So erklärt Hefti seinen Wechsel
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Von St. Gallen zu YB:So erklärt Hefti seinen Wechsel

Ex-Espe Silvan Hefti spricht nach Wechsel zu YB
Wie ist es, als Verräter beschimpft zu werden?

Silvan Hefti (22) trug 11 (!) Jahre das Dress des FCSG. Jetzt wechselt er ausgerechnet vom Tabellenzweiten zu Double-Gewinner und Liga-Krösus YB. Die Ostschweizer Fans toben.
Publiziert: 03.09.2020 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2020 um 11:33 Uhr
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Silvan Hefti verlässt St. Gallen nach 11 Jahren und wechselt zu YB.
Foto: Sven Thomann
Interview: Max Kern

BLICK: Silvan Hefti, konnten Sie sich als St. Galler Captain noch gebührend von Ihren Teamkollegen verabschieden? Dem Vernehmen nach spendierten Sie Pizza, nicht wahr?
Silvan Hefti: Ja. Es war mir sehr wichtig, mich beim FC St. Gallen nach elf Jahren persönlich von allen zu verabschieden.

Vegi-Pizza, oder auch solche mit Salami oder Rohschinken?
Es war eine recht vielseitige Auswahl, womit ich hoffe, dass ich die verschiedenen Geschmäcker von allen in der Kabine und auf der Geschäftsstelle getroffen habe. (lacht)

Sie spielten elf Jahre oder Ihr halbes Leben in Grün-Weiss: Wie emotional war der Abschied?
Es war sehr emotional; all die schönen Erinnerungen kamen wieder auf. Es hat mich gefreut, wie meine ehemaligen Teamkollegen reagierten.

Lernen Sie schon intensiv Berndeutsch?
Das ist nicht nötig. Als Fussballer ist man es sich gewohnt, dass nicht nur unterschiedliche Dialekte, sondern auch sehr viele Landessprachen gesprochen werden.

Das Transfer-Fenster ist Corona-bedingt noch bis Mitte Oktober geöffnet. Wollten Sie nicht länger warten, bis eine Anfrage aus dem Ausland kommt?
Nein. Ich bin überzeugt, dass der Schritt zu YB für meine weitere Entwicklung genau richtig ist. Die Art und Weise, wie ich vom Klub willkommen geheissen worden bin, hat meine Vorfreude noch einmal verstärkt. Ich freue mich, bald mit der Mannschaft loslegen zu können.

Glauben Sie, der Erfolg der FCSG-Ausgabe 2019/20 war nur eine Eintagesfliege? Liegt der 2. Platz oder gar der Titel für Ihren alten Klub in der neuen Saison nicht mehr drin?
Der FC St. Gallen befindet sich in einer sehr guten Ausgangslage und wird professionell geführt. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft auch künftig erfolgreich aufspielen kann.

Werden Sie jetzt mit ihrem jüngeren Bruder Nias, der beim Absteiger FC Thun spielt, eine WG gründen?
Nein. Aber ich freue mich natürlich, dass wir geografisch wieder näher zusammen sind und uns öfters als zuletzt sehen werden.

In den Sozialen Medien gabs wegen Ihres Wechsels sehr viele negative Reaktionen. Die St. Galler Fans können nicht nachvollziehen, weshalb Sie ausgerechnet zum grössten Konkurrenten wechseln. Waren Sie auf einen solchen Shit-Storm vorbereitet?
Ich musste damit rechnen, dass es auch negative Reaktionen geben wird. Und ich habe Verständnis, wenn jemand eine andere Sichtweise hat, schliesslich ist es das Recht jedes Fans, emotional zu reagieren. Aber ich erhielt auch sehr viele positive Reaktionen von Leuten, die verstehen können, dass ich nach elf Jahren beim FC St. Gallen die neue Herausforderung bei YB annehmen wollte.

Wie lebt es sich, von den eigenen Fans gar als «Verräter» beschimpft zu werden?
Natürlich würde ich mir wünschen, dass alles auf der sachlichen Ebene stattfindet. Aber Fussball ist ein Spiel der Emotionen, bei dem die Fans eine andere Rolle haben als die Spieler.

Glauben Sie, bei YB den Sprung in die Nati eher zu schaffen als beim FCSG? Die Konkurrenz ist erheblich: Auch Mbabu, Widmer, Lang, Lotomba, Brunner und Rüegg wollen in der Nati rechts hinten spielen ...
Die Konkurrenz auf dieser Position ist in der Tat sehr gross. Aber ich will nicht spekulieren. Ein Aufgebot für die Nationalmannschaft führt immer über konstant gute Leistungen im Klub. Ich will bei YB so gut spielen, dass ich für den Nationaltrainer zu einem Thema werde.

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