Ex-Spielerin, Doktorandin, Triathletin und Tochter von Star-Architekt
Sophie Herzog – die neue Frau im FCB-Verwaltungsrat

Schweizer NLA-Meisterin mit Zürich, zweite Karriere als Triathletin, Doktorandin in Biotechnologie, Tochter von Star-Architekt: So spannend ist die neue Basel-Verwaltungsrätin Sophie Herzog (28).
Publiziert: 15.05.2021 um 14:31 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2021 um 15:17 Uhr
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Bald FCB-Verwaltungsrätin: Sophie Herzog.
Foto: Nicole Pont
Matthias Dubach

Selber Fussball spielen tut Sophie Herzog (28) seit Jahren nicht mehr. Doch eine Ausnahme macht die frühere Basel- und FCZ-Spielerin jeweils. «Eine jährliche Verpflichtung zum Spielen habe ich. Immer an Weihnachten gehe ich mit meinem Bruder ein wenig ‹go tschutte›», sagt die Baslerin einst in einem Radio-SRF-Interview.

Fussball ist bei Herzog eben auch eine Familienangelegenheit. Ihr Vater Jacques Herzog (71) ist FCB-Fan und hat als Teil vom Star-Architektenduo Herzog & de Meuron den St.-Jakob-Park gebaut. Und nun ist es seine Tochter, die im neuen FCB-Verwaltungsrat von David Degen Einsitz nehmen wird. Als Jüngste und als einzige Frau.

Was hat Herzog zum Sprung in das vielbeachtete Amt bewogen? Es bleibt offen, denn reden tut sie noch nicht. Bis zur offiziellen Wahl an der ordentlichen GV der FC Basel Holding AG am 15. Juni schweigen die künftigen Verwaltungsräte.

Herzog will im Basler Sport etwas bewegen

Es geht wohl in die Richtung, die Herzog vor zwei Jahren in einem Interview zum Jubiläum ihres ehemaligen Sport-Gymnasiums antönt: «Ich hänge sehr an Basel, es wäre schön, da im Bereich Sport etwas zu bewegen.» Jetzt bekommt sie eine solche Chance. Womöglich kümmert sich Herzog künftig um den FCB-Nachwuchs, ihr Vater sitzt bereits im Stiftungsrat des Junioren-Campus.

Von der ehemaligen Spielerin zur Verwaltungsrätin – das gab es im Schweizer Fussball noch nie. Aber Herzog kennt sich mit beispiellosen Karrieren bestens aus. Denn auch als Sportlerin hat sie einen bemerkenswerten Rollentausch hinter sich.

Die Baslerin schafft es im Fussball bis an die nationale Spitze, die frühere Junioren-Natispielerin wird 2014 mit dem FCZ Schweizer Meisterin. Doch schon mit 22 Jahren ist Schluss: Herzog startet eine Triathlon-Karriere. Sie schildert 2019 ihren Umstieg so: «Es war ein gutes Alter, um eine zweite Karriere zu starten. Ich hatte immer im Hinterkopf, auch mal Ausdauersport zu probieren. Schon als Fussballerin hatte ich dort meine Stärken und weniger bei der Explosivität.»

Sport als Hobby neben Doktorarbeit

Aus der Teamsportlerin wird eine Einzelsportlerin, die schwimmt, läuft und Rad fährt. «Das Training ist definitiv härter und intensiver als beim Fussball», sagt Herzog, die vor zwei Jahren im SRF-Interview einen gewissen Hang zum Masochismus eingesteht: «Ich war schon immer jemand, der gerne die eigenen Limiten erkundet hat.»

Das Verblüffendste an Herzogs Laufbahn: Sowohl Fussball als auch Triathlon betreibt sie nur als Hobby. Denn die Baslerin macht neben rund 20 Stunden wöchentlichem Triathlon-Training auch beruflich Karriere. Und wie. Sie hat am Basler Standort der ETH Zürich Biotechnologie studiert, mit dem Master abgeschlossen und schreibt nun ihre Doktorarbeit.

Bald kommt noch das FCB-Amt dazu. Da braucht sie im Basler Bahnhof nicht mehr die Schleichwege zu benutzen wie während ihrer FCZ-Saison. Da war es ihr manchmal unangenehm, mit der Zürcher Sporttasche durch den Bahnhof zu gehen, wie sie einst der «Bz» sagte – nun ist sie mehr rotblau denn je.

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