Jetzt gehts wieder los!» Der FCL-Fan kann aufatmen…
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |