Sportlich verspricht die Saison 2021/22 top zu werden! Der FC Luzern setzt auf Badstuber und Gentner, zwei ehemalige Bundesliga-Stars mit Sieger-Gen. YB wird vom ehemaligen Schalke-Trainer David Wagner gecoacht, der FCZ von dessen Landsmann André Breitenreiter. Bei Sion soll Ex-Natistar Gelson als Vizepräsident Ruhe und Kompetenz in den Klub bringen. Der FC Basel scharrt unter dem neuen Besitzer David Degen mit den Hufen, will den Erfolg zurück ins Joggeli holen.
Fussballparty auf dem Rasen. Fussballparty auch auf der Tribüne. Jubeln. Leiden. Singen. Tanzen. Wie vor Corona. Wie an der EM. Denn alles scheint bereit. Geimpft, getestet oder genesen – und man darf auch wieder in unsere Stadien. Maskenlos. Und es gibt sie wieder: Das Bier und die Wurst zum Spiel. Das Gastronomie-Angebot wird überall wieder hochgefahren. Alles also wieder so wie früher? Nicht ganz!
Covid-Zertifikat nötig
Denn so einfach, wie man sich das im Kopf ausmalen kann, dürfte es nicht werden. Jeder Fan, der ins Stadion will, braucht ein Covid-Zertifikat. Heisst: Wer nicht geimpft ist, muss getestet werden.
Nur wo? Und wann? Lausanne und Sion haben bereits kommuniziert, dass man keine Corona-Tests vor den Stadien anbieten wolle und auf nahegelegene Testzentren verwiesen. Servette will vor dem Stadion zwar Corona-Tests anbieten, jeweils aber nur am Matchtag zwischen vier bis sechs Stunden vor Anpfiff.
Doch was tut man in St. Gallen, Basel oder Bern, wo erfahrungsgemäss viel mehr Zuschauer kommen als in Genf oder Lausanne? Meister YB zum Beispiel hat bereits 17'000 Saisonkarten verkauft und kann unmöglich vor dem Stade de Suisse tausende Menschen testen lassen. Logistisch wie auch finanziell schwierig stemmbar! Die Liga empfiehlt deshalb jedem den Covid-Test selbst im Voraus und nicht erst auf dem Weg ins Stadion zu organisieren. Ein Test ist für 48 Stunden gültig und gratis.
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Jedem Fan, der an ein Spiel will, wird auch dringend empfohlen, möglichst frühzeitig beim Stadion zu erscheinen, auch wenn er bereits ein Covid-Zertifikat hat. Denn die Eingangskontrollen werden länger dauern als noch vor Corona. Geprüft werden das Covid-Zertifikat, Pass oder ID und das Match-Ticket. Das dauert: Am Montreux Jazz Festival musste bei einem Feldversuch das Konzert wegen Staus beim Eingang um 20 Minuten verschoben werden. Das ist bei einem Super-League-Spiel mit den akribischen TV-Verträgen nicht möglich. Da wird jeweils pünktlich angepfiffen.
Ist man aber im Stadion, gibts keine coronabedingen Vorlagen mehr. Leiden. Singen. Tanzen. Schreien. Wie früher. Nur im Wallis und in Lausanne wird es definitiv nicht wieder wie vor Corona. Die Klubs haben eigenmächtig entschieden, ihren Gästesektor zu schliessen. Sion begründet dieses Vorgehen mit den immer wiederkehrenden Fan-Problemen und schreibt: «Das Projekt würde die Sicherheit erhöhen und eine grössere Anzahl Zuschauer ermöglichen.» Neu wollen die beiden Klubs auf personalisierte Tickets setzen. Gästefans seien zwar weiterhin willkommen, aber nicht im Gästesektor, sondern auf der Tribüne.
Canepa: «Wäre diktatorisch»
Personalisierte Tickets auf der Haupttribüne? Wetten, dass dies mehr Gästefans abschrecken wird. Und was passiert, falls nicht? Wie verhalten sich die heissblütigen Fangruppen auf den Haupttribünen?
Die Swiss Football League (SFL) ist über das Vorgehen der Walliser und Lausanner alles andere als happy. «Ein koordiniertes Vorgehen in der Frage der personalisierten Tickets wäre wünschenswert gewesen, denn in unseren Augen ist es generell keine geeignete Massnahme zur Identifikation von Straftätern, wie das nun im Wallis propagiert wird. Der grosse Aufwand für die Klubs rechtfertigt sich nicht vor dem Hintergrund, dass die Situation innerhalb der Stadien von allen Seiten als sehr gut eingestuft wird.»
Man sei bei der SFL bestrebt, sichere Spiele zu gewährleisten. Man habe ein Konzept und sei dabei auf gutem Weg. Ohne personalisierte Tickets. Und auch unter den Klubs herrscht zu diesem Thema alles andere als Einigkeit. Beim FCB denkt man nicht an die Schliessung des Gästesektors. Wie auch beim FCZ nicht. FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagt: «Freiwillig wird der FC Zürich keine personalisierten Fan-Tickets einführen. Das Good-Host-Konzept, welches die Liga und die SFL-Vereine eingeführt haben, hat sich in den letzten Jahren mehr als bewährt. Wenn nun versucht werden sollte, die corona-bedingten Massnahmen in einen Normalzustand zu überführen, wäre dies gelinde gesagt ein diktatorischer Akt und mit Sicherheit nicht zielführend.»
Auf dem Platz freuen wir uns auf die beste Super League aller Zeiten. Daneben wartet aber noch viel Arbeit. Freuen dürfen wir uns alle aber trotzdem!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |