Luzern – Basel 0:1
Himmel und Hölle sind nach Abpfiff bloss wenige Meter voneinander entfernt. Erst wird Teufelskerl Marwin Hitz (36) von seinen Teamkollegen geherzt und in die Wolken gehoben, dann gibts Sekunden später von den FCL-Fans Saures. Die sind stinkhässig, bewerfen den Ostschweizer mit Gegenständen, beleidigen mit nicht spruchreifen Ausdrücken. Hitz aber hat für die Chaoten bloss ein müdes Lächeln übrig. Weil er weiss: Der Hass ist eine Auszeichnung für eine sagenhaft gute Leistung.
Der schlechteste Spieler trägt ebenfalls ein FCB-Logo auf der Brust. Er heisst Juan Gauto (19) und muss zur Pause raus.
Beim FCL überzeugt Captain Ardon Jashari (21). Weil er im Zentrum jeden Ball fordert und lange Zeit der Chef auf dem Platz ist. Am Ende aber ist seine gute Leistung ein Sinnbild dafür, dass die Luzerner zwar viel besser waren. Am Ende aber mit abgesägten Hosen in die Weihnachtsferien fahren.
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
6 super
5 gut
4 genügend
3 schwach
2 sehr schwach
1 unbrauchbar
Servette – Lugano 2:2
Das letzte Spiel des Jahres im Stade de Genève ist ereignisreich. Die Partie findet aufgrund der Sanktionen nach den Ausschreitungen vom vorletzten Samstag zwischen Lausanne und Servette allerdings vor nur 2873 Zuschauern statt, weil der Heimsektor geschlossen bleiben muss.
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Die Grenat-Fans sind nicht nur enttäuscht, dass sie das Spiel nicht sehen können, sondern müssen sich trotz eines Zwei-Tore-Vorsprungs zur Pause mit einem letztlich gerechten 2:2-Unentschieden begnügen. Der Mann, der ihnen die Suppe versalzt, ist Renato Steffen. Der Nati-Spieler bereitet beide Lugano-Tore mit punktgenauen Bällen vor.
Winterthur – Lausanne 1:0
Am Sonntachnachmittag gibts auf der Schützenwiese keine Fussball-Feinkost zu sehen. Bernede ist der einzige von Lausanne, der an einer guten Note kratzt. Die Fünf verpasst der ehemalige PSG-Junior, weil er in der zweiten Halbzeit aus einer der beiden Lausanne-Chancen viel zu wenig macht.
Am Ursprung der Bernede-Möglichkeit steht Winti-Matchwinner Di Giusto. Er erzielt zwar das einzige Goal des Spiels, leistet sich aber auch zwei fatale Fehlzuspiele, die zu seinem Glück unbestraft bleiben. So sticht bei Winti nur einer wirklich heraus: Verteidiger Loïc Lüthi (20). Er strahlt bei seinem erst vierten Einsatz Ruhe aus, glänzt durch gutes Stellungsspiel und sauberen Spielaufbau.
St. Gallen – FCZ 1:0
Es ist keine Riesenshow, die St. Gallen für den neunten Sieg im neunten Heimspiel diese Saison hinlegen muss. Doch die nicht mal so richtig berauschende Leistung reicht, um im Verfolgerduell den FCZ zu besiegen und zu überholen.
Bei den Espen überzeugt vor allem das Mittelfeld: Captain Lukas Görtler, Christian Witzig und Bastien Toma sind die entscheidenden Faktoren im letzten Spiel des Jahres. Dazu holt sich Goalie Lawrence Ati Zigi eine Note 5 ab, weil er in der zweiten Halbzeit mit einer Glanzparade gegen einen Daprelà-Kopfball den Sieg festhält.
Bei Zürich schlägt sich vor allem die wohl schwächste Halbzeit der ganzen Saison in den Noten nieder. Das sonst so verlässliche Rückgrat des Teams mit den zentralen Mittelfeldspieler Cheick Conde und Ifeanyi Mathew sowie Abwehrchef Nikola Katic fällt im Kybunpark durch. In der über weite Strecken enorm harmlosen Offensive ist Bledian Krasniqi der einzige Zürcher, der auf Betriebstemperatur kommt. Das gilt auch für Goalie Brecher, der eine höhere Niederlage verhindert.
Stade-Lausanne-Ouchy – YB 1:3
YB stellt auf der Pontaise früh die Weichen Richtung Sieg – nach 36 Minuten liegen Wickys starke Männer schon mit drei Längen vorn. Den Unterschied macht am Samstagabend Darian Males. Der Ex-FCB-Angreifer trifft dreimal, zählen tun aber nur zwei seiner Tore. Mann des Spiels, Note 5. Auch seine Sturmpartner Silvère Ganvoula und Joël Monteiro zeigen eine gute Vorstellung und belohnen sich je mit einem Treffer bzw. einer Vorlage. Keine Note erhält indes der eigentliche YB-Knipser vom Dienst, Jean-Pierre Nsame. Denn: Der Kameruner darf erst für die letzte halbe Stunde mittun – was ihm mächtig stinkt.
Auf Seiten des überforderten Aufsteigers fallen fast alle durch. Die Defensive ist ein Totalausfall und hat auch der Berner Offensivreihe B nichts entgegenzusetzen. Dementsprechend schlecht fällt auch die Bewertung der SLO-Kicker aus.
GC – Yverdon 1:1
Kein Reporter im Stadion.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |