So erklärt Hefti seinen Wechsel
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Von St. Gallen zu YB:So erklärt Hefti seinen Wechsel

Nach 4-Jahres-Vertrag bei Konkurrent YB
Heftiger Hass auf Hefti!

Mit diesem Transfer hat beim Tabellenzweiten FCSG keiner gerechnet: Ihr Captain Silvan Hefti (22) verstärkt ausgerechnet den schärfsten Konkurrenten YB. Die Espen-Fans toben!
Publiziert: 01.09.2020 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2020 um 19:18 Uhr
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Silvan Hefti wechselt von St. Gallen ausgerechnet zu YB.
Foto: zVg; YB
Max Kern und Eynat Bollag

Die St. Galler Fans sind wegen dem Transfer ihres Captains ausser sich! Auch auf seinem Instagram-Account bekommt Hefti, der elf Jahre (oder die Hälfte seines Lebens) die grünen Farben des FCSG trug, sein Fett ab.

In den St. Galler Fan-Foren steht unter anderem: «Vom Herzensverein wechselt man nicht zur Konkurenz.» «Lächerlich so was, den Herzensverein nie gliebt.»

Oder schlicht: «Verröter». Ein anderer FCSG-Fan meint: «Als Captain d'Mannschaft noch sonere Saison genau zu dem Team verlo wo üsen Traum verhindered het, untrsti Schublade.» «Peinlich so öppis». «Ciao möglicher Legendenstatus! Sehr schwach und absolut unverzeihlich.»

Auch Trainer Zeidler überrascht

«Wenn der Spielführer vom Zweiten zum Ersten geht, kann man nicht gleich an die Decke springen», sagt St. Gallens Trainer Peter Zeidler, der mit seiner Rasselbande dem späteren Meister YB während der ganzen Saison einen harten Fight lieferte und lange über die Corona-Pause hinaus die Tabelle vor den Bernern anführte. «Wir wollen den Abstand zu YB verringern. Dass Silvan zu YB geht, ist für uns eine grosse Überraschung. Wir dachten alle, er gehe ins Ausland.»

Nach den beiden Stürmern Cedric Itten und Ermedin Demirovic ist dies bereits der dritte gewichtige Abgang bei den Espen. Der Aderlass ist hefti(g)! Zeidler sagt: «Wir haben 30 Prozent der Feldspieler verloren.»

Sutter rechnete mit Abgang

Sportchef Alain Sutter sah das Unheil jedoch kommen. Der ehemalige YB-Spieler: «Ich habe im letzten Winter dem Verwaltungsrat die Kaderplanung gezeigt. Und damals gesagt, es werde im Sommer drei Abgänge geben. Es waren die drei.»

Nur, im Führungs-Trio des FCSG, das noch bis 2025 zusammenarbeiten will, gingen alle davon aus, dass Hefti den Sprung ins Ausland wagt. Offenbar war der Captain nicht überzeugt, dass das St. Galler Wunder auch in dieser Saison zu wiederholen sei.

Sutter: «Er sah nicht, in welche Richtung wir gehen wollen – und das als Captain. Er hat uns klar und deutlich gesagt, dass er bei YB angreifen könne und die Chancen dort grösser seien für einen Platz in der Nati. Wir sehen das komplett anders. Cedric Itten hat bewiesen, dass man auch bei uns Nati-Spieler werden kann.»

Hüppi: «Können finanziell nicht mithalten»

St. Gallens Präsident Matthias Hüppi: «Klar, finden wir das nicht lustig. Das war definitiv nicht unser Wunschtransfer. Aber natürlich spielte unter anderem auch die Komponente Vertragsdauer mit rein. Wir waren nicht in Not. Aber wir wussten, dass Silvan Heftis Vertrag in zehn Monaten auslaufen wird und er diesen Wechsel, den er selbst als Entwicklungsschritt bezeichnet, unbedingt wollte. Jetzt oder Ende Saison, und dann hätten wir keine Ablösesumme mehr erhalten. Unseren Budgetrahmen halten wir zudem konsequent ein, deshalb gibt es keine Chance, mit YB finanziell mitzuhalten. Das können und wollen wir nicht. Wir bleiben eine Ausbildungsklub, aber ein sehr ambitionierter.»

Der FCSG bekommt von Meister YB für Hefti eine siebenstellige Ablösesumme. 1 oder gar 2 Millionen? Und die St. Galler sind bei einem Weiterverkauf (Hefti unterschrieb bis 2024) mitbeteiligt.

Captain-Frage noch offen

Wer wird neuer Captain? Zeidler: «Das haben wir noch zurückgestellt. Bis jetzt war die Reihenfolge Hefti, Quintilla, Itten.» Bleibt offenbar nur Ex-Barça-Spieler Quintilla übrig.

Hefti lässt sich in der YB-Medienmitteilung wie folgt zitieren: «Ich freue mich sehr, dass ich bei den Young Boys die nächsten Schritte in meiner Entwicklung machen kann. Ich bin gespannt, mit YB national und international zu spielen und möchte mithelfen, dass der Klub weiterhin sehr erfolgreich ist. Gleichzeitig möchte ich dem FC St. Gallen für die tollen letzten Jahre danken.»

Was Hefti bei der Rückkehr nach St. Gallen erwarten wird, deutet Trainer Zeidler an: «Lukas Görtler wird ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen.» Görtler und Hefti waren diese Saison auf dem Feld wie siamesische Zwillinge.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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