Dramatische Spielerflucht aus Kiew
Schachtar Donezk geht im Krieg unter

Der ukrainische Klub sieht sich seit 2014 mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert. Jetzt fehlt aber nicht nur eine Heimatstätte, sondern auch die Spieler.
Publiziert: 08.03.2022 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2022 um 10:58 Uhr
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Schachtars Spieler sind nach der russischen Invasion geflüchtet. Der brasilianische Verteidiger Dodo ist überglücklich, wieder in seiner Heimat zu sein.
Foto: keystone-sda.ch

Schachtar Donezk, der bekannteste und erfolgreichste Fussballklub der Ukraine, existiert praktisch nicht mehr. Die Spieler sind aus dem Land geflüchtet, der Trainer-Staff ebenso.

Dieser Klub, der 1998 im Duell gegen den FCZ in der Uefa-Cup-Quali das Nachsehen hatte, das Hinspiel im Donbass endete aus Sicht der Zürcher 2:3, das Rückspiel 4:0, ist zum Sinnbild dieses sinnlosen Krieges geworden.

Seit über sieben Jahren befindet sich der Klub im Exil. Denn die schmucke Heimatstätte (Donbass Arena), die extra für die EM 2012 gebaut worden war, wurde im September 2014 von russischen Bomben zerstört.

Seither reist Schachtar von Stadt zu Stadt, um ihre Heimspiele auszutragen. Von Donezk ging es nach Lemberg, um 2017 nach Charkiw zu ziehen. Seit 2018 spielt das Team in Kiew. Doch jetzt, da die russische Regierung um Wladimir Putin die Ukraine zerstört, geht auch das nicht mehr.

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Brasilianische Kolonie

Schachtar hat den europäischen Fussball mitgeprägt. 13-mal wurde der Klub ukrainischer Meister. In der Champions League war die Mannschaft zuletzt Dauergast. Und wenn sie einmal in die Europa League musste, hat sie dort zumeist eine grossartige Figur gemacht. 2019/20 ist Schachtar erst im Halbfinal gescheitert – 2009 gewann das Team sogar, damals hiess der Wettbewerb noch Uefa-Cup.

Grossen Anteil an Schachtars Erfolg haben traditionell Fussballer aus Brasilien. Aktuell stehen 13 brasilianische Kicker unter Vertrag. Einer – Junior Moraes – hat sogar den ukrainischen Pass erhalten, spielte zuletzt in der ukrainischen Nati, zuletzt auch beim 2:1-Sieg gegen die Schweiz in der Nations League 2020. Zwei weitere erlebten sogar noch richtige Heimspiele in Donezk: Ismaily und Alan Patrick.

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Spieler sind schockiert

Doch das alles zählt heute nicht mehr. Aus und vorbei! Alle Brasilianer sind aus der Ukraine geflohen. Auch der israelische Nationalspieler Manor Solomon hat das Land verlassen, genauso wie das italienische Trainerteam um Roberto De Zerbi. Die Flucht lief dramatisch: Übernachtungen in Kiew im Bunker, dann mit dem Zug nach Bukarest, von dort mit dem Flieger nach Brasilien.

Von den Vorkommnissen in der Ukraine sind alle schockiert und traumatisiert. Junior Moraes spendete nach seiner Flucht fast 50'000 Euro. Offenbar soll auch Klubbesitzer Rinat Achmetow gespendet haben. Allerdings nicht mit Geld, sondern in Form von 100’000 Essenspakete. Der Oligarch soll das Land ebenfalls verlassen haben. Es wird vermutet, dass er sich in der Schweiz aufhält. Zudem trauert der Klub um einen im Krieg verstorbenen Trainer der Jugendabteilung.

Sportliche Nachrichten gibt es seit dem 23. Februar nicht mehr. Stattdessen veröffentlicht Schachtar jeden Tag um 12:00 Uhr auf der Homepage ein Update des ukrainischen Verteidigungsministeriums. (cef)

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
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18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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